Neugierologie
Neugierologie ist ein, von dem österreichischen Kybernetiker, Konstruktivist und "Neugierologen" Heinz von Foerster 1999 geprägter Begriff und eine Theorie, die auf dem Eingeständnis des potenziellen Unwissens bezüglich der meisten wissenschaftlichen "Erkenntnisse" eine "Lehre"/ Denkrichtung propagierte, die dazu auffordert, Neugierde als existenzielles Grundprinzip, urmenschliche Triebkraft und Motor aller Veränderung und Weiterentwicklung anzuerkennen und den natürlichen menschlichen Instinkt zur Neugierde zu fördern.
Der Ursprung geht zurück auf und ist geprägt von von Foersters kritischer Distanz zu dem etablierten Schulsystem, welches seiner Meinung nach notwendiges kritisches und forschendes Denken in keiner Weise fördert. Als radikaler Konstruktivist war von Foerster davon überzeugt, dass wir uns die Welt selber erschaffen, in der wir leben; deswegen war für ihn das Infragestellen des (vermeintlich) Wirklichen ein wesentlicher Schritt, um neue Erkenntnisse zu gewinnen - und eine der Leitfragen der Neurologie war für ihn die beständig gestellte (Meta-)Frage: "Was ist faul an unseren Erkenntnisprozessen?" So bezeichnete er folgerichtig seine Erkenntnistheorie als "Neugierologie".
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Vorteil
Der Vorteil des Neugierologie-Ansatzes ist, dass er die Leistung von Neugierde für die menschliche Entwicklung anerkennt und gleichsam ein Paradigma des "Neugierig-Seins" entwickelt, verbunden mit der Aufforderung auch an etablierte Wissenschaften und Lernfelder (z.B. die Schule), Zeit und Raum für Neugierde zu schaffen und diese Eigenschaft nachdrücklich zu fördern.