Bionik

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Unter Bionik* (im deutschen auch Biostrategie oder Biotechnik genannt - im englischen Original-Sprachgebrauch auch bekannt unter den Namen Biomimetics, Biomimicry, Bio-inspiration und Bionic-engineering; von Jack E. Steele entwickelt 1958, veröffentlicht 1960)) wird ein, zum Bereich der Analogietechniken gehörendes Kreativitätsprinzip verstanden, das Vergleiche herstellt zu Ideen oder Lösungsansätzen aus der Natur; Beispiele: Klettverschluss, Hubschrauber, Oberflächenbeschichtung von Geschirr und Kleidung. Bezogen auf eine Aufgabenstellung wird das zentrale Anliegen definiert; dann werden aus dem Bereich der Natur Entsprechungen ermittelt ("Wie hat die Natur dieses Problem gelöst?"), die anschließend auf die Aufgabenstellung übertragen werden.

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Inhaltsverzeichnis

Technikbeschreibung

  1. Eine Problemstellung wird als Statement eindeutig formuliert und visualisiert. Hilfreich ist eine einfache Frageformulierung, z.B. aus einem W-Fragewort (bevorzugt "Wie"), einem Verb und einem Substantiv.
    Beispiel: „Wie steigern wir unser Einkommen?“
  2. Dann geht es darum, die Hauptprinzipien, die dem Problem zugrunde liegen, herauszufiltern und zu beschreiben.
    "’Einkommen steigern’ bedeutet, mehr von etwas zu bekommen."
  3. Dann stellen die Teilnehmer einzeln oder in Gruppenarbeit Beziehungen zur Natur her. Dabei spielen folgende Fragestellungen eine Rolle:
    • "Wo in der Natur tritt ein vergleichbares Problem, eine vergleichbare Herausforderung oder ein vergleichbares Prinzip auf?"
    • "Wie (mit welchen Hilfsmitteln, Mechanismen, Prinzipien) wird das Problem dort gelöst?"
  4. Gefundene Ansätze werden ausgetauscht, ggf. zusammengeführt und bilden schließlich einen Pool zur Lösungsfindung. Die Frage zur Lösungsfindung lautet: „Wie kann diese Lösung auf die Aufgabenstellung übertragen werden?“


Hinweise

  • Erfolgreiche Beispiele der Bionik sind z.B. die Teflon-Beschichtung (abgeleitet von der Oberflächenbeschichtung der Lotusblüte) oder der Klettverschluss (die Klette steckt als Ideengeberin im Namen).
  • Bionik kann ein hochkomplexer Prozess sein, der weit über eine einmalige Ideensitzung hinausgeht und mehr Ressourcen erfordert, als nur ein vorhandenes Ideenteam.
  • Oft ist es besser, eine sehr genaue Problemklärung voranzustellen (z.B. im Sinne der Problemanalyse oder auch der Progressiven Abstraktion Verweise), um das Suchfeld genau aufzubereiten. Von Vorteil ist in jedem Fall eine sensible Wahrnehmung.


* Namensalternativen bekannt

Die Technik wird im deutschen auch Biostrategie oder Biotechnik genannt; im englischen Original-Sprachgebrauch ist sie auch bekannt unter den Namen Biomimetics, Biomimicry, Bio-inspiration und Bionic-engineering.


Nutzen

  • Kreative Lösungsstrategien können aus der Natur abgeschaut und in eine anstehende Lösungsfindung einbezogen werden.


Historie

Ältere Vertreter, die mit Bionik in Verbindung gebracht werden sind u.A.:

  • Leonardo da Vinci: Analyse des Vogelflugs
  • Raoul Heinrich France: "Neuer Streuer" (nach dem Prinzip der Mohnkapsel)
  • Georges de Mestral: Prinzip des Klettverschlusses (nach dem Vorbild pflanzlicher Kletten)
  • Otto Lilienthal und die Gebrüder Wright, die den Vogelflug studierten und durch die gewonnenen Erkenntnisse ihre Flugzeug-Prototypen optimierten
  • Percy Shaw: "Katzenaugenreflektoren" (nach dem Prinzip von realen Katzenaugen)


Literatur


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