TRIZ
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Version vom 9. Februar 2013, 17:01 Uhr
TRIZ (auch TRIS) ist ein russisches Akronym und steht für: Teorija reschenija isobretatelskich Zadach (zu deutsch: Theorie der erfindenden Problemlösung) (im englischen auch TIPS genannt, für: Theory of Inventing Problem Solving); sie stellt eine hochkomplexe russische Problemlösungsmethodik und Erfindungslehre (nach Genrich Soulovich Altschuller 1954-1956) dar. Altshuller hat bekannte und erfolgreiche Erfinder und ihre Prinzipien modelliert und aus den Ergebnissen einen umfangreichen Werkzeugkasten bzw. Baustein- und Prinzipienset abgeleitet und entwickelt, der verschiedene Methoden/ Vorgehensweisen/ Techniken zur Lösung von Problemen und zur Findung von neuen Lösungen bereit stellt.
TRIZ enthält eine Fülle von einzelnen Formaten, Prinzipien und Gesetzen unterschiedlicher Komplexität und setzt zu seiner wirksamen Nutzung natur- und ingenieurwissenschafliche Kenntnisse voraus; als ein zentrales Element gilt eine Matrix zur Entwicklung und Analyse von Ideen und Lösungen durch Rückgriff auf bewährte Lösungsprinzipien. Aus der Analyse von 40.000 Patentschriften wurden insgesamt 40 Prinzipen erarbeitet. In der Widerspruchsmatrix werden die gemäß der Aufgabe zu verändernden Wunsch-Größen den sich damit nachteilig verändernden weiteren Parametern in abstrakter Form gegenübergestellt. Aus dieser Matrix werden dann für die aktuelle Aufgabe empfohlene Verfahren aus den Lösungsprinzipien abgelesen, die bei gleichen Widersprüchen anderer Aufgaben zu einer Lösung geführt haben.
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Bestandteile
40 Innovationsprinzipien
Die 40 Innovationsprinzipien "40 Regeln der Innovation" sind ein zentraler Bestandteil von TRIZ. Als eines der ältesten Elemente der Methodik wurden sie ursprünglich von Altshuller selbst aus den, von ihm untersuchten Arbeiten abgeleitet und zusammengefasst. Sie können als abstrahierte Regeln und Wirkungsweisen verstanden, wie Erfindung bzw. Innovation funktioniert bzw. unterstützt werden kann. Die Regeln sind im Einzelnen:
- Zerlegung
- Abtrennung
- Örtliche Qualität
- Asymmetrie
- Kopplung
- Universalität
- Integration (Steckpuppe, Matrjoschka)
- Gegengewicht (Gegenmasse)
- Vorherige Gegenwirkung (vorgezogene Gegenwirkung)
- Vorherige Wirkung (vorgezogene Wirkung)
- Prinzip des "vorher untergelegten Kissens" (Prävention)
- Äquipotentialität
- Funktionsumkehr (Inversion)
- Kugelähnlichkeit (Sphäroidalität)
- Dynamisierung
- Partielle oder überschüssige Wirkung
- Übergang zu anderen Dimensionen (Übergang zur höheren Dimension)
- Ausnutzung mechanischer Schwingungen
- Periodische Wirkung
- Kontinuität der nützlichen Wirkung (Kontinuität der Wirkprozesse)
- Prinzip des Durcheilens (Überspringen)
- Umwandlung von Schädlichem in Nützliches
- Rückkopplung (Feedback)
- Prinzip des "Vermittlers"
- Selbstbedienung
- Kopieren
- Billige Kurzlebigkeit anstelle teurer Langlebigkeit
- Ersetzen des mechanischen Systems (Ersatz mechanischer Wirkprinzipien)
- Anwendung von Pneumo- und Hydrosystemen
- Anwendung biegsamer Hüllen und dünner Folien
- Verwendung poröser Werkstoffe
- Farbveränderung
- Gleichartigkeit (Homogenität)
- Beseitigung und Regenerierung der Teile
- Veränderung der physikalischen und chemischen Eigenschaften (Veränderung des Aggregatzustandes)
- Anwendung von Phasenübergängen
- Anwendung der Wärmeausdehnung
- Anwendung starker Oxydationsmittel
- Anwendung eines trägen Mediums (Verwendung eines inerten Mediums)
- Anwendung von Verbundwerkstoffen (Anwendung zusammengesetzter Stoffe)
Literatur
- Bernd Gimpel, Rolf Herb, Thilo Herb: Ideen finden,Produkte entwickeln mit TRIZ. Hanser-Verlag München Wien 2000 ISBN 3-446-21159-4
- Altschuller: Erfinden - Wege zur Lösung technischer Probleme. Verlag Technik Berlin 1984