Zentrale Körper-Themen (Physiologie, Anatomie & verwandte Themen), Themenglossar
Die nachfolgenden Glossareinträge stammen aus dem Bereich Zentrale Körper-Themen (Physiologie (Funktion des Organismus), Anatomie (Lehre der normalen Struktur des Körpers) & verwandte Themen); sie werden in diesem speziellen Themen-Glossar zur schnellen spezifischen Auffindbarkeit noch einmal separat auf einer eigenen Seite aufgeführt.
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A
Adaptogen: Alternativmedizinische Begrifflichkeit für bestimmte Nahrungsmittel/ Nahrungsergänzungsmittel bzw. biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, mit "Stress" umzugehen und sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen; beschrieben werden idR. Pflanzen, die die Eigenschaften besitzen, Körperfunktionen in Stresssituationen zu normalisieren und die Stressresistenz des Körpers zu stabilisieren u./o. zu erhöhen.
Adäquater Reiz: In der Sinnesphysiologie ein Reiz, für den ein Rezeptor die größte Empfindlichkeit besitzt (z.B. Licht für die Photorezeptoren im Auge, Temperatur für Thermorezeptoren der Haut); vgl inadäquater Reiz.
Agonist: Haupthandelnder, Tätiger; s. auch Antagonist.
Agonistisch (Adjekt.): Gleichgerichtet, i.S.v. zusammenspielend; vgl. antagonistisch.
Ambidextrie: Beidhändigkeit.
Antagonismus: Gegensatz, Widerspruch, Ungleichheit.
Antagonist: Gegenspieler, Kontrahent, Widerpart, Widersacher; s. auch Agonist.
Antagonistisch (Adjekt.): Gegensätzlich; vgl. agonistisch.
Autonom geschützte Reserve: Natürliche Leistungsgrenze; Grenze der psycho-physischen Leistungsfähigkeit, die eine gewisse "Notfallreserve" zurückbehält. Sie ist nur unter Einsatz externer Hilfsmittel (Alkohol, Drogen) oder in lebensbedrohlichen Situationen (Schutzreflex) zugänglich.
Autonomie: Unabhängigkeit von Anderen, Eigenständigkeit.
B
Beharrungszustand: S. steady state.
Bewegungskopplung: Verbindung mehrerer Teilkörperbewegungen zu einem geordneten Bewegungsablauf.
C
D
Distal (Adjekt.): Von der Körpermitte/ dem Körperstamm nach außen wegführend (in der Physiologie/ Anatomie).
Droge: Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Jeder Wirkstoff, der in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag, worunter im Allgemeinen aber keine Nahrungsmittel gefasst sind; im gesellschaftlichen Sprachgebrauch: Stoffe und Zubereitungen, die primär zur Erzeugung eines Rauschzustandes oder zur Befriedigung einer Sucht verwendet werden.
E
Elongiert: Aus dem Medizinischen kommend: Verlängert.
F
G
H
Homöostase: Physiologisches Streben nach Einhaltung eines Gleichgewichts; auch: Gleichgewichtszustand innerhalb zulässiger Grenzen.
Hormone: Sammelbezeichnung für verschiedene biochemische Botenstoffe; sie werden von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen im Organismus zu erreichen.
I
Inadäquater Reiz: In der Sinnesphysiologie ein Reiz, der der Sinneszelle nicht entspricht bzw. auf ein bestimmtes Sinnesorgan nicht oder nur bei sehr hohen Intensitäten erregungsauslösend wirkt; vgl. adäquater Reiz.
Irritabilität: Reizbarkeit, Erregbarkeit.
J
K
Konstitution: Beschaffenheit.
L
Lead System (englisch): zu deutsch: Leitsystem; das bevorzugte Repräsentationssystem (VAKOG), mit dem Informationen bewusst oder unbewusst aufgenommen werden.
M
N
O
Overload (englisch): S. Reizüberflutung.
Overshoot (englisch): S. Superkompensation
P
Physiognomie: Äußere Erscheinung, Erscheinungsbild.
Physiologisch (Adjekt.): Körperlich, die Physis betreffend; auch: Natürlich oder den normalen Lebensvorgängen entsprechend. Oft gebraucht im Gegensatz zu psychologisch.
Physisch (Adjekt.): Natürlich, körperlich.
Proximal (Adjekt.): Zu der Körpermitte/ dem Körperstamm hinführend.
Q
R
REM (englisch): Abkürzung für Rapid Eye Movement (deutsch: schnelle Augenbewegungen); eine Schlafphase, die unter anderem durch Augenbewegungen und lebhaftes Träumen gekennzeichnet ist.
Regeneration: Erholung, Wiederherstellung; Rückgewinnung verbrauchter Kräfte und Wiederherstellen der Leistungsfähigkeit.
Rekreation: S. Regeneration.
Reiz: a) Anregungen der inneren oder äußeren Umwelt, die auf ein System (etwa Organismus (z.B. Sinnesorgane oder Muskulatur)) einwirken, und dort eine bestimmte, nicht vom Willen gesteuerte Reaktion (Erlebens- oder Verhaltensweise) auslösen; b) i.S.v. Anreiz: Stimulation, etwas zu tun oder zu lassen. Eine durch den Reiz bewirkte Erlebens- oder Verhaltensweise wird nachfolgend als Reaktion bezeichnet.
Reizabnutzung: Wenn durch Reiz-Gewöhnung (Eintönigkeit) u.o. -Überflutung die Wirkung eines Reizes/mehrerer Reize signifikant nachlässt.
Reizabwechslung: In Kontakt kommen/bringen mit Reizen unterschiedlicher Herkunft/ Intensität/ Dauer.
'Reizadaption (Reizanpassung)': Nach und nach geringere Reizantwort eines Rezeptors auf einen gleichbleibenden Impuls/Reiz; Anpassung des Organismus bzw. betimmter Sinnesorgane, auch zur Verhinderung von Reizüberflutung.
Reizaufnahme: Unter "Reizaufnahme im Nervensystem" wird das Wahrnehmen/Erkennen (Aufnehmen) eines Reizes aus der Umwelt u./o. dem Inneren des Körpers durch einzelne Sinne/Sinneszellen (z.B. Auge, Ohr u.W.m.) oder Rezeptoren verstanden; dabei wird, je nach Sinneszelle, ein bestimmter Reiz in eine elektrische Erregung umgewandelt.
Reizbar (Adjekt.): Verschiedene Bedeutungen, ua.: auf Reize reagierend, für Reize empfänglich.
Reizbarkeit: Eigenschaft lebender Organismen, auf Einwirkungen (Reize) aus der Umwelt u./o. dem Inneren des Körpers mit bestimmten Reaktionen zu antworten; die Reizaufnahme erfolgt durch einzelne Sinne/Sinneszellen (z.B. Auge, Ohr u.W.m.).
Reizdauer: Zeitliche Dauer eines einwirkenden Reizes.
Reizdeprivation: s. Reizverarmung.
Reizdichte (auch: Reizfrequenz): Zeitliches Verhältnis von Be- und Entlastungsphasen während einer Reizschwelle. Mindestreizstärke, bei der gerade noch eine Reaktion ausgelöst wird.
Reizentzug: s. Reizverarmung.
Reizfilterung: Selektive Wahrnehmung durch Klassifizierung und Auswahl von Sinneseindrücken auf den unterschiedlichsten Ebenen der Reizverarbeitung; zentrale Fähigkeit zum Überleben in der Umwelt.
Reizfrequenz: S. Reizdichte.
Reizhäufigkeit; Anzahl der wirksamen Reize in einer Trainings- und/oder Zeiteinheit.
Reizintensität (auch Reizstärke); Stärke eines einwirkenden Reizes.
Reizkomplexität: S. Reizvariabilität.
Reizkonfusion: Absichtliche oder unbeabsichtigte Überlagerung mehrerer gesendeter/ empfangener Reize bezüglich Intensität, Inhalt, Stärke, Häufigkeit u/o. weiterer Parameter; kann zur Verwirrung führen, und im absichtlichen Fall auch ein Mittel der unbewussten oder bewussten Manipulation sein.
Reiz-Reaktions-Schema/ -Mechanismus: Ausdruck für eine unmittelbare Verknüpfung eines auslösenden Reizes mit einer automatisch folgenden Reaktion (klassische Konditionierung); ein bekanntes Beispiel dafür ist der Pawlowsche Hund (nach Pawlow).
Reizschwelle: Funktionale Bezeichnung für die geringste Stärke einer physiologischen oder chemischen Einwirkung (Reiz) auf einen Organismus / ein Neuron, die im Stande ist, eine entsprechende Reaktion bzw. ein Aktionspotenzial auszulösen; vgl. auch Schwellenpotenzial.
reizsensibel (Adjekt.): Persönliche Neigung, auf subtile Reize empfindlich zu reagieren und durch äußere Reize leicht übererregt zu werden.
Reizsetzung: Bewusstes bzw. gesteuertes Setzen eines Reizes bzw. Impulses.
Reizstärke: S. Reizintensität.
Reizstufenregel (auch: Roux-Prinzip): Aussage, dass ein Reiz für eine Trainingswirksamkeit einen kritischen Schwellenwert überschreiten muss, damit es zu einer Anpassungsreaktion komm; dazu werden Reize in 4 Gruppen eingeteilt (unterschwellig - schwach überschwellig - stark überschwellig - zu starke Reize). Allerdings können gleiche Reize je nach Trainingszustand völlig unterschiedliche Auswirkungen haben; optimal gesetzte/dosierte Reize führen nach dem Reizschwellengesetz im Organismus zu einer Superkompensation.
Reizüberflutung (auch Overload): Überforderung eines (Nerven-)Systems/ Organismus durch eingehende Reize (durch Intensität, Umfang und/oder Häufigkeit); Überforderung an Sinneseindrücken, die nicht mehr (richtig) verarbeitet werden können.
Reizüberlagerung: Dominierender Reiz (bewusst/unbewusst, erwünscht/unerwünscht), der andere Reize "übertönt"; kann durch gleichartige Sinne oder Überlagerung anderer Sinneseindrücke erfolgen. Wird z.B. in der Schmerztherapie (Reizüberlagerung der Schmerzrezeptoren, führt zu Schmerzreduktion (nach der "Gate-Control-Theory")), aber auch in der Lerntheorie, bewusst und gewünscht eingesetzt; kann im unerwünschten Fall zu Interferenzen (Störungen) führen.
Reizumfang: Quantität/ Menge eines einwirkenden Reizes.
Reizvariabilität; Einseitigkeit und/oder Vielseitigkeit eines einwirkenden Reizes.
Reizverarmung (auch Reizdeprivation): Abnahme der Zahl der Reize (z.B. duch Reizentzug (nicht mehr mit genug neuen Eindrücken gefüttert werden)); Gegenteil von Reizüberflutung.
Reizwirkung: S. Reizstufenregel.
Roux-Prinzip: S. Reizstufenregel.
S
Somatische Intelligenz (SI): Oft als "Weisheit des Körpers" bezeichnet, auch i.S.v. Bauchgefühl.
Steady state (englisch): Stabiler Zustand eines Systems, das sich in einem Gleichgewicht der Kräfte befindet und bemüht, diesen Zustand aufrechtzuerhalten; auch: Beharrungszustand, Dauerzustand.
Superfood: Neuerer Anglizismus für Lebensmittel, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen, u./o. wünschenswerten Nährstoffen aufweisen, mit der Vorbeugung einer Krankheit in Verbindung gebracht werden, oder über ihren Nährwert hinaus mehrere gleichzeitige gesundheitliche Vorteile/Nutzen bieten; so wird z.B. die Heidelbeere auch als "Superfood für das Gehirn" (auch "Brainfood" genannt) bezeichnet. Der Begriff ist nicht wissenschaftlich geregelt/ einheitlich im Gebrauch und unterliegt keiner offiziellen/einheitlichen Definition; er wird auch oftmals eher als Marketing-Konzept verstanden.
Superkompensation: Überkompensation (englisch: Overshoot); aus dem Sport bekanntes physiologisches Prinzip, das besagt, dass der Organismus in der Ruhephase nach einer Belastung die Leistungsfähigkeit über das ursprüngliche Niveau hinaus steigert und über einen bestimmten Zeitraum auf diesem Niveau hält. Forschungen gehen von ähnlichen Mechanismen im Gehirn aus.
T
U
Überkompensation: S. Superkompensation.
Übererregbarkeit: Immanente Fähigkeit oder Tendenz, mit übergroßer Intensität oder Sensitivität auf äußere intellektuelle, emotionale oder andere Reize zu reagieren.
V
Vitamine: Organische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt; da sie der Stoffwechsel zum größten Teil nicht selbst herstellen kann, müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden. Einigen Vitaminen wird aufgrund ihrer Eigenschaften eine Förderung der kreativen Leistungsfähigkeit nachgesagt (A, E, B, C).
W
Y
YoYo-Effekt: Physiologischer Effekt, bei dem eine (positive/ neue) Wirkung keine Nachhaltigkeit besitzt, sondern der vorausgegangene (negative/ alte) Ausgangszustand sich langfristig automatisch wieder herstellt (Beispiel: Diät); in Ansätzen übertragbar auf mentale Vorgänge (z.B. nachlassende Wirkung nach einem Trainingsbesuch mit zeitlichem Abstand).
Z
Zellbiologie: Spezielles Feld der Biologie, das mit Hilfe molekularbiologischer Methoden die Zelle erforscht, um biologische Vorgänge auf zellulärer Ebene aufzuklären.
Zellulär (Adjekt.): Eine Zelle betreffend; s. Zellbiologie.