Brainwriting-Pool
Brainwriting-Pool* (entwickelt vom Batelle-Institut, Autor: Helmut Schlicksupp, 1975) bezeichnet eine eigenständige Brainwriting-Variation, bei der zu Beginn einer Sitzung den Beteiligten schriftlich eine Auswahl an Lösungsansätzen, die der Anregung dienen, zur Verfügung gestellt wird; eigene Lösungsideen werden dann schriftlich festgehalten, in den gemeinsamen Pool in der Mitte eines Tisches abgelegt und so zur gegenseitigen Inspiration immer wieder ausgetauscht. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass der Rhythmus für die Beteiligten frei wählbar ist.
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Technikbeschreibung
Ausführung
- Zu Beginn der Sitzung wird den Teilnehmern schriftlich eine Auswahl von Lösungsansätzen zur Verfügung gestellt. Diese dienen als Anregung und liegen, für alle lesbar, auf dem gemeinsamen Arbeitstisch (im Pool) aus.
- Nun bekommt jeder Beteiligte ein Blatt mit der Problembeschreibung und notiert viele eigene Lösungsideen.
- Anschließend legt er es wieder in den gemeinsamen Pool auf den Tisch. Die Teilnehmer tauschen ihre Bögen untereinander aus, nutzen die Ideen der anderen, um sich inspirieren zu lassen, entwickeln und ergänzen weiter. Dabei kann jeder so lange neugierig sein und tauschen, bis die festgesetze Zeit abgelaufen ist. Das Ergebnis dieses Verfahrens ist eine große Anzahl von Lösungsmöglichkeiten, die miteinander in Beziehung stehen.
Variationen
Die Variation Constrained Brainwriting fügt eine kleine Änderung ein: Um eine Gruppe bzw. die Ideenfindung in eine gewisse, erwünschte Richtung zu lenken, werden vor Beginn der Sitzung einige Blätter bereits mit Ideen versehen, die in die beabsichtigte Richtung gehen, und dann im zentralen Pool hinterlegt; sobald Teilnehmer auf diese Blätter zugreifen, wird ein eindeutiger Fokus gesetzt. Ggf. kann die Ansage der Moderation den Fokus bereits zu Beginn in eine erwünschte Richtung lenken, mit dem Hinweis auf die, im Pool befindlichen "Ideenanreger".
Nutzen
- Eine große Anzahl von Lösungsmöglichkeiten, die miteinander in Beziehung stehen.
* Namensalternativen bekannt
Insbesondere im englischsprachigen Raum ist die Technik sowohl unter dem Namen Brainwriting-Pool selbst, wie auch unter zahllosen weiteren, im wesentlichen identischen Namensalternativen bekannt, wie z.B. Cued Brainwriting; im deutschen Sprachraum firmiert sie gelegentlich auch unter Brainpool.
Weblinks
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476
- Helmut Schlicksupp: Ideenfindung. Würzburg 1992. ISBN 3-8023-0650-3
- Helmut Schlicksupp: Kreative Ideenfindung in der Unternehmung. Methoden und Modelle. Berlin 1977. ISBN 3110068095
- Arthur B. VanGundy: Idea power. AMACOM 1992. ISBN 0-8144-5045-8