Idealog

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* Die Methodik kann einzeln, im Team, als Diskussions-Leitfaden oder auch als Coaching-Partner-Prozess genutzt werden.
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* Die Methodik kann einzeln, im Team, als Diskussions-Leitfaden in Sitzungen oder auch als Coaching-Partner-Prozess genutzt werden.
 
* Die Idealog-Phaseneinteilung liegt dem [[Periodensystem der kreativen Arbeitstechniken]] als eine der 3 Hauptdimensionen zugrunde.
 
* Die Idealog-Phaseneinteilung liegt dem [[Periodensystem der kreativen Arbeitstechniken]] als eine der 3 Hauptdimensionen zugrunde.
 
* Als Prozess durchgeführt können die Abschnitte auch über mehrere Sitzungen verteilt werden.
 
* Als Prozess durchgeführt können die Abschnitte auch über mehrere Sitzungen verteilt werden.

Version vom 10. Februar 2020, 13:44 Uhr

Auf 1 Blick

Idealog ist eine deutsche Kreativitätsmethodik (Michael Luther, 2006), die aufbauend auf und vergleichbar mit der CPS-Methodik, den Sechs Denkhüten und der Walt Disney-Strategie die 4 Phasen des kreativen Prozesses als Kreislauf abbildet. Dabei verfolgt jede Phase ein fest umrissenes Ziel, beinhaltet ein definiertes Set an Spielregeln, Phasennormen und Kreativitätstechniken, und erfordert einen bestimmten Denkstil, um gemeinsam eine Lösung zu produzieren. Zum Einsatz kommt die Methodik im Wesentlichen in beruflichen Problemlösungs- und Innovationsprozessen, bei Sitzungsgestaltungen und im Bereich erfinderischer Ideenprozesse.

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Inhaltsverzeichnis

Technikbeschreibung

Übersicht

Idealog ist eine Kreativitätsstrategie, die sowohl intuitive wie auch diskursive Elemente vereinigt. Sie greift die 4-Phasen-Einteilung des kreativen Prozesses nach Wallas und Grundzüge der Struktur der amerikanischen CPS-Methodik auf (Creative Problem Solving, 1958, nach Parnes/ Osborn), eine der bekanntesten und am weitesten erforschten Kreativitätsmethodiken in den USA; sie strukturiert den Ablauf von Problemlösungs- und Innovationsabläufen praktisch in 4 unterschiedliche Arbeitsschritte, die jeweils individuelle Anforderungen erfüllen.

Die 4 Schritte, die zur Erzielung eines konkreten und realen Ergebnisses notwendig sind, beinhalten:

  • Orientierung: Klärung des zugrunde liegenden Problems, Definition eines Zieles; Intention: Ideen ausrichten.
  • Generierung: Formulierung von Wünschen, Entwicklung von Visionen; Intention: Ideen entwickeln.
  • Optimierung: Auswahl und Verfeinerung der erfolgversprechendsten Lösungsansätze, Formulierung von Konzepten; Intention: Ideen optimieren.
  • Implementierung: Umsetzungsvorbereitung, Umsetzung der Lösungen, Erfolgskontrolle; Intention: Ideen realisieren.

Der Prozess kann mehrfach durchlaufen werden; es ist auch möglich, die Reihenfolge zu wechseln. Jede Phase zielt auf ein spezifisches Ergebnis, nutzt eine eigene Denkrichtung und verfügt über definierte Spielregeln, um den Erfolg dieses Schrittes sicherzustellen. Nahezu alle bekannten Kreativitätstechniken können, ihrem Zweck entsprechend, in den einzelnen Phasen zum Einsatz kommen. Dabei ist eine eindeutige Trennung der Phasen wichtig, damit sich alle Gruppenmitglieder auf die erforderliche Art zu denken einstellen können.

Generell gilt hier, wie auch bei verwandten Kreativitätsansätzen - die Denkhüte von De Bono, die Walt Disney-Strategie und die Zukunftswerkstatt – das parallele Denken. Das bedeutet, dass in einem Abschnitt jeweils alle Beteiligten "in die gleiche Richtung (parallel) denken", die durch die jeweilige Phase vorgegeben wird. Dadurch werden Reibungsverluste durch zeitraubende Diskussionen vermieden, alle Denkpositionen berücksichtigt und Prozesse und Sitzungen zeitoptimiert durchgeführt.

Durch die praktische Umsetzung der 4 kreativen Prozessphasen eignet sich die Idealog-Methodik sowohl für Einzelpersonen wie auch für Teams zur Aufgabenbearbeitung. Zum Einsatz kommt sie in Deutschland besonders in beruflichen Innovations-, Problemlösungs- und Veränderungs-Prozessen, bei der Strukturierung von Ideensitzungen und verstärkt auch im Bereich der erfinderischen Innovation.

Visualisierung

Die Methodik wird in der Praxis zirkulär abgebildet; in der linearen Abfolge (Wiki-Tabellenabbildung) beinhalten die einzelnen Phasen folgende Arbeitsschritte (Version 2.1, Stand 2012):

1. Orientierung 2. Generierung 3. Optimierung 4. Implementierung
Problem identifizieren Vorschläge sammeln Anregungen sortieren Maßnahmen terminieren
Ziel fokussieren Denkanstöße anknüpfen Prioritäten auswählen Ressourcen organisieren
Kriterien definieren Ideen neuentwickeln Rohideen stärken Erfolg kontrollieren
Fragen formulieren Spinnen & Neuland entdecken Konzepte erstellen Lerneffekte registrieren

Ausführung

Die Methodik umfasst 4 Abschnitte, die entweder informell (z.B. in einem Gespräch) oder formell (als Arbeitsschritte in einem Problemlösungsprozess) als Roter Faden dienen, der den Beteiligten eine Struktur vom Problem hin zur erfolgreichen Lösungsumsetzung bietet:

  1. Schritt: ORIENTIERUNG
    • Denkstil: strategisches Denken
    • Arbeitsschritte: Analysieren des Problems * Festlegen des Ziels * Definieren der Erfolgskriterien * Formulieren der Fragestellung
    • Leitfragen: Was genau soll sich ändern? Wo soll es hingehen?
  2. Schritt: GENERIERUNG
    • Denkstil: phantasievolles Denken
    • Arbeitsschritte: Sammeln von Anregungen * Denkanstöße anknüpfen und weiter-Denken * Entwickeln von Ideen & Zünden von Geistesblitzen * Neuland betreten & Spinnen
    • Leitfragen: Was wäre möglich?
  3. Schritt: OPTIMIERUNG
    • Denkstil: kritisch-systematisches Denken
    • Arbeitsschritte: Ordnen aller Vorschläge * Priorisieren und Favorisieren * Rohvorschläge stärken * In Konzeptform bringen
    • Leitfragen: Welche Vorschläge sind am erfolgversprechendsten im Sinne der Aufgabenstellung?
    • Was gilt es zu bedenken? Welche Einwände könnte es geben? Wer könnte etwas dagegen haben?
    • Was kann bzw. muss daran noch verändert/ angepasst werden?
  4. Schritt: IMPLEMENTIERUNG
    • Denkstil: handfest-produktives Denken
    • Arbeitsschritte: Maßnahmenpläne entwickeln * Ressourcen organisieren * Lösungen umsetzen * Erfolg & Lerneffekte überprüfen
    • Leitfragen: Wie ließe sich das umsetzen? Wie könnte das praktisch verwirklicht werden? Welche Ressourcen brauchen wir dafür? Woher bekommen wir sie?

Variationen

In der Praxis kommen mehrere Versionen zum Einsatz.

  1. In der Grundform handelt es sich um eine gelenkte Gruppendiskussion, den Idealog, bei dem Gruppenmitglieder in einer Diskussion, einem Gespräch oder einer Sitzung gemeinsam nacheinander verschiedene Perspektiven einnehmen. Die Perspektiven entsprechen bestimmten Phasen des kreativen Prozesses und damit jeweils auch einer kreativen Denkrichtung. Dadurch wird gewährleistet, dass Problemlösungs- oder Innovationsprozesse unter verschiedenen Aspekten betrachtet und alle, für die Bearbeitung einer Aufgabe relevanten, Phasen und Kriterien berücksichtigt werden.
  2. Die Prozessvariante besteht aus den vier Phasen, die von einer Person oder Gruppe schrittweise nacheinander durchlaufen und bearbeitet werden.
    • Die fortgeschrittene Prozessvariante unterteilt jeden der 4 Schritte in weitere Abschnitte (s. Visualisierung), in deren Verlauf jeweils eine ausgewählte Kreativitätstechnik zum Einsatz kommt.
  3. Der Idealog-Prozess dient auch als Grundgerüst für den IPC-Profiler, einem Profiling-Instrument, mit dem die Denkstilpräferenzen von Einzelpersonen und Teams, bezogen auf die 4 kreativen Phasen, analysiert und abgebildet werden können.
  4. Der Ideen-Workout ist eine Projektmanagementmethode und Umsetzungsstrategie, die mit einem abgestuften Set von Vorgehensweisen ein hochstrukturiertes Format liefert, das in Change-, Problemlösungs- und Innovationsprozessen in Unternehmen zum Einsatz kommt.

Hinweise

  • Die Methodik kann einzeln, im Team, als Diskussions-Leitfaden in Sitzungen oder auch als Coaching-Partner-Prozess genutzt werden.
  • Die Idealog-Phaseneinteilung liegt dem Periodensystem der kreativen Arbeitstechniken als eine der 3 Hauptdimensionen zugrunde.
  • Als Prozess durchgeführt können die Abschnitte auch über mehrere Sitzungen verteilt werden.
  • Werden im Vorfeld eine Präferenzermittlung mit dem, zur Idealog-Methodik kompatiblen IPC-Profiler vorgenommen und die Ergebnisse anonym oder offen visualisiert, gewinnt eine Gruppe einen konkreten und nutzvollen Eindruck, welche Präferenzen im Team vertreten sind und wo, im Bezug auf den anstehenden Prozess, Ressourcen vorhanden sind - wie auch, wo möglicherweise Defizite existieren, die ggf. durch externe Unterstützung ausgeglichen werden müssen.


Nutzen

  • Einem Problemlösungs-, Innovations- oder Erfindungsprozess Struktur geben und den gesamten Ablauf des Problemlösungsprozesses arbeitstauglich abbilden.

Vorteile

  • Ist 1:1 kompatibel mit dem kreativen Problemlösungsprozess und berücksichtigt alle 4 Perspektiven des kreativen Kreislaufs – und alle vier Denkrichtungen.
  • Verbindet strategisches, intuitives, strukturiertes und produktives Arbeiten.
  • Liefert ein Grundraster für jede Art von Problemlösung, Aufgabenbearbeitung und Sitzungsgestaltung.

Nachteile

  • Braucht Zeit und/ oder Disziplin für den jeweiligen Schritt .
  • Phasen-Trennung muss sehr bewusst und konsequent durchgeführt werden.


Geschichte

Entwicklung

Idealog ist, vergleichbar dem CPS-Ansatz, kein festgeschriebenes Format, sondern als offenes System ausgelegt; es wird fortlaufend aktuellen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen angepasst und kann in unterschiedlichen Komplexitätsstufen zum Einsatz kommen. Folgende Entwicklungsstufen existieren bislang:

  • Idealog 1.0 (Luther 2006) besteht aus:
    • 3 Ausführungsphasen (Generierung, Optimierung, Implementierung)
    • 1 Ausrichtungsphase (Orientierung)
  • Idealog 1.5 (Luther 2008) umfasst 3 Arbeitsschritte je Phase:
    • Orientierung
      • Problem
      • Ziel
      • Evidenz
    • Generierung
      • Vorschläge
      • Ideen
      • Anknüpfungen
    • Optimierung
      • Übersicht
      • Prioritäten
      • Konzepte
    • Implementierung
      • Terminierung
      • Ressourcen
      • Erfolgscheck
  • Idealog 1.8 (Luther 2010) umfasst 4 Arbeitsschritte je Phase:
    • Orientierung: zusätzlich Fragen
    • Generierung: zusätzlich Neuland
    • Optimierung: zusätzlich Stärken
    • Implementierung: zusätzlich Lerneffekte
  • Idealog 2.0 (Luther 2011) integriert 4 Zwischenschritte, die der Ein- und Überleitung einzelner Phasen dienen:
    • Präparation
    • Inkubation
    • Separation
    • Komparation
  • Idealog 2.1 (Luther 2012): Update der 4 Arbeitsschritte in der Generierungsphase


Literatur


Links

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