Kindliche Kreativität
Als kindliche Kreativität (auch naive Kreativität (nach de Bono; Fox, 2004) oder permissive Kreativität (nach Luther) genannt) wird die angeborene Form der Kreativität bezeichnet, die sich oft im Spiel oder im absichtslosen Handeln wiederfindet und ausdrückt; sie überschneidet sich mit der spontanen Kreativität kann sich sehr verschiedenartig äußern: external durch eine bisweilen überbordende Phantasie, Neugier, Faszination und Energie; internal durch eine in sich selbst versunkene Beschäftigung mit einer bestimmten Sache oder einem Gegenstand. Sie zeichnet sich aus durch einen offenen, unverbildeten Blick und wird von inneren Bildern, symbolischem Denken und ganzheitlichen Anforderungen ebenso genährt, wie von einer permissiven (erlaubnisgebenden) Umwelt.
Amerikanische Untersuchungen haben seit den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts den Begriff "4th grade slump" geprägt für das Phänomen, das eine zu formalistische und "fehlerfokussierende" Schulausbildung etwa ab der 4. Klasse ihre "Wirkung" zeigt und zu einem nachweisbaren Rückgang der Kreativität führt. Dieser Effekt verstärkt sich bei vielen Menschen durch Studium, Ausbildung und Beruf noch und gipfelt nachfolgend oft in dem Glaubenssatz "Ich bin nicht kreativ".
Um diesen Rückgang der natürlichen Kreativität zu vermeiden bzw. um bereits in jungen Jahren das natürliche kreative Potenzial zu fördern, bedarf es einer altersgemäßen, vielfältigen und erlaubnisgebenden Reizsetzung in allen 3 Kompetenzfeldern der angewandten Kreativität.
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Literatur
- Jon Michael Fox, Ronni Lea Fox: Exploring the Nature of CREATIVITY. Dubuque 2004. ISBN 0-7575-1313-1