Wo ist Kreativität
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− | Die Frage '''"Wo ist Kreativität"''' geht auf einen Ausspruch des [[Kreativitätsforschung|Kreativitätsforschers]] [[Mihaly Csikszentmihalyi]] zurück, der einmal sagte: ''"Entscheidend ist nicht die Frage 'Was ist Kreativität', sondern: 'Wo ist Kreativität'"'' und damit zum Ausdruck brachte, dass es weniger darum geht, einem schwer zu definierenden Bereich eine allgemein gültige Definition ('Was') abzuringen, sondern dass der Begriff (und das Feld) der Kreativität immer nur im konkreten und (ggf. gemeinsam vereinbarten) Kontext ('Wo') zu verstehen und zu erfassen ist. | + | Die Frage '''"Wo ist Kreativität"''' geht auf einen Ausspruch des [[Kreativitätsforschung|Kreativitätsforschers]] und Autors [[Mihaly Csikszentmihalyi]] zurück, der einmal sagte: ''"Entscheidend ist nicht die Frage 'Was ist Kreativität', sondern: 'Wo ist Kreativität'"'' und damit zum Ausdruck brachte, dass es weniger darum geht, einem schwer zu definierenden Bereich eine allgemein gültige Definition ('Was') abzuringen, sondern dass der Begriff (und das Feld) der Kreativität immer nur im konkreten und (ggf. gemeinsam vereinbarten) Kontext ('Wo') sinnvoll zu verstehen und zu erfassen ist. |
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Vergleichen lässt sich das am ehesten mit dem Gleichnis der 6 blinden Weisen (s. Bild oben) und dem Erkennen der "Wirklichkeit", bei dem 6 Blinde einen Elefanten untersuchen und dabei jeweils für sich in Unkenntnis des großen Gesamtbilds zu einem ganz eigenen Schluss kommen; dabei befinden sich alle in dem festen Glauben, dass sie mit dem von ihnen jeweils erfassten Teil das ganze Konstrukt erfassen, daraus ihre Schlussfolgerungen ableiten und ihr individuelles Verständnis dann jeweils nachfolgend als generalisierte "Wahrheit" verkünden. | Vergleichen lässt sich das am ehesten mit dem Gleichnis der 6 blinden Weisen (s. Bild oben) und dem Erkennen der "Wirklichkeit", bei dem 6 Blinde einen Elefanten untersuchen und dabei jeweils für sich in Unkenntnis des großen Gesamtbilds zu einem ganz eigenen Schluss kommen; dabei befinden sich alle in dem festen Glauben, dass sie mit dem von ihnen jeweils erfassten Teil das ganze Konstrukt erfassen, daraus ihre Schlussfolgerungen ableiten und ihr individuelles Verständnis dann jeweils nachfolgend als generalisierte "Wahrheit" verkünden. | ||
− | Da es sich bei "Kreativität" um ein sehr komplexes Konstrukt und eine abstrakte Begrifflichkeit handelt (vergleichbar etwa mit anderen Konstrukten, wie "Intelligenz", "Demokratie", "Freiheit" u.Ä.), ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, in einer Diskussion "auseinander zu liegen ohne es zu merken" als etwa bei dem Reden über einen gegenständlichen Begriff (wie etwa "Baum", Auto" o.Ä.) - wobei selbst dort große Meinungsunterschiede unerkannt auftreten können. | + | Da es sich bei "[[KREATIVITÄT|Kreativität]]" um ein sehr komplexes Konstrukt und eine abstrakte Begrifflichkeit handelt (vergleichbar etwa mit anderen Konstrukten, wie "[[Intelligenz]]", "Demokratie", "Freiheit" u.Ä.), ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, in einer Diskussion "auseinander zu liegen ohne es zu merken" als etwa bei dem Reden über einen gegenständlichen Begriff (wie etwa "Baum", Auto" o.Ä.) - wobei selbst dort große Meinungsunterschiede unerkannt auftreten können. |
==Vorteil== | ==Vorteil== |
Version vom 5. Januar 2017, 21:14 Uhr
Die Frage "Wo ist Kreativität" geht auf einen Ausspruch des Kreativitätsforschers und Autors Mihaly Csikszentmihalyi zurück, der einmal sagte: "Entscheidend ist nicht die Frage 'Was ist Kreativität', sondern: 'Wo ist Kreativität'" und damit zum Ausdruck brachte, dass es weniger darum geht, einem schwer zu definierenden Bereich eine allgemein gültige Definition ('Was') abzuringen, sondern dass der Begriff (und das Feld) der Kreativität immer nur im konkreten und (ggf. gemeinsam vereinbarten) Kontext ('Wo') sinnvoll zu verstehen und zu erfassen ist.
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Inhaltsverzeichnis |
Gegenstand
Was ist Kreativität
Mit "Kreativität" verbinden viele Menschen etwas ganz Individuelles, was sich sehr oft von der Vorstellung und der Definition Anderer stark unterscheidet. Daher lässt sich auch die Frage "Was ist Kreativität?" immer nur in Teilen beantworten, abhängig davon, welchen Fokus und Filter jemand anlegt. Eine Diskussion hierüber mündet demzufolge auch häufig in akademischen Pro-Kontra-Diskussionen und Mißverständnissen, weil die unterschiedlichsten Vorstellungen und Ansichten in diesem Zusammenhang aufeinanderprallen und dabei oft nicht als unterschiedliche Ausgangspunkte erkannt werden.
Dies gilt in gleichem Maße auch, wenn die Frage ausschließlich mit ausgewählten Teilaspekten beantwortet wird, in dem per Definition singuläre Aspekte atellvertretend für das gesamte Feld fokussiert werden (wie z.B. die allgegenwärtigen Kreativitätstechniken, bei denen es sich lediglich um spezielle (Denk-)Werkzeuge im Bereich der absichtlichen Kreativität handelt, die auch nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt des kreativen Prozesses zum Einsatz kommen).
Wo ist Kreativität
Die Frage "Wo ist Kreativität?" bietet dagegen einen mehrfachen, präzisen Gewinn:
Kontextfokussierung
In einer Diskussion lässt sich mit der Frage "Wo ist Kreativität?" dimensionsübergreifend arbeiten, Erkenntnisse gewinnen und präzise auf ausgewählte Kontexte fokussieren, wie z.B.:
Frage-/ Erkenntnishintergrund | Kontext/ Bereich/ Dimension | Zugehöriges Modell /
Artikel zum besseren Verständnis |
Fragen bezogen auf eine bestimmte Art, Form, Ausprägung oder Disziplin
von Kreativität |
Erscheinungsformen von Kreativität
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Multiple Kreativitäten |
Fragen bezogen auf eine bestimmte Komponente von Kreativität
unter besonderer Berücksichtigung von angewandter Kreativität |
Komponenten (Modalitäten und Submodalitäten) von Kreativität
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Kreative Performance |
Fragen bezogen auf eine bestimmte Funktion oder einen speziellen Aspekt
in einem definierten Bereich von angewandter Kreativität |
Funktion, Aspekt bzw. Detail von Kreativität
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Kreative Fitness |
Fragen bezogen auf ausgewählte kleine Teil-/ Mikroaspekte | Bsp.: Kreative Denkwerkzeuge und Problemlösungstechniken | Kreativitätstechniken |
Bestandsaufnahme
Darüberhinaus ist die Frage "Wo ist Kreativität?" geeignet, einen Such- oder Analyseprozess einzuleiten, um ein bestehendes Szenario bezüglich vorhandener Ressourcen oder bestehender Defizite hin zu analysieren.
Metapher
Vergleichen lässt sich das am ehesten mit dem Gleichnis der 6 blinden Weisen (s. Bild oben) und dem Erkennen der "Wirklichkeit", bei dem 6 Blinde einen Elefanten untersuchen und dabei jeweils für sich in Unkenntnis des großen Gesamtbilds zu einem ganz eigenen Schluss kommen; dabei befinden sich alle in dem festen Glauben, dass sie mit dem von ihnen jeweils erfassten Teil das ganze Konstrukt erfassen, daraus ihre Schlussfolgerungen ableiten und ihr individuelles Verständnis dann jeweils nachfolgend als generalisierte "Wahrheit" verkünden.
Da es sich bei "Kreativität" um ein sehr komplexes Konstrukt und eine abstrakte Begrifflichkeit handelt (vergleichbar etwa mit anderen Konstrukten, wie "Intelligenz", "Demokratie", "Freiheit" u.Ä.), ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, in einer Diskussion "auseinander zu liegen ohne es zu merken" als etwa bei dem Reden über einen gegenständlichen Begriff (wie etwa "Baum", Auto" o.Ä.) - wobei selbst dort große Meinungsunterschiede unerkannt auftreten können.
Vorteil
Der Vorteil des Aphorismus "Wo ist Kreativität?" ist, dass er die Aufmerksamkeit weg lenkt von der, eher akademisch-definitorischen Frage 'Was ist Kreativität?', hin zu dem praktischen Bewusstsein, wo (in welchen Bereichen) Kreativität bereits vorhanden ist (Ressourcen) und wo sie noch defizitär ausgeprägt ist bzw. gebraucht wird (Potenziale), oder aber in einer Diskussion schnell zu einem gemeinsamen Verständnis in der Sache führt.
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476