Manipulation
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Als "Manipulation von Menschen" wird daher auch die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher 'die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung' durch die Zielperson zu einem Nachteil für diese führen kann. | Als "Manipulation von Menschen" wird daher auch die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher 'die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung' durch die Zielperson zu einem Nachteil für diese führen kann. | ||
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+ | Obgleich ManipulatorInnen oft die Wahrheit erzählen (und nicht lügen), bedienen sie sich dabei doch einer sehr geschickten und direktiven Gesprächsführung, Wortwahl und auch Sprachmuster (z.B. die sogenannte "[[Milton-Modell der Sprache|Milton-Sprache]]" (s.u.)), und lenken so die Gedanken des/der Gegenüber in eine gewünschte/ intendierte Richtung; so können sie auch, darauf angesprochen, jederzeit mit gutem Gewissen und Unschuldsmiene vehement argumentieren und beteuern, nichts Unrechtes gesagt zu haben. | ||
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+ | Für gewöhnlich benutzen sie auch lieber die persönliche Beziehung und das gesprochene Wort, das eben viel Interpretationsspielraum lässt (ohne sich festzulegen/festlegen zu lassen), im Gegensatz zu schriftlichen belegbaren Festlegungen, z.B. in Form von Briefen oder Emails. | ||
Einmal erkannt und darauf angesprochen, sind sie idR. in der Lage, ihre Aussagen zu relativieren, beschwichtigen, rechtfertigen oder auch abzustreiten; sie finden dann nachfolgend meist kreative Wege, ihr weiteres Vorgehen neu zu tarnen - aber tatsächlich fortzusetzen. | Einmal erkannt und darauf angesprochen, sind sie idR. in der Lage, ihre Aussagen zu relativieren, beschwichtigen, rechtfertigen oder auch abzustreiten; sie finden dann nachfolgend meist kreative Wege, ihr weiteres Vorgehen neu zu tarnen - aber tatsächlich fortzusetzen. | ||
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+ | [[Milton-Modell der Sprache|Milton-Sprachmuster]] (manchmal auch genannt "die Kunst der vagen Sprache" gehen zurück auf den Hypnotherapeuten ''[[Milton Erickson]]''; sie beinhalten und drücken sich aus durch den gezielten Gebrauch viefältiger "semantischer Fehlgeformheiten", wie z.B. ''Generalisierungen, Nominalisierungen, Tilgungen/Auslassungen, Verzerrungen/Andeutungen, Suggestionen'' u. dgl. mehr. Anfangs nur für den therapeutischen Kontext entworfen, finden sie darüberhinaus mehr und mehr Eingang in zahlreiche manipulative Sprach-Kontexte. | ||
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Eine spezielle Variation manipulativer Sprachführung stellt die bewusste und zielgerichtete Nutzung von ''Dysphemismen'' dar ("Herabsetzung", i.S.v. herabsetzende/abwertende/negativ bewertende u./o. assoziierende/Missachtung ausdrückende Darstellung eines Sachverhalts, Themas, Gegenstands oder einer Person/Personengruppe – vielfach in drastischer Weise). | Eine spezielle Variation manipulativer Sprachführung stellt die bewusste und zielgerichtete Nutzung von ''Dysphemismen'' dar ("Herabsetzung", i.S.v. herabsetzende/abwertende/negativ bewertende u./o. assoziierende/Missachtung ausdrückende Darstellung eines Sachverhalts, Themas, Gegenstands oder einer Person/Personengruppe – vielfach in drastischer Weise). | ||
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Version vom 21. Februar 2024, 06:28 Uhr
Unter Manipulation wird gemeinhin ein undurchschaubares, geschicktes/trickreiches Vorgehen verstanden, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft, etwas Begehrtes gewinnt und/oder andere Personen dazu bringt etwas zu tun was sie gar nicht tun möchten. Dabei gehen Manipulierende idR. so geschickt bzw. ideenreich vor, dass ihr eigentliches Motiv für die manipulierte Person undurchschaubar bleibt.
Als "Manipulation von Menschen" wird daher auch die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher 'die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung' durch die Zielperson zu einem Nachteil für diese führen kann.
Anmerkung: Allerdings ist Manipulation nicht zu verwechseln mit 'Lügen'; ManipulatorInnen erzählen durchaus oft die Wahrheit.
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Inhaltsverzeichnis |
Variationen und Sonderformen
Manipulative Sprache/Sprachmuster
Manipulation (in der wortneutralen Bedeutung: "Beeinflussung") unter Menschen geschieht in erster Linie über Sprache; dh. Sprache wird offen oder verborgen, bewusst oder unbewusst als Instrument eingesetzt, um zu beeinflussen und zu manipulieren.
Obgleich ManipulatorInnen oft die Wahrheit erzählen (und nicht lügen), bedienen sie sich dabei doch einer sehr geschickten und direktiven Gesprächsführung, Wortwahl und auch Sprachmuster (z.B. die sogenannte "Milton-Sprache" (s.u.)), und lenken so die Gedanken des/der Gegenüber in eine gewünschte/ intendierte Richtung; so können sie auch, darauf angesprochen, jederzeit mit gutem Gewissen und Unschuldsmiene vehement argumentieren und beteuern, nichts Unrechtes gesagt zu haben.
Für gewöhnlich benutzen sie auch lieber die persönliche Beziehung und das gesprochene Wort, das eben viel Interpretationsspielraum lässt (ohne sich festzulegen/festlegen zu lassen), im Gegensatz zu schriftlichen belegbaren Festlegungen, z.B. in Form von Briefen oder Emails.
Einmal erkannt und darauf angesprochen, sind sie idR. in der Lage, ihre Aussagen zu relativieren, beschwichtigen, rechtfertigen oder auch abzustreiten; sie finden dann nachfolgend meist kreative Wege, ihr weiteres Vorgehen neu zu tarnen - aber tatsächlich fortzusetzen.
Milton-Sprachmuster
Milton-Sprachmuster (manchmal auch genannt "die Kunst der vagen Sprache" gehen zurück auf den Hypnotherapeuten Milton Erickson; sie beinhalten und drücken sich aus durch den gezielten Gebrauch viefältiger "semantischer Fehlgeformheiten", wie z.B. Generalisierungen, Nominalisierungen, Tilgungen/Auslassungen, Verzerrungen/Andeutungen, Suggestionen u. dgl. mehr. Anfangs nur für den therapeutischen Kontext entworfen, finden sie darüberhinaus mehr und mehr Eingang in zahlreiche manipulative Sprach-Kontexte.
Dysphemismen
Eine spezielle Variation manipulativer Sprachführung stellt die bewusste und zielgerichtete Nutzung von Dysphemismen dar ("Herabsetzung", i.S.v. herabsetzende/abwertende/negativ bewertende u./o. assoziierende/Missachtung ausdrückende Darstellung eines Sachverhalts, Themas, Gegenstands oder einer Person/Personengruppe – vielfach in drastischer Weise).
Machiavellismus
Als eine Sonderform der Manipulation ist z.B. der Machiavellismus bekannt, womit gemeint ist, dass Menschen es in Kauf nehmen, andere Menschen zu manipulieren, um eigene Ziele um jeden Preis zu erreichen.
Geistesviren
Auch Geistesviren (oder geistige Viren), eine Begrifflichkeit nach Vera F. Birkenbihl, können als eine Sonderform von Manipulation verstanden werden. Analog zu den biologischen Viren beschreibt der Begriff "geistige Strukturen, Ideen, Meinungen, Vorurteile oder Postulate, die 'in den menschlichen Geist eindringen/eingepflanzt werden', das Denken infektiös beeinflussen und nachfolgend in eine bestimmte Richtung lenken, und sich anschließend durch (mentale) Übertragung weiter verbreiten/vermehren". Obgleich das Phänomen auch positive Konstrukte umfasst bzw. Möglichkeiten bietet, zielt es vordringlich auf manipulative Einflussnahme ab.
Gaslighting
Als eine weitere Sonderform von Manipulation wird Gaslighting verstanden, bei dem die Betroffenen meist geschickt manipuliert, desorientiert und verunsichert werden, bis hin zum psychischen oder physischen Zusammenbruch.
Brainwashed
Auch der Begriff bzw. das 'Konzept' "Brainwashed" (wörtlich: "gehirngewaschen"; i.S.v.: "einer Gehirnwäsche unterzogen", "beeinflusst/ manipuliert", "Mind Control" (Bewusstseinskontrolle), bzw. auch "angelogen") kann als Manipulationskonzept verstanden werden. Es handelt sich idR. um eine Form der Gedankenbeeinflussung und -kontrolle (Gehirnwäsche) und ist eine von vielen 'Strategien', die im narzisstischen Mißbrauch (von narzisstisch veranlagten ManipulatorInnen ausgehend) zum Einsatz kommt; dabei kann es auch Aspekte beinhalten von "Geistesviren" bis hin zu "Gaslighting".
Doomscrolling
Der Begriff Doomscrolling (neuerer Anglizismus für: Verhalten, bei dem Menschen fast zwanghaft negative Nachrichten lesen, obwohl es ihnen nicht guttut) kann, wenn es in aktiv beeinflußender Weise durch Andere angeregt wird, auch verstanden werden i.S.v., vornehmlich negativer, geistiger Manipulation.
Weiteres
Manchen Menschen wird eine hohe "manipulative Intuition" zugeschrieben; dh., dass Manipulation oft ein Teil ihrer Persönlichkeit geworden ist (i.S.v. "2. Haut"), und sowohl für Andere wie auch für sie selbst zT. nicht mehr bewusst hiervon differenzierbar ist.
Bezug zur Kreativität
Manipulation setzt idR. ein hohes Maß an Kreativität voraus, sowohl was das phantasievolle Entwickeln von notwendigen Ideen, wie auch das trickreiche Umsetzen und Überzeugen anderer Personen angeht.