Angewandte Kreativität

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==Umfang und Differenzierung==
 
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Sie unterscheidet sich z.T. deutlich von anderen Formen der Kreativität, wie z.B. der künstlerischen Form und setzt sich aus verschiedenen, eindeutig benennbaren Komponenten zusammen, die sich ...
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Sie unterscheidet sich z.T. deutlich von anderen Formen der Kreativität, wie z.B. der [[Künstlerische Kreativität|künstlerischen Form]] und setzt sich aus verschiedenen, eindeutig benennbaren Komponenten zusammen, die sich ...
* steuern lassen (z.B. kreative Vorgehensweisen und Werkzeuge)
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* steuern lassen (z.B. [[Kreativer Prozess|kreative Vorgehensweisen und Werkzeuge]])
* entwickeln lassen (z.B. kreative Persönlichkeitsmerkmale und Denkfähigkeiten
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* entwickeln lassen (z.B. [[Kreative Person|kreative Persönlichkeitsmerkmale und Denkfähigkeiten]])
* gestalten lassen (z.B. kreative Rahmenbedingungen und Randfaktoren)
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* gestalten lassen (z.B. [[Kreatives Panorama|kreative Rahmenbedingungen und Randfaktoren]])
  
 
==Anwendungsfelder==
 
==Anwendungsfelder==

Version vom 13. April 2020, 10:16 Uhr

Auf 1 Blick

Angewandte Kreativität (im Original nach dem Urheber Alex Osborn: Applied creativity) begreift Kreativität als Teil der normalen Denkoperationen, die sich folglich in jede Situation einbringen lässt, die Überlegung, Imagination und Gestaltung erfordert.

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Inhaltsverzeichnis

Definition

Angewandte Kreativität (englisch: applied creativity), im Original auch als "absichtliche Kreativität" (englisch: deliberate creativity) bezeichnet, ist eine spezielle Form von Kreativität. Die Definition hierfür lautet:

  • Angewandte Kreativität bezeichnet die Kompetenz, bewusst, absichtlich und systematisch neue Ideen, Wahlmöglichkeiten oder Alternativen zu entwickeln und zu schaffen (Luther 2013).

Umfang und Differenzierung

Sie unterscheidet sich z.T. deutlich von anderen Formen der Kreativität, wie z.B. der künstlerischen Form und setzt sich aus verschiedenen, eindeutig benennbaren Komponenten zusammen, die sich ...

Anwendungsfelder

Diese Form von Kreativität kommt in allen Anwendungs- und Nutzenfeldern zum Tragen, in denen es um das bewusste, absichtliche und systematische Entwickeln von Ideen, Lösungen und Alternativen geht.

Status quo

Insbesondere kann Angewandte Kreativität als DIE Kompetenz und Ressource angesehen werden, um gegen den "status quo" und seine oft hemmenden/beharrenden Einflüsse anzugehen.

  • Status quo: Steht stellvertretend für ein Beharren auf alten Positionen, Vorannahmen, Vorgehensweisen und Ergebnissen und der Tendenz, Veränderungen entgegenzuwirken bzw. sie zu blockieren. Im angloamerikanischen manifestiert sich das in dem Satz "If it ain't broken, don't fix it" (Wenn es nicht kaputt ist, braucht es auch nicht repariert (i.S.v. "verbessert") zu werden) – oder auch gleichbedeutend: "Never change a running system" (Verändere nichts, was doch eigentlich bisher immer funktioniert hat).
  • Kreativität: Steht stellvertretend für die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Veränderungen, für Neugier und Veränderungsbereitschaft, und für die Kompetenz, neue Möglichkeiten und Lösungen zu erkunden bzw. zu entwickeln, die eine gegebene Aufgabe oder Problemstellung möglicherweise besser/effizienter lösen.


Historie

Die Historie der Angewandten Kreativität lässt sich unterteilen in folgende Abschnitte:

  • Historische Herkunft (auch "Kreativität 0.5" genannt)
Diese "Urzeit der Kreativität", die bis etwa 1950 reicht, war gekennzeichnet durch wenig Wissen und so gut wie keine Forschung über Kreativität; sie wurde vielmehr zwar als faszinierende, aber dem bewussten Willen eigentlich nicht zugängliche Kraft und nicht selten auch als kaum beschreibbares Phänomen verstanden.
  • Definitionswelle (auch "Kreativität 1.0" genannt):
Geprägt durch 2 markante Startpunkte rückte Kreativität in das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und wurde als reale Ressource wahrgenommen:
  • Die berühmt gewordene Rede des US-Amerikaners J.P. Guilford, der als erster öffentlich feststellte: "Jeder Mensch ist von Geburt an kreativ", und damit einen Wendepunkt, weg von dem bis dahin vorherrschenden "Talent-Mythos" hin zu "Jeder Mensch hat kreative Fähigkeiten, Kreativität ist nichts außergewöhnliches" markierte.
  • Den als "Sputnick-Schock" bekannt gewordene russische "Weltraum-Erstschlag", der mit einem Mal den Traum der Amerikaner als führende Technikmacht auflöste; da alle bisherigen Anstrengungen der Amerikaner im wesentlichen auf der Intelligenzforschung beruhten, die sich als unzureichend erwiesen hatte, um die Vormachtstellung zu halten, war plötzlich eine neue Kraft gefragt: Kreativität.
  • Technikwelle (Werkzeugwelle; auch "Kreativität 1.5" genannt):
In den folgenden etwa 30 Jahren entstand ein großer "Hype" darum, wie man (Angewandte) Kreativität bewusst und systematisch nutzen könnte – und ie Folge davon war eine große Welle der sogenannten Kreativitätstechniken, die als "Heilsbringer der Kreativität für Jedermann" entstanden. In dieser Zeit entstanden, von wenigen früheren Ausnahmen abgesehen, die meisten der heute bekannten Kreativitätstechniken und -methoden, wie z.B. Mindmapping, Brainwriting, Synektik, Morphologischer Kasten und unzählige mehr.
  • Forschungsansätze (auch ergänzend als "Kreativität 1.75" bezeichnet):
Etwa ab den 1970er-bis in die 1990er-Jahre hinein gab es auch immer wieder einzelne Forschungsansätze über ausgewählte Felder der Kreativität – namentlich über Kreativität insgesamt (Csikszentmihalyi), die persönliche Kreativität (Amabile), kreative Rahmenbedingungen (Ekvall), kreative Testverfahren (Guilford) und weitere mehr. Vereinzelt gibt es bis auf den heutigen Tag Untersuchungen zu einzelnen Themen (in jüngerer Zeit verstärkt auf dem Gebiet der Gehirnforschung), aber in der Gesamtheit hat sich die Kreativitätsforschung nicht etablieren können; dies mag u.a. daran liegen, dass dem Begriff "Kreativität" bis auf den heutigen Tag eine allgemeingültige Definition fehlt – und Forschungen damit immer nur auf ausgewählte Einzelaspekte begrenzt bleiben.
Ab Ende der 2000er-Jahre kristallisierte sich der Denk- und Verständnisansatz heraus, dass elle Komponenten von absichtlicher im systemischen Sinne miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen, wie auch, dass die bewusste Beeinflussung einer Komponente immer auch Auswirkungen auf alle weiteren Leistungsparameter hat (Luther 2009).

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