Modelllernen

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Auf 1 Blick

Modellernen (andere Namen dafür sind: Lernen am Modell, Nachahmungslernen, Beobachtungslernen, Imitationslernen, Vorbildlernen, Soziale Lerntheorie, Soziales Lernen, stellvertretendes Lernen, Sozial-Kognitive Lerntheorie) ist ein Konzept, das auf Albert Bandura (1971) zurückgeht; es handelt sich nach Bandura um einen kognitiven Lernprozess, der vorliegt, "wenn ein Individuum als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer Individuen sowie der darauffolgenden Konsequenzen sich neue Verhaltensweisen aneignet oder schon bestehende Verhaltensmuster weitgehend verändert. Der Lernende wird dabei Beobachter (observer) genannt, der Beobachtete Modell (model) oder Leitbild. Wichtig für diesen Lernprozess, der nur unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. weitgehende Identifikation des Beobachters mit dem Modell) stattfindet, ist die stellvertretende Verstärkung."

Nach Bandura ist das Modellernen ein Lernprinzip, das gleichbedeutend mit der klassischen Konditionierung (nach Iwan Pawlow) und der operanten Konditionierung (nach Skinner) ist; so bezeichnet er den Vorgang des Lernens am Modell als "das Auftreten einer Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten eines Modells und dem einer anderen Person unter Bedingungen, bei denen das Verhalten des Modells als der entscheidende Hinweisreiz für die Nachahmungsreaktionen gewirkt hat."

Das Modelllernen lässt sich durch 2 Phasen in 4 Abschnitten darstellen:

  • Aneignungsphase (Akquisition)
1. Aufmerksamkeitsprozesse
Der Beobachter konzentriert seine Aufmerksamkeit auf das Modell und beobachtet es. Er schaut genau hin und nimmt das Modell bewusst wahr. Der Beobachter wählt dabei Verhaltensweisen aus, die ihn besonders interessieren.
2. Gedächtnis-/Behaltensprozesse
Ein beobachtetes Modellverhalten kann manchmal erst längere Zeit nach dem Beobachten gezeigt werden. Dazu ist das beobachtete Verhalten im Gedächtnis gespeichert worden.
  • Ausführungsphase (Performanz)
3. Motorische Reproduktionsprozesse
Das beobachtete Verhalten wird nachgeahmt, indem der Beobachter sich an das gespeicherte Verhalten erinnert. Dieses Verhalten wird nachgeahmt, indem die Bewegungsabläufe wiederholt werden.
4. Verstärkungs- und Motivationsprozesse
Der Beobachter wird verstärkt, weil er den Erfolg seines eigenen Verhaltens sieht. Schon wenn der Beobachter erste Fortschritte sieht, wird sich diese Feststellung des erfolgreichen Verhaltens verstärkend auswirken.

Das Modellernen wird auch als Grundlage des Konzepts des Modellierens/ Modeling aus dem NLP angesehen.

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