HPS

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HPS (gelegentlich auch "HIS") ist die Abkürzung für das psychische Krankheitsbild der Histrionischen Persönlichkeitsstörung (auch Histrionie genannt, oder auch "Theatralische Persönlichkeitsstörung" (theatralische Persönlichkeit); im englischen auch HPD (histrionic personality disorder)), die charakterisiert ist durch ein tiefgreifendes Muster übermäßiger/übertriebener Emotionalität und/oder ein permanentes Profilierungsbedürfnis und Streben nach Aufmerksamkeit ("Aufmerksamkeitsjunkies"; im englischen auch "attention whoring" (i.S.v. aufmerksamkeitssüchtig; auch: "Aufmerksamkeitsluder"), daher oft auch als "Energieräuber/-vampir" bezeichnet) und Bewunderung; sie zeichnet sich im Weiteren auch durch ein egozentrisches, dramatisch-theatralisches, aufsehen-erregendes auffallsüchtiges affektiertes, manipulatives und extravertiertes Verhalten aus, weswegen die HPS zu der Kategorie der "dramatisch-emotionalen Persönlichkeitsstörungen" gezählt wird.

Personen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung verlangen ständig danach, im Mittelpunkt zu stehen ("Mittelpunkt-Syndrom"), heischen permanent nach Aufmerksamkeit (aufmerksamkeitssuchend/-süchtig), haben einen starken Geltungsdrang/ein permanentes Profilierungsbedürfnis und neigen dazu, starke/übertriebene Gefühle zu zeigen; sie sind häufig überaus lebhaft, emotional-dramatisch-theatralisch, übertrieben enthusiastisch-affektiert, gefallsüchtig und mitunter auch hochkreativ, und wirken in sozialen Kontakten vielfach zuerst einmal sehr animierend. Allerdings haben sie meist auch ein starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Lob; typisch sind weiterhin ein/e extremes Streben nach Beachtung, übertriebene Emotionalität und eine Inszenierung sozialer Interaktion.

Die Ursache für HPS kann in einem Zusammenwirken von biologischen, psychologischen und Umweltfaktoren begründet sein.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Die histrionische Persönlichkeitsstörung (kurz HPS (deutsch) bzw. HPD (angloamerikanischer Sprachraum)) ist eine psychische Erkrankung, die ua. gekennzeichnet ist durch übermäßige, pathologische Emotionalität, hohe Aufmerksamkeitssucht und Geltungsstreben; sie äußert sich oft in einem dramatisch-theatralischen, nicht selten auch manipulativen Verhalten.

Herleitung

Hysterie

Die Histrionische Persönlichkeitsstörung (lat. histrio: Schauspieler) wurde ursprünglich von der Hysterie/ Hysterische Neurose abgeleitet, die ab einer gewissen Zeit bzw. wegen ihrer oftmals negativ wertenden Bedeutung als zu undifferenziert galt.

Abstufungen

  • histrionischer Persönlichkeitsstil (auch: histrionischer Selbstdarstellungsstil): weniger stark ausgeprägte Form, die einer HPS ähnelt
  • histrionische Persönlichkeisstörung: vollausgeprägte Persönlichkeitsstörung

Variationen

In abgeschwächter Form kann man auch vereinfacht von einem 'starken Geltungsdrang' oder 'Geltungssucht' sprechen.

In diesem Zusammenhang wird im angloamerikanischen Sprachraum auch von "special snowflakes" gesprochen - als "abwertende Bezeichnung, für jemanden der gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und dies durch viele Wege erreichen will. Ein Beispiel etwa ist das unaufgeforderte Zeigen von bestimmten Erfolgen in Internet-Chats oder Gesprächen, um mit ihnen zu prahlen und nach Anerkennung zu gieren; Rollenspieler benutzen diesen Begriff für Mitspieler, deren Charaktergeschichte von übertriebener Dramatik gekennzeichnet ist ... ."

Merkmale

Gleichfalls als Bestandteil u./o. Indikator wird oft die Sensationssucht verstanden, eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung, bei der die Lust an Sensationen, an außergewöhnlichen Nachrichten, dominiert und häufig/ständig zur Schau gestellt wird.

Überschneidungen

Überschneidungen/ Gemeinsamkeiten werden ua. angenommen mit folgenden Persönlichkeitsstörungen: Narzissmus.

Bekannte Persönlichkeiten

Ua. folgende bekannte Persönlichkeiten werden heute als histrionisch bezeichnet: Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor, Oskar Werner, Maria Callas; aktuell werden ua. weiter dazugezählt: Mariah Carey, die Kardashians, Amber Heard. Weiterhin wiesen ua. Philip Seymour Hoffman und Luciano Pavarotti ("die 3 Tenöre") einen histrionischen Persönlichkeitsstil auf.

Bezug zur Kreativität

Speziell die gezeigten Verhaltensweisen manipulativ und extravertiert bedingen bei Histrionikern oft ein hohes Maß an Kreativität

Literatur (auszugsweise)

  • Rainer Sachse: Histrioniker: Mit Dramatik, Manipulation und Egozentrik zum Erfolg. Klett-Cotta 2.2018. ISBN 3608961712
  • Rainer Sachse: Histrionische und Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Hogrefe-Verlag 2002. ISBN 3801714462

Internet


Construction.png Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema, ausnahmslos unter informellen kreativitätsbezogenen Aspekten. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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