Present State
Present State (PS) (deutsch: Aktueller/ Gegenwärtiger/ Anfangs-/ Ausgangs-Zustand) ist ein Begriff, der eine aktuelle Ist-Situation beschreibt (oft gebraucht im Gegensatz zu Desired State (DS) = Soll-Situation). Speziell im kreativen Prozess, wie auch etwa im TOTE-Modell, markiert er damit einen aktuellen Startzustand, der am Beginn eines Prozess bzw. einer Maßnahme steht.
Wenn der Present State (i.S.v. Ist) absolut identisch ist mit dem Desired State (i.S.v. Soll), braucht es i.d.R. keinen kreativen Prozess bzw. keine kreative Bemühungen dazwischen. Erst wenn es hier Abweichungen gibt, sind korrektive Massnahmen bzw. Interventionen erforderlich.
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Details
Problemorientierung
Ist der Gegenwärtige Zustand (Present State (PS)) mit einem bewussten/unbewussten Problem assoziiert, steht "PS" auch für "Problem State".
Damit einhergehend sind oft Begrifflichkeiten/Themen wie z.B.:
- Problemfokus: Hauptsächliche, oft auch vollständige und ausschließliche Fixierung auf ein Problem.
- Problemhypnose/Problemtrance: Zustand, in dem jemand seine Aufmerksamkeit so sehr auf ein Problem fokussiert, dass er/sie in dem Problemdenken nahezu hypnotisiert befangen ist; auch: Unfähigkeit, sich vom Problem zu lösen.
- Problemphysiologie: Merkmale die eine Person zeigt, wenn sie sich in einem problemfokussierten Zustand befindet; z.B. wenn sie intern stark mit einem Problem beschäftigt ist (Problemtrance), und das von außen (an Körperhaltung/Körpersprache/Gestik/Mimik) erkennbar ist.
- Problemschleife: Denken im Kreis, bei dem ein Problem im Fokus steht.
- Problemzwang: Zwanghafte Fixierung auf ein vermeintliches/reales Problem.
Weitere damit im Zusammenhang stehende Begrifflichkeiten s. auch GLOSSAR.
Das Problem im kreativen Prozess
Ungeachtet der langläufig mit dem Begriff "Problem" verbundenen negativen Konnotation, steht "Problem" im kreativen Prozess wertneutral für einen noch nicht zufriedenstellenden Ausgangspunkt - und damit oft auch für den Start eines kreativen Prozess'.
Damit einhergehend sind oft weitere Begrifflichkeiten von Bedeutung, wie z.B.:
- nicht-wohlgeformtes Problem
- Problemannäherung: Prinzip in der Ideenfindung, bei dem, nach einer vorhergehende Problementfernung, meist völlig neue Eindrücke und Ideen gewonnen werden, weil das Gehirn nicht mehr dem Problemzwang unterliegt.
- Problembestimmung: Untersuchung und Konkretisierung eines identifizierten Problems.
- Problemeigner: Bezeichnung für den Auftraggeber, der ein Problem in den kreativen Prozess einbringt
- Problementfernung: Prinzip in der Ideenfindung, bei dem zunächst das "Vertraute fremd gemacht" wird, um eine, oft vorhandene Problemfixierung aufzuheben und den Weg für vollkommen neue Einfälle frei zu machen; anschließend findet dann, mit den neu gewonnenen Perspektiven, eine Problemannäherung statt.
- Problemlösemethoden/ Problemlösungstechniken/-werkzeuge: Oft eine alternative Bezeichnung für Kreativitätstechniken/ kreative Arbeitstechniken
- Problemraum: "Raum", der alle realen und vorstellbaren Restriktionen einer aktuellen Problemsituation beinhaltet und abbildet.
- Problemsensitivität: Offenheit und Gespür für Probleme und den Kern eines Problems; nach Guilford eine konstituierende Fähigkeit und ein verantwortlicher Faktor für Kreativität.
- Problem-Statement
- Problemwiederannäherung
- Problemzwang: Zwanghafte Fixierung auf das Problem; s. auch Problemschleife
- PS-DS-Ausrichtung
- wohlgeformtes Problem
Literatur (auszugsweise)
Brigitte Adriani, Rolf Cornelius, Wolf Lasko, Rainer Wetz: Hurra, ein Problem! Wiesbaden 1989.
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