Zukunftskonferenz
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Auf 1 Blick
Die Zukunftskonferenz (Marvin Weisbord/ Sandra Janoff, 1995) ist, vergleichbar der Zukunftswerkstatt, ein Instrument der Bürgerbeteiligung; sie ist ein Dialog-, Lern-, Planungs- und Mobilisierungsinstrument, das neue Perspektiven und interessante Lösungen auf unkonventionellen Wegen entwickeln kann. Die Basis dieses, in der Grundform dreitägigen, Verfahrens ist die Methode der Großgruppenkonferenz; die wesentlichen Eckpunkte des Ablaufs sind:
- Rückblick in die Vergangenheit (der Blick zurück)
- Analyse externer Trends (der Blick ins jetzt)
- Bewertung der gegenwärtigen Situation (der Blick ins jetzt)
- Entwicklung gewünschter Visionen und Erfinden der Zukunft (der Blick in die Zukunft)
- Herausarbeiten essentieller Gemeinsamkeiten und des Grundes (Vereinbarung von Zielen)
- Planung konkreter Maßnahmen (Zukunft im Hier und Jetzt umsetzen)
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Inhaltsverzeichnis |
Technikbeschreibung
Prinzipien und Leitlinien: Wesentliche Grundprinzipien der Zukunftskonferenz sind:
- Das ganze System in einen Raum holen
- Global denken, lokal handeln
- Fokus auf die Zukunft (Vision) statt auf Probleme
- Gemeinsamkeiten finden statt Konflikte bearbeiten
- In selbststeuernden Gruppen arbeiten
- Maßnahmen erst planen, wenn Konsens über die gewünschte Zukunft erzielt ist
Ausführung
Die wesentlichen Eckpunkte des Ablaufs sind:
- Rückblick in die Vergangenheit (der Blick zurück)
- einzeln in der Gruppe: Bestandsaufnahme der aktuellen Situation
- Analyse externer Trends – positiver wie negativer (der Blick ins jetzt)
- homogene Kleingruppen: wichtige Trends und ihre Auswirkungen auf die Organisation betrachten
- Bewertung der gegenwärtigen Situation (ein zweiter Blick ins jetzt)
- homogene Kleingruppen: Stärken- und Schwächenanalyse gegenwärtiger Zustände
- Entwicklung gewünschter Visionen und Erfinden der Zukunft (der Blick in die Zukunft)
- heterogene Gruppen: Ganzheitliches Ausarbeiten einer gewünschten Zukunft
- Herausarbeiten essentieller Gemeinsamkeiten und des Grundes (Vereinbarung von Zielen)
- Zusammenlegen von jeweils 2 Kleingruppen: Vorschlagen von und einigen auf gemeinsame Visionen, Ziele, Strategien und Projekte
- Planung konkreter Maßnahmen (Zukunft im Hier und Jetzt umsetzen)
- Kleingruppenbildung nach präferierten Projekten: Auswahl von zu bearbeitenden Projekten, Festlegen von "Projektkümmerern" und Schaffen einer Klarheit für die weitere Vorgehensweise
Hinweise
- Die empfohlene Mindest-Größe einer Gruppe für die Zukunftskonferenz liegt bei mehr als 50 Teilnehmern.
- Die Teilnehmer sollen sich bevorzugt heterogen zusammensetzen, dh., aus unterschiedlichen Bereichen kommen.
- Wie auch die, früher entwickelte, Zukunftswerkstatt stellt sich die Zukunftskonferenz als ein wesentliches Instrument der Bürgerbeteiligung dar.
Nutzen
- Zusammenbringen einer großen Anzahl von Personen aus unterschiedlichen Themenfeldern und Spezialgebieten, um konzentriert an einer komplexen Aufgabenstellung zu arbeiten, die für alle, aus unterschiedlichen Perspektiven heraus, eine hohe Relevanz besitzt.
Vorteile
- Konsensorientierung: es geht darum, in jeder Phase einen Konsens zu erzielen, bevor weitergearbeitet wird.
- Geht umfassend und gründlich vor.
- Sehr stark durchorganisierter Zeitplan.
Nachteile
- Die Konsensorientierung kann viel Zeit kosten und den Prozessfortgang behindern.
- Hoher Zeitbedarf (in der Grundform 3 Tage).
- Hoher Logistik-Aufwand.
- Hoher Raum- und Materialbedarf.
Literatur
- Marvin Weisbord, Sandra Janoff: Future Search. San Francisco 1995. ISBN 1-57675-081-7
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476