Idealog
(→Entwicklung) |
|||
Zeile 103: | Zeile 103: | ||
* Luther: ''Kreativität 2.0 im Web 2.0: Ein Raum für kreatives Lernen?'' in Hornung-Prähauser/ Luckmann (Hrsg.): [[Kreativität und Innovationskompetenz im digitalen Netz|Kreativität und Innovationskompetenz im Digitalen Netz.]] Salzburg 2009 | * Luther: ''Kreativität 2.0 im Web 2.0: Ein Raum für kreatives Lernen?'' in Hornung-Prähauser/ Luckmann (Hrsg.): [[Kreativität und Innovationskompetenz im digitalen Netz|Kreativität und Innovationskompetenz im Digitalen Netz.]] Salzburg 2009 | ||
* Luther: ''Leonardo goes Business: How to tap the creative intelligence.'' in The Edward de Bono Institute (Hrsg.): Schriftenreihe zur Konferenz. Valetta (Malta) 2009 | * Luther: ''Leonardo goes Business: How to tap the creative intelligence.'' in The Edward de Bono Institute (Hrsg.): Schriftenreihe zur Konferenz. Valetta (Malta) 2009 | ||
+ | |||
+ | ==Links== | ||
+ | * [http://www.creajour.de/wissenswertes/artikeldesmonats/artikeldesmonatsmaerz07.html Kreativportal CreaJour: Anleitung Idealog] | ||
[[Kategorie:Kreative Methodiken und Phasen-Modelle]] | [[Kategorie:Kreative Methodiken und Phasen-Modelle]] |
Version vom 17. November 2011, 11:22 Uhr
Idealog ist eine deutsche Kreativitätsmethodik (nach Luther 2006), die aufbauend auf und vergleichbar mit der CPS-Methodik, den Sechs Denkhüten und der Walt Disney-Strategie die 4 Phasen des kreativen Prozesses als Kreislauf abbildet. Dabei verfolgt jede Phase ein fest umrissenes Ziel, beinhaltet ein definiertes Set an Spielregeln, Phasennormen und Kreativitätstechniken, und erfordert einen bestimmten Denkstil, um gemeinsam eine Lösung zu produzieren. Zum Einsatz kommt die Methodik im Wesentlichen in beruflichen Problemlösungs- und Innovationsprozessen, bei Sitzungsgestaltungen und im Bereich erfinderischer Ideenprozesse.
-
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Idealog ist eine Kreativitätsstrategie, die sowohl intuitive wie auch diskursive Elemente vereinigt. Sie greift die 4-Phasen-Einteilung des kreativen Prozesses nach Wallas und Grundzüge der Struktur der amerikanischen CPS-Methodik auf (Creative Problem Solving, 1958, nach Parnes/ Osborn), eine der bekanntesten und am weitesten erforschten Kreativitätsmethodiken in den USA; sie strukturiert den Ablauf von Problemlösungs- und Innovationsabläufen praktisch in 4 unterschiedliche Arbeitsschritte, die jeweils individuelle Anforderungen erfüllen.
Die 4 Schritte, die zur Erzielung eines konkreten und realen Ergebnisses notwendig sind, beinhalten:
- Orientierung: Klärung des zugrunde liegenden Problems, Definition eines Zieles; Intention: Ideen ausrichten.
- Generierung: Formulierung von Wünschen, Entwicklung von Visionen; Intention: Ideen entwickeln.
- Optimierung: Auswahl und Verfeinerung der erfolgersprechendsten Lösungsansätze, Formulierung von Konzepten; Intention: Ideen optimieren.
- Realisierung: Umsetzungsvorbereitung, Umsetzung der Lösungen, Erfolgskontrolle; Intention: Ideen realisieren.
Der Prozess kann mehrfach durchlaufen werden; es ist auch möglich, die Reihenfolge zu wechseln. Jede Phase zielt auf ein spezifisches Ergebnis, nutzt eine eigene Denkrichtung und verfügt über definierte Spielregeln, um den Erfolg dieses Schrittes sicherzustellen. Nahezu alle bekannten Kreativitätstechniken können, ihrem Zweck entsprechend, in den einzelnen Phasen zum Einsatz kommen. Dabei ist eine eindeutige Trennung der Phasen wichtig, damit sich alle Gruppenmitglieder auf die erforderliche Art zu denken einstellen können.
Generell gilt hier, wie auch bei verwandten Kreativitätsansätzen - die Denkhüte von De Bono, die Walt Disney-Strategie und die Zukunftswerkstatt – das parallele Denken. Das bedeutet, dass in einem Abschnitt jeweils alle Beteiligten "in die gleiche Richtung (parallel) denken", die durch die jeweilige Phase vorgegeben wird. Dadurch werden Reibungsverluste durch zeitraubende Diskussionen vermieden, alle Denkpositionen berücksichtigt und Prozesse und Sitzungen zeitoptimiert durchgeführt.
Durch die praktische Umsetzung der 4 kreativen Prozessphasen eignet sich die Idealog-Methodik sowohl für Einzelpersonen wie auch für Teams zur Aufgabenbearbeitung. Zum Einsatz kommt sie in Deutschland besonders in beruflichen Innovations-, Problemlösungs- und Veränderungs-Prozessen, bei der Strukturierung von Ideensitzungen und verstärkt auch im Bereich der erfinderischen Innovation.
Visualisierung
Die Methodik wird in der Praxis zirkulär abgebildet; in der linearen Abfolge (Wiki-Tabellenabbildung) beinhalten die einzelnen Phasen folgende Arbeitsschritte (Stand 2011):
1. Orientierung | 2. Generierung | 3. Optimierung | 4. Implementierung |
Problem identifizieren | Vorschläge sammeln | Anregungen sortieren | Maßnahmen terminieren |
Ziel fokussieren | Ideen entwickeln | Prioritäten auswählen | Ressourcen organisieren |
Kriterien definieren | Denkanstöße weiterspinnen | Rohideen stärken | Erfolg kontrollieren |
Fragen formulieren | Neuland entdecken | Konzepte erstellen | Lerneffekte registrieren |
Variationen
In der Praxis kommen mehrere Versionen zum Einsatz.
- In der Grundform handelt es sich um eine gelenkte Gruppendiskussion, den Idealog, bei dem Gruppenmitglieder gemeinsam nacheinander verschiedene Perspektiven einnehmen. Die Perspektiven entsprechen bestimmten Phasen des kreativen Prozesses und damit jeweils auch einer kreativen Denkrichtung. Dadurch wird gewährleistet, dass Problemlösungs- oder Innovationsprozesse unter verschiedenen Aspekten betrachtet und alle, für die Bearbeitung einer Aufgabe relevanten, Phasen und Kriterien berücksichtigt werden.
- Die Prozessvariante besteht aus den vier Phasen, die von einer Person oder Gruppe schrittweise nacheinander bearbeitet werden.
- Die fortgeschrittene Prozessvariante unterteilt jeden der 4 Schritte in weitere Abschnitte, in deren Verlauf jeweils eine ausgewählte Kreativitätstechnik zum Einsatz kommt.
- Der Idealog-Prozess dient auch als Grundgerüst für den IPC-Profiler, einem Profiling-Instrument, mit dem die Denkstilpräferenzen von Einzelpersonen und Teams, bezogen auf die 4 kreativen Phasen, analysiert und abgebildet werden können.
- Der Ideen-Workout ist eine Projektmanagementmethode und Umsetzungsstrategie, die mit einem abgestuften Set von Vorgehensweisen ein hochstrukturiertes Format liefert, das in Change-, Problemlösungs- und Innovationsprozessen in Unternehmen zum Einsatz kommt.
Ergänzung
Die Idealog-Phaseneinteilung liegt dem Periodensystem der kreativen Arbeitstechniken als eine der 3 Hauptdimensionen zugrunde.
Geschichte
Entwicklung
Idealog ist, vergleichbar dem CPS-Ansatz, kein festgeschriebenes Format, sondern als offenes System ausgelegt; es wird fortlaufend aktuellen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen angepasst und kann in unterschiedlichen Komplexitätsstufen zum Einsatz kommen. Folgende Entwicklungsstufen existieren bislang:
- Idealog 1.0 (Luther 2006) besteht aus:
- 3 Ausführungsphasen (Generierung, Optimierung, Implementierung)
- 1 Ausrichtungsphase (Orientierung)
- Idealog 1.5 (Luther 2008) umfasst 3 Arbeitsschritte je Phase:
- Generierung
- Problem
- Ziel
- Evidenz
- Generierung
- Vorschläge
- Ideen
- Anknüpfungen
- Optimierung
- Übersicht
- Prioritäten
- Konzepte
- Implementierung
- Terminierung
- Ressourcen
- Erfolgscheck
- Generierung
- Idealog 1.8 (Luther 2010) umfasst 4 Arbeitsschritte je Phase:
- Orientierung: zusätzlich Fragen
- Generierung: zusätzlich Neuland
- Optimierung: zusätzlich Stärken
- Implementierung: zusätzlich Lerneffekte
- Idealog 2.0 (Luther 2011) integriert 4 Zwischenschritte, die der Ein- und Überleitung einzelner Phasen dienen:
- Präparation
- Inkubation
- Separation
- Komparation
Literatur
- Hornung, A. / Patzak, G.: Kreativität. in: Gessler (Hrsg.): Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3). GPM-Verlag 2010.4
- Luther, M.: Kreativität. in: INSTI (Hrsg.): Erfinden im Team. Köln 2007
- Luther: Kreativität 2.0 im Web 2.0: Ein Raum für kreatives Lernen? in Hornung-Prähauser/ Luckmann (Hrsg.): Kreativität und Innovationskompetenz im Digitalen Netz. Salzburg 2009
- Luther: Leonardo goes Business: How to tap the creative intelligence. in The Edward de Bono Institute (Hrsg.): Schriftenreihe zur Konferenz. Valetta (Malta) 2009