KreAktiv-Zyklus
KreAktiv-Zyklus (auch Kreative Fitness-Zyklus genannt) ist ein Mehrfaktoren-Handlungsmodell (Michael Luther, 2008), das essentielle Aspekte des kreativen Zyklus abbildet und praktisch aufbereitet; es wurde entwickelt, um Praktiker bei der Identifizierung und Aktivierung der vier funktionalen Schlüsselkomponenten des kreativen Kreislaufs (* Präparation * Person * Prozess * Panorama) zu unterstützen und den Schritt von der Kreativität hin zur KreAktivität zu ermöglichen.
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Gegenstand und Vorgehen
Ein Anwendungsformat, das die Komponenten des Kreativitätsmanagement praktisch zusammenführt und funktional abbildet, ist der Kreative Fitness-Zyklus/ KreAktiv-Zyklus, der für den Einsatz in Workshop-, Coaching- und Beratungs-Szenarien entworfen wurde. Er teilt sich in 4 Segmente auf und beinhaltet die Möglichkeit, Kreativitätstechniken und weitere Formate zur Aktivierung der persönlichen Kreativität und Gestaltung eines kreativen Rahmens individuell zusammenzustellen, einzubinden und anwendungsbezogen zu kombinieren. Dabei lassen sich, wie von einem Workout-Programm im Fitness-Studio gewohnt, je nach Bedarf gezielt Schwerpunkte setzen:
1. Rahmen gestalten: Gute Einfälle hängen entscheidend von dem Rahmen ab, in dem man sich bewegt. Das umfasst sowohl die äußeren Gegebenheiten, wie Raum und Material – genauso wie auch innere Faktoren, wie Klima, Regeln und das Team an MitDenkern.
- 1. Schritt: Schaffen Sie sich "Ihren Rahmen" - das, was Sie wirklich brauchen, um in die richtige Ideen-Stimmung zu kommen - und gestalten Sie Ihre Umgebung kreAktiv.
2. Gehirn aufwärmen: Das Gehirn lässt sich von seiner Arbeitsweise her gut mit einem Muskel vergleichen. Jeder erfolgreiche Sportler weiß: Nur aufgewärmte Muskeln erbringen ihre volle Leistung. Wer das vergisst, zahlt den Preis: Durch geringere Leistungsfähigkeit, höheres Verletzungsrisiko und schnellere Ermüdung. Genauso beim Gehirn. Wärmen Sie Ihren "Denkmuskel" auf für geistige Hochleistungen und bringen Sie Farbe in Ihre grauen Zellen, um sie auf kommende Taten vorzubereiten.
- 2. Schritt: Eine Gehirnjogging-Übung, eine Denksportaufgabe oder eine leichte Fragestellung zum Einstieg etwa in eine Sitzung aktivieren den Ideen-Turbo - und sorgen zusätzlich für eine anregende Stimmung.
3. Quer-denken: Quer-denken ist die Fähigkeit, mit ausgefallenen, unorthodoxen, "verrückten" Vorschlägen aufzuwarten. Quer-gedachte Ideen von heute sind der Alltag von morgen - ein Kapital für neue Lösungen!
- 3. Schritt: Wagen Sie sich zur Aktivierung geistiger Ressourcen z.B. an fortgeschrittene Rätsel heran, um Denkhorizonte zu erweitern. Stellen Sie die Frage: Was wäre wenn.
4. Tools & Techniken nutzen: Ein Radfahrer ist Läufern meist überlegen, wenn es um erfolgreiche Fortbewegung geht; das richtige "Hilfsmittel" bringt ihn weiter. Genauso ist es mit dem kreativen Denken: Der Einsatz von Kreativitätstechniken beflügelt den Geist und unterstützt Ideen- und Lernprozesse.
- 4. Schritt: Legen Sie sich ein Repertoire an Kreativitätstechniken zu, mit denen Sie vertraut sind - und trainieren Sie diesen Fitness-Aspekt regelmäßig! Fangen Sie leicht, z.B. mit einem "richtigen" Brainstorming an; dann gehen Sie größere Herausforderungen an, z.B. mit der Kopfstandtechnik, bei der die Frage zuerst ins Negative umgedreht wird. Nutzen Sie diese Sprungbretter für Ideen!
Vorteil
Der Vorteil des KreAktiv-Zyklus-/Kreative Fitness-Ansatzes ist, dass er für Problemlösungs- und Innovationsaufgaben einen Handlungs-Fahrplan in 4 Schritten an die Hand gibt, der in langfristigen Prozessen wie auch in ad hoc-Situationen (z.B. Ideensitzungen) als Roter Faden und als Checkinstrument genutzt werden kann, um multiple Aspekte von Kreativität initial zu überprüfen, zu aktivieren und zu fördern.
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476
- Michael Luther: Seminarpaket Kreativitätsmanagement. Frankfurt 2014. ISBN 978-3-86936-533-6