Lernphasen-Modell
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− | + | #: Beispiel Autofahren: Der Fahranfänger beginnt zu bemerken, was er alles noch nicht kann und demzufolge zu lernen hat; diese Phase wird oft als kritisch im Lernprozess angesehen, weil ein Schüler hier seine eigene Inkompetenz ganz bewusst wahrnimmt und nachfolgend oft ein großes Frustrationspotenzial entwickelt. | |
# Bewusste Kompetenz (ich weiß (bewusst), dass ich etwas weiß/kann) | # Bewusste Kompetenz (ich weiß (bewusst), dass ich etwas weiß/kann) | ||
− | + | #: Beispiel Autofahren: Der Fahrschüler beherrscht immer mehr Funktionen/ Schritte - muss diese aber jedesmal sehr bewusst abrufen. | |
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Die Stufen bauen im Normalfall aufeinander auf, können aber auch rekursiv vorkommen. | Die Stufen bauen im Normalfall aufeinander auf, können aber auch rekursiv vorkommen. |
Version vom 23. März 2015, 12:31 Uhr
Das Lernphasen-Modell (auch bekannt als 4 Phasen des Lernens, die Stufen des Lernens, Competence Cycle of Learning, Learning Competence Cycle, Learning Competence Model) ist ein Modell (ursprünglich nach Martin Broadwell, 1960er-/ 1970er-Jahre), das die grundlegenden 4 Stufen beschreibt, in denen menschliche Lernprozesse für gewöhnlich ablaufen; es besitzt damit auch entscheidende Bedeutung für jeden Lehr- und Lernprozess, sei es kognitiver oder motorischer Art. Das Modell unterscheidet 4 Phasen:
- Unbewusste Inkompetenz (ich weiß nicht, dass ich etwas nicht weiß/kann)
- Beispiel Autofahren: Der Fahranfänger hat von Nichts eine Ahnung und weiß auch gar nicht, was alles auf ihn zukommt; diese Phase ist meist gekennzeichnet von einer gewissen naiven Unbefangenheit dem Neuen gegenüber.
- Bewusste Inkompetenz (ich weiß, dass ich etwas nicht weiß/ kann)
- Beispiel Autofahren: Der Fahranfänger beginnt zu bemerken, was er alles noch nicht kann und demzufolge zu lernen hat; diese Phase wird oft als kritisch im Lernprozess angesehen, weil ein Schüler hier seine eigene Inkompetenz ganz bewusst wahrnimmt und nachfolgend oft ein großes Frustrationspotenzial entwickelt.
- Bewusste Kompetenz (ich weiß (bewusst), dass ich etwas weiß/kann)
- Beispiel Autofahren: Der Fahrschüler beherrscht immer mehr Funktionen/ Schritte - muss diese aber jedesmal sehr bewusst abrufen.
- Unbewusste Kompetenz (ich weiß nicht (und brauche es auch gar nicht zu wissen, dass ich etwas weiß - weil ich es weiß, und es automatisch abläuft)
- Beispiel Autofahren: Der Lernstoff ist verinnerlicht, die Bewegungsabläufe erfolgen automatisiert, ohne noch einen Gedanken daran verschwenden zu müssen.
Die Stufen bauen im Normalfall aufeinander auf, können aber auch rekursiv vorkommen.
Beim Vergessen fällt man im Regelfall von 4 nach 2 zurück. Beim Neulernen fällt man von 4 nach 2 zurück, um dann wieder (ggf. über 3) nach 4 aufzusteigen - dann aber mit neuen Wahlmöglichkeiten.
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