Fehlendes Multitasking

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Fehlendes Multitasking ist eine klassische Killerphrase (3. Ordnung) bzw. ein persönlicher Angriff, hinter dem oft der Vorwurf steckt: "Sie sind ja wohl nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun/zu überblicken; dieses "Argument" findet sich bevorzugt wieder in Abschnitten bzw. von Personen, die etwa Ideenfindung und Ideenbewertung gleichzeitig betreiben wollen. Als persönlicher Angriff vorgetragen kann diese Aussage z.B. eine Ideenfindung i.S.v. einem Totschlagargument unmittelbar zum Erliegen bringen, weil sie die betreffende Person angreift und damit die Diskussion weg von der sachlichen hin zu der persönlichen Ebene verlagert.

Um dieser Killerphrase wirkungsvoll zu begegnen, muss ihr auf einer anderen als der persönlichen Ebene geantwortet werden; eine sachliche Antwort kann z.B. sein:

  • "Da es echtes Multitasking im Gehirn gar nicht bzw. nur bei Routineaufgaben gibt (aktueller Stand der Gehirnforschungg 2023), ist die Fokussierung auf ein Thema/ eine Aufgabe zu einer Zeit auf jeden Fall zielführender."

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Hintergrund

Details

Echtes Multitasking, also das parallele, gleichzeitige Bearbeiten von aufmerksamkeitsfordernden Aufgaben, ist nach heutigem neurobiologischen Wissensstand (2023.01.) anders als das Erledigen von Routineaufgaben (wie z.B. "Bügeln" gleichzeitig mit "Telefonieren") vom Gehirn weder vorgesehen noch möglich; ungeachtet anderweitiger individueller persönlicher Aussagen, Anekdoten und Fabeln bedeutet "gleichzeitig" meist 'nur' "schnell hintereinander" (wobei das Bewusstsein/die Aufmerksamkeit jedesmal wieder neu ausgerichtet werden muss), weil Menschen immer nur einen Bewusstseinsinhalt zur gleichen Zeit haben können.

"Multitasking bedeutet also nicht gleichzeitiges Ausführen verschiedener Aktionen, sondern das sekundenschnelle Abwechseln von einer Aufgabe zur anderen. Und jedes Mal muss die Aufmerksamkeit aufs Neue auf die jeweilige Aufgabe gerichtet werden. Bei Routineaufgaben funktioniert dies ohne größere Einbußen. Wer Zettel einer Ablage ordnet, kann zwischendurch schnell den Telefonhörer aufgreifen und den Anrufer weiterverbinden, ohne aus der eigentlichen Tätigkeit herausgerissen zu werden. Für schwierige Aufgaben allerdings brauchen wir die ungeteilte Konzentration." (Quelle lzg-rlp.de, 20.04.) "Den kognitiven Fähigkeiten sind Grenzen gesetzt." (Quelle zeit-online.de, 12.09.)

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