Kreativitätsdefinitionen

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Kreativitätsdefinitionen sind unterschiedliche Begriffsbestimmungen, Festsetzungen, Beschreibungen und Festschreibungen des Begriffs Kreativität, die abhängen von:

  • dem zugrundeliegenden Feld (z.B. Kunst)
  • einem bestimmten Wissenschaftsgebiet (z.B. Psychologie oder Neurologie)
  • einer jeweils individuellen Perspektive (z.B. des Autors)

Einheitlicher Meinungsstand ist, dass es eine allgemeingültige Definition von Kreativität wegen der Diversität des Feldes nicht geben kann, sondern eine Definition immer nur in einem begrenzten Rahmen von zugrundeliegenden Feldverständnissen und persönlichen Präferenzen möglich ist und Gültigkeit besitzt.

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Zusammenstellung

Einzelstimmen

Die nachfolgende Sammlung an Kreativitätsdefinitionen gibt die Bandbreite, Reichhaltigkeit und Diversität des "Feldes Kreativität" und die Möglichkeit, Kreativität zu verstehen, eindrucksvoll wieder:

  • Kreativität heißt, sich selbst erlauben, Fehler zu machen. Die Kunst ist zu wissen, welche man behält.
(Scott Adams: The Dilbert priciple)
  • Kreativität ist das schöpferische Vermögen, das sich im menschlichen Handeln oder Denken realisiert und einerseits durch Neuartigkeit oder Originalität gekennzeichnet ist, andererseits aber auch einen sinnvollen und erkennbaren Bezug zur Lösung technischer, menschlicher oder sozialpolitischer Probleme aufweist.
(Brockhaus)
  • Kreativität kommt von Vertrauen. Vertrau Deinen Instinkten.
(Rita Mae Brown (Schriftstellerin): Starting from scratch. 1988)
  • Die Essenz der Kreativität ist die Entscheidung etwas (Neues) zu tun, wenn Du irritiert bist.
(F. Olsen: The nature of creativity. New York 1952)
  • Frage nicht „Was ist Kreativität“ sondern: "WO ist Kreativität?"
(Mihaly Csikszentmihalyi: Kreativität. Stuttgart 2003)
  • Kreativität ist das Ringen um Verbesserungen - die Neuordnung von Variablen, die der Mensch auf der Suche nach Verbesserungen verändern kann.
(W. Culp in Sid Parnes: The creative behavior workbook)
  • Kreativität ist der Übergang von Wissen und Ideen in eine neue Form.
(Diskussionsbeitrag in "The Arden House conference on motivating the creative process. Harrimann 1957)
  • Kreativität ist die Herstellung von gezielten Normabweichungen.
(W. Gaede 2002).
  • Kreativität ist die Fähigkeit, bisher beziehungslose Wissens- und Erfahrungselemente zu neuen Problemlösungen zu verschmelzen.
(Geschka/ von Reibnitz: Vademecum der Ideenfindung. Frankfurt 1980)
  • Kreativität ist der Prozess der Veränderung, der Entwicklung, der Evolution in der Organisation des subjektiven Lebens.
(Brewster Ghiselin: The creative process. New York 1955)
  • Kreativität setzt sich zusammen aus einer großen Anzahl intellektueller Faktoren, von denen die bedeutendsten der "Entdeckungsfaktor" und der "divergent-Denken-Faktor" sind.
(J.P. Guilford in C. Taylor: The third university of Utah research conference on the identification of creative scientific talent. Salt Lake City 1959)
  • Die einzig wahre Freude ist die Freude in der Kreativität. Nur die Natur kann uns Schöpfung, kann uns Kreativität lehren.
(Friedensreich Hundertwasser, Künstler und Architekt)
  • Kreativität ist die Begegnung zweier Ideen zum ersten Mal.
(O. Keep, Diskussionsbeitrag in "The Arden House conference on motivating the creative process." Harrimann 1957)
  • Kreativität gehört zu dem Künstler in jedem von uns. Kreieren heisst, in Beziehung sein. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Kunst" ist, Dinge zusammenzufügen, und wir alle tun das jeden Tag. Wir sind nicht alle Maler, aber wir sind alle Künstler. Jedesmal, wenn wir Dinge zusammenfügen, kreieren wir - ob wir dabei sind, ein Brot zu backen, ein Kind zu zeugen oder einen Tag zu begehen.
(Corita Kent)
  • "Der kreative Prozess ist gleichzusetzn mit Gott, dem Schöpfer, gestaltend durch seine Schöpfung, den Menschen."
(G.C. Lange, Diskussionsbeitrag in "The Arden House conference on motivating the creative process." Harrimann 1957)
  • Kreativität, namentlich der kreative Prozess kann definiert werden als die Fähigkeit in "unkartographierten Wassern" zu denken, ohne den Einfluss von Bestimmungen, die durch vergangene Erfahrungen gesetzt wurden.
(W.J.Lee, Diskussionsbeitrag in "The Arden House conference on motivating the creative process." Harrimann 1957)
  • Kreativität ist ganz einfach die Ergänzung zu allem existierenden, gesammelten Wissen der Menscheit.
(V. Lowenfeld: Creative and mental growth. New York 1957)
  • Kreativität ist die Fähigkeit zur Entwicklung von Wahlmöglichkeiten.
(Michael Luther in Third Mindcamp conference. Toronto 2005)
  • Kreativität ist eine schöpferische Kraft, neue Ideen, Kompositionen oder Lösungen zu erschaffen, die ihrem Schöpfer vorher unbekannt waren oder Altes zu verknüpfen und in eine neue Form zu bringen. Sie ist zugleich eine Strategie zur Umweltbewältigung - die treibende Kraft der Evolution -, ein wesentlicher Aspekt unserer Intelligenz und ein natürliches Potential, das in jedem Menschen vorhanden ist. Und eines ist sie zuallererst: Eine Einstellung; eine neugierige, forschende Geisteshaltung.
(Luther/ Gründonner: Königsweg Kreativität. Paderborn 1998)
  • Kreativität ist die Fähigkeit, produktiv zu denken, und die Ergebnisse dieses Denkens, v.a. originell neue Verarbeitung existierender Informationen, zu konkretisieren (etwa in Form einer Erfindung oder eines Kunstwerkes). Die verschiedenen Stadien der Kreativität sind: Aufspüren von Problemen oder von Mängeln, Lücken und Unstimmigkeiten (z.B. in theoretischen oder praktischen Systemen) und Definierungen entsprechender Problem- und Fragestellungen * Formulierungen von Hypothesen und Suche nach Lösungen * schließlich Mitteilen der gewonnenen Erkenntnisse * sowie der Wille, sie gegenüber bereits etablierten Vorstellungen durchzusetzen.
(Meyers Neues Lexikon)
  • Die Stimulierung unserer Sensibilität für Unzufriedenheit, das ist Kreativität.
(R. Northrop in F. Olsen: The nature of creativity. New York 1952)
  • Kreativität ist die Qualität des Geistes, die einem Individuum erlaubt, mit Bruchstücken seines Wissens solange zu jonglieren, bis sie in neu und nützlichere Muster "fallen".
(Read, G.: Profile of human materials. Philadelphia 1955)
  • Kreativität ist die Hinzufügung zu dem gespeicherten Wissen der Menschheit.
(Rand, H. in F. Olsen: The nature of creativity. New York 1952)
  • Kreativität erscheint immer dann oder ist präsent, wenn der Geist die Beziehung zwischen zwei Dingen auf eine Weise negreift, daraus ein drittes zu gestalten.
(Charles Spearman: The creative mind. New York 1931)
  • Kreativität ist der Prozess, der in einem neuen Erzeugnis resultiert, das als tragbar oder nützlich oder befriedigend empfunden wird, von einer Gruppe, zu einem bestimmten Zeitpunkt.
(Stein, M. in Journal of Psychology: Creativity and culture. 1953)
  • Kreativität ist die Fähigkeit, Ideen oder Lösungen hervorzubringen, die neu und situationsangemessen sind.
(Robert Sternberg & Todd Lubbart, 1999)
  • Kreativität heißt, Dinge zu verbessern. Es ist der Akt, Ideen zu entwickeln, sie zu verbessern und in die Tat umzusetzen - manchmal auf verschiedene und einzigartige Weise. Darin enthalten sind vier geistige Prozesse: Fluss (Produktion einer großen Anzahl von Ideen, Produkte oder Konzepte), Flexibilität (Produktion von Ideen oder Produkten, die eine Verschiedenartigkeit aufweisen), Originalität (Produktion von Ideen, die einzigartig oder ungewöhnlich sind) und Ausarbeitung (Produktion von Ideen, die sich durch Detailtreue auszeichnen).
(E.P. Torrance: Guiding Creative Talent. Prentice Hall 1962)
  • Kreativität heißt, etwas Neues zu erschaffen, als ein Resultat eines Gedankens oder einer Vorstellung.
(Webster's new collegiate dictionary. Springfield o.A.)
  • Kreativität heißt, eine "Gestalt" zu tilgen zugunsten einer besseren.
(Max Wertheimer: Productive thinking. New York 1945)
  • Kreativität (von lat. creatio - Schöpfung) ist die Fähigkeit intelligenter Lebewesen, neue und unübliche Kombinationen für bestehende und neue Aufgabenstellungen zu finden. ... Eine andere, sehr gebräuchliche Definition lautet: Kreativität ist die Fähigkeit, produktiv gegen Regeln zu denken und zu handeln (also: nicht nur zu kombinieren) und damit auch neue Regeln aufzustellen. ... Unter Kreativität kann demnach die schöpferische, Ideen entwickelnde Kraft des Menschens verstanden werden. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass dabei etwas völlig neues auf der Grundlage von bisher Unbekanntem geschaffen wird. Neues entsteht vielmehr dadurch, dass bei dem kreativen Prozess vorhandenes Wissen in "ungewöhnlicher" Weise kombiniert wird. Aus diesem Grund wird der Prozess oft als unlogisch empfunden, das Ergebnis jedoch als im höchsten Maße logisch wahrgenommen.
(Wikipedia, www.wikipedia.de)


Felddefinitionen

  • Biologie
Kreativität ist die Kern-Eigenschaft des Lebendigen. Biologisch betrachtet besteht jedes Leben aus einem beständigen kreativen Anpassungsprozess des Individuums an seine Umgebung.
(Quelle: www.lptw.de)
  • Medizin
Kreativität (von lat. creatio - Schöpfung) ist die Fähigkeit, sinnvolle aber unübliche Kombinationen zu finden. Voraussetzung dafür ist Energie und die Fähigkeit, Dinge frei kombinieren zu können. Lebewesen setzen insgesamt nur einen geringen Teil ihrer Energie für Experimente ein, denn ihre Viabilität beruht auf der Nutzung bewährter Kombinationen, die allerdings jeweils aus einem kreativen Akt entstanden sind.
(Quelle: Medizin-online-Lexikon)
  • Neurowissenschaft
Sie versteht menschliches Bewusstsein als neurobiologischen Prozess und Kreativität als einen spezifischen chemischen Zustand im Gehirn der von unterschiedlichen Korrelaten determiniert wird.
(Quelle: vdi-Nachrichten, Artikel vom 14.10.05 über den 20. Deutschen Kongress für Philosophie)
  • Philosophie
Kreativität ist etwas, das uns in der Sache weiterbringt und Veränderungen bewirkt. Es geht also um einen Motor, der dem Leben dienen soll. Wichtig ist aber auch der creatio-Gedanke, die Idee des Neu-Schaffens.
(Quelle: G. Abel in Th. Stegemann: Den Geist auf grün schalten. Bericht zum 20. Deutschen Kongress für Philosophie. Berlin 2005)
  • Psychologie
Kreativität umfasst die mentalen Prozesse, die zu Lösungen, Ideen, Konzepten, künstlerischen Formen, Theorien oder Produkten führen, die einmalig und neu sind.
(Quelle: A. Reber in: The penguin dictionary of psychology. Harmondsworth 1985)
  • Wirtschaftswissenschaften
Wirtschaftswachstum heißt Kapitalakkumulation, und hängt im Kern von Innovationen und den dahinter liegenden kreativen Prozessen ab.
(Quelle: vdi-Nachrichten, Artikel vom 14.10.05 über den 20. Deutschen Kongress für Philosophie)
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