Kreativitätstest

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Auf 1 Blick

Kreativitätstests sind standardisierte Erhebungen, meist psychometrischer Natur, oder Testverfahren zur Ermittlung komplexer oder isolierter personeller kreativer Fähigkeiten und Fertigkeiten.

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Inhaltsverzeichnis

Gegenstand

Der überwiegende Teil der heutigen Kreativitätstests entstand erst ab den späten sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Ausschlaggebend hierfür war Guilfords Ansatz, der Kritik übte an den, vorwiegend auf das Erfassen logischer (konvergenter) Denkfähigkeiten ausgerichteten Testverfahren der damaligen Zeit. In der Folgezeit entstanden eine Vielzahl mehr oder weniger validierter psychometrischer Testverfahren, unter denen so bekannte wie der Wallach-Kogan-Test (Wallach/ Kogan 1963), der Remote Associate Test (Guilford 1967), der TTCT (Torrance 1974), der VKT (Verbaler Kreativitätstest, Schoppe 1975), der TDK 4-6 (Test zum divergenten Denken, Meinberger 1977) und später auch der IPC (Luther 2006) waren.

Viele dieser Tests fokussierten auf das divergente Denken oder weitere, von Guilford isolierte kreative Untereigenschaften, bei denen das Entwickeln möglichst vieler Ideen oder das Erzeugen ungewöhnlicher oder vieler Assoziationen im Vordergrund standen.

Differenzierung

Kreativitätstests sind ein ein Teilaspekt der Kreativitätsdiagnostik.


Kritik

Kreativitätstests sind bis heute ein umstrittener Bereich. Immer wieder wurde Kritik laut an der Messung dieser komplexen individuellen Fähigkeit; die Kritik fokussiert insbesondere auf folgende Aspekte:

  1. Tests sind immer nur so gut, wie das zu testende Gut definiert ist. Solange Kreativität noch keine verbindliche Definition aufweist - oder ein Test nur für ein, konkret definiertes, kreatives Feld entwickelt wird - kann ein Test immer nur subjektiv aufgestellte, oder im besten Fall isolierte Teilfähigkeiten messen, nicht aber eine Aussage treffen hinsichtlich des Gesamtkonstruktes Kreativität.
  2. Wallach und Kogan kritisierten die Art der Durchführung der meisten Kreativitätstests, die unter Zeitdruck und normierten Bedingungen stattfanden (Wallach/ Kogan 1963); nach ihrer Meinung, die von vielen Wissenschaftlern und noch mehr Praktikern geteilt wird, kann eine kreative Person sich unter solchen Umständen nicht entfalten. Die Tatsache, dass in der Praxis oft "kreatives Handeln unter Zeitdruck" gefragt ist, bedeutet nicht, dass die Ermittlung dieser Fähigkeit unter eben diesen Bedingungen stattzufinden hat; im ungünstigsten Fall würde nur die Fähigkeit "Handeln unter Zeitdruck" ermittelt, nicht aber das kreative Potenzial einer Person erkannt.
  3. Praktiker stellen in Frage, ob Kreativitätstests überhaupt Kreativität messen und merken an, dass sich in der Praxis oft ganz andere Probleme stellen als in einem isolierten Test (u.A. Krause 1972). Auch wird die Ermittlung quantifizierbarer Ergebnisse nicht den Anforderungen qualifizierbarer Aussagen gerecht (Gardner 1985, Luther 2009).


Ausblick

Eine neue Generation von Kreativitätstests muss folgende Bedingungen erfüllen, um aus der Sicht von Wissenschaftlern und Praktikern Bestand zu haben (Wallach/ Kogan 1963):

  • Definition des Messgegenstandes
  • Design eines Settings/ von Rahmenbedingungen, die dem besonderen Anspruch von Kreativität gerecht werden, und die zwanglose Entfaltung individueller kreativer Potenziale ermöglicht.

Darüberhinaus verlangt die Praxis vermehrt Tests, die eine qualifizierbare Aussage treffen versus der Erhebung, nicht belegter, quantifizierbarer Daten. Das erfordert eine neue Testgeneration:

  • Entwicklung qualifizierbarere Testverfahren, wie z.B. des IPC (Luther 2006), der nicht die Gesamthöhe eines vermuteten Attributes misst, sondern, ausgehend von der Vorannahme, dass alle zu untersuchenden Eigenschaften in unterschiedlichem Ausmaß in einer Person vorhanden sind, den praxisrelevanten Ausprägungsgrad kreativer Präferenzen und spezielle Vorlieben und Abneigungen bzw. Stärken und Schwächen ermittelt.
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