ThinkX
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− | '''ThinkX''' (auch als '''Productive Thinking Model''' bezeichnet; deutsch: Produktives Denk-Modell; (nach ''Tim Hurson/ Kristen Peterson/ John Sedgewick'', 2005) ist eine jüngere, auf der [[CPS]]-Methodik aufbauende, hochkomplexe Kreativitätsmethodik in 12 Schritten, die im Vergleich zu CPS die Extreme/ Polaritäten des [[Kreativer Prozess|kreativen Prozesses]] eindeutiger betont; so wird anfänglich eine starke "von weg-Motivation" erzeugt (vergleichbar der [[Zukunftswerkstatt]]-Methodik), der eine starke, und mehrfach induzierte Zukunftsmotivation und -aktion folgt. | + | '''ThinkX''' (auch als '''Productive Thinking Model''' bezeichnet; deutsch: '''Produktives Denk-Modell'''; (nach ''Tim Hurson/ Kristen Peterson/ John Sedgewick'', 2005)) ist eine jüngere, auf der [[CPS]]-Methodik aufbauende, hochkomplexe Kreativitätsmethodik in 12 Schritten, die im Vergleich zu CPS die Extreme/ Polaritäten des [[Kreativer Prozess|kreativen Prozesses]] eindeutiger betont; so wird anfänglich eine starke "von weg-Motivation" erzeugt (vergleichbar der [[Zukunftswerkstatt]]-Methodik), der eine starke, und mehrfach induzierte Zukunftsmotivation und -aktion folgt. |
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+ | :* Was ist die Vision? | ||
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+ | : Hier wird eine anziehende Vision für die Zukunft etabliert, wobei 5 Fragen nach dem "DRIVE-Ansatz" gestellt werden: | ||
+ | :* Do (deutsch: Tun): Was möchten Sie, dass die Lösung tut/ kann? | ||
+ | :* Restrictions (deutsch: Begrenzungen): Was soll die Lösung nicht tun? | ||
+ | :* Investment (deutsch i.S.v. Investition): Welche Ressourcen können investiert werden? | ||
+ | :* Values (deutsch: Werte): Welche Werte sollen zum Ausdruck kommen? | ||
+ | :* Essential Outcomes: deutsch: essentiellen Ziele): Was sind die wirklich erstrebenswerten, essentiellen Ziele? | ||
+ | '''KATALYTISCHE FRAGE'''<br> | ||
+ | 3. ''Was ist die FRAGE (mit der gestartet werden soll)?'' | ||
+ | : Erstellen möglichst vieler Fragen, die den nachfolgenden Ideengenerierungsprozess einleiten sollen – und nachfolgendes Clustern und Auswählen der am meisten stimulierenden Frage | ||
+ | '''LÖSUNGSALTERNATIVEN'''<br> | ||
+ | 4. ''ANTWORTEN (i.S.v. Ideen, Alternativen, Optionen) entwickeln'' | ||
+ | : Mit Hilfe zweckmäßiger Ideenfindungstechniken werden Ideen und Alternativen zur weiteren gesammelt | ||
+ | '''BESTÄRKUNG''' <br> | ||
+ | 5. ''Lösung schmieden'' | ||
+ | : Mit Hilfe eines speziellen Tools, genannt "POWER", werden die ausgewählten Lösungsansätze robuster gestaltet und gestärkt: | ||
+ | :* Positives (deutsch: Positiv): Was ist das gute an der Idee? | ||
+ | :* Objections (deutsch: Einwände): Was ist schlecht/ bedenkenswert an der Idee? | ||
+ | :* What else (deutsch: Was noch): Woran erinnert die Idee sonst noch? | ||
+ | :* Ehancements (deutsch: Anreicherungen): Wie kann das, was schon gut ist, noch besser gemacht werden? | ||
+ | :* Remedies (deutsch i.S.v. Gegenmaßnahmen): Wie kann das, was noch nicht gut ist, verbessert werden? | ||
+ | '''STARTRAMPE'''<br> | ||
+ | 6. ''Ressourcen ausrichten'' | ||
+ | : Die finale Lösungsversion wird in einen Aktionsplan "übersetzt", der beinhaltet: | ||
+ | :* To do-Liste | ||
+ | :* Zeitlinie und Meilensteinplan | ||
+ | :* Liste der zu involvierenden Personen | ||
+ | :* Liste von Themen, die (in diesem Zusammenhang) weiter bearbeitet oder auch ergänzt werden müssen | ||
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+ | ===Hinweise=== | ||
+ | * Das Modell versteht sich als eine Weiterentwicklung der US-amerikanische [[CPS]]-Methodik, auf deren grundlegenden Phaseneinteilung sie aufbaut. | ||
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+ | * Basiert auf einer dynamischen Balance von [[Divergentes Denken|divergentem]] (viele Ideen entwickeln, Möglichkeitsfokus) und [[Konvergentes Denken|konvergentem]] (Ideen kritisch auswählen, analysieren und verfeinern, Korrektheitsfokus) Denken. | ||
+ | * Kann nahtlos die meisten der bekannten [[Kreativitätstechniken]] phasen- bzw. arbeitsschrittbezogen integrieren. | ||
+ | * Durch eine anfängliche starke von weg-Motivation besonders geeignet für Prozesse, wo bestehende schlechte oder als schlecht bzw. noch nicht optimal empfundene Zustände verbessert werden sollen. | ||
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+ | * Hochkomplexe Methode, die zumindest anfangs unbedingt eine erfahrene Moderation braucht. | ||
+ | * Braucht viel Übung und ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Tim Hurson: ''Think Better - An Innovator's Guide to Productive Thinking.'' New York 2008. ISBN 0071494936 | * Tim Hurson: ''Think Better - An Innovator's Guide to Productive Thinking.'' New York 2008. ISBN 0071494936 | ||
+ | * [[Michael M Luther|Michael Luther]]: ''[[Handbuch Kreativitätsmethoden|Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden]].'' Bonn 2013. ISBN 3941965476 | ||
+ | |||
==Links== | ==Links== | ||
* [http://thinkxic.com/about-thinkx/how-it-works/ ThinkX-Website] | * [http://thinkxic.com/about-thinkx/how-it-works/ ThinkX-Website] | ||
− | [[Kategorie:Kreative Methodiken | + | |
+ | [[Kategorie:Kreative Methodiken]] [[Kategorie:Kreativitätstools-T]] [[Kategorie:VAI]] |
Aktuelle Version vom 8. Dezember 2021, 13:16 Uhr
ThinkX (auch als Productive Thinking Model bezeichnet; deutsch: Produktives Denk-Modell; (nach Tim Hurson/ Kristen Peterson/ John Sedgewick, 2005)) ist eine jüngere, auf der CPS-Methodik aufbauende, hochkomplexe Kreativitätsmethodik in 12 Schritten, die im Vergleich zu CPS die Extreme/ Polaritäten des kreativen Prozesses eindeutiger betont; so wird anfänglich eine starke "von weg-Motivation" erzeugt (vergleichbar der Zukunftswerkstatt-Methodik), der eine starke, und mehrfach induzierte Zukunftsmotivation und -aktion folgt.
Die Schritte sind:
- KONTEXT
- Itch (Ärgernis)
- ZUKUNFT
- Success (Erfolg)
- KATALYSE
- Question (Frage)
- ALTERNATIVEN
- Answers (Antworten)
- EMPOWERMENT (Bestärkung)
- Solution (Lösung)
- LAUNCHPAD (Startrampe)
- Resources (Ressourcen)
-
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Technikbeschreibung
[Bearbeiten] Ausführung
Das Productive Thinking Model besteht aus 6 Schritten, die eingebettet sind in 6 Rahmenhandlungen:
KONTEXT
1. Worum geht's (in älteren Versionen: Was ist das ÄRGERNIS)?
- In 5 Unterschritten wird gefragt:
- Was ist das zugrundliegende Ärgernis?
- Was sind die Auswirkungen?
- Welche Informationen existieren?
- Wer ist involviert?
- Was ist die Vision?
ZUKUNFT
2. Was bedeutet ERFOLG (im Sinne der Aufgabenstellung)?
- Hier wird eine anziehende Vision für die Zukunft etabliert, wobei 5 Fragen nach dem "DRIVE-Ansatz" gestellt werden:
- Do (deutsch: Tun): Was möchten Sie, dass die Lösung tut/ kann?
- Restrictions (deutsch: Begrenzungen): Was soll die Lösung nicht tun?
- Investment (deutsch i.S.v. Investition): Welche Ressourcen können investiert werden?
- Values (deutsch: Werte): Welche Werte sollen zum Ausdruck kommen?
- Essential Outcomes: deutsch: essentiellen Ziele): Was sind die wirklich erstrebenswerten, essentiellen Ziele?
KATALYTISCHE FRAGE
3. Was ist die FRAGE (mit der gestartet werden soll)?
- Erstellen möglichst vieler Fragen, die den nachfolgenden Ideengenerierungsprozess einleiten sollen – und nachfolgendes Clustern und Auswählen der am meisten stimulierenden Frage
LÖSUNGSALTERNATIVEN
4. ANTWORTEN (i.S.v. Ideen, Alternativen, Optionen) entwickeln
- Mit Hilfe zweckmäßiger Ideenfindungstechniken werden Ideen und Alternativen zur weiteren gesammelt
BESTÄRKUNG
5. Lösung schmieden
- Mit Hilfe eines speziellen Tools, genannt "POWER", werden die ausgewählten Lösungsansätze robuster gestaltet und gestärkt:
- Positives (deutsch: Positiv): Was ist das gute an der Idee?
- Objections (deutsch: Einwände): Was ist schlecht/ bedenkenswert an der Idee?
- What else (deutsch: Was noch): Woran erinnert die Idee sonst noch?
- Ehancements (deutsch: Anreicherungen): Wie kann das, was schon gut ist, noch besser gemacht werden?
- Remedies (deutsch i.S.v. Gegenmaßnahmen): Wie kann das, was noch nicht gut ist, verbessert werden?
STARTRAMPE
6. Ressourcen ausrichten
- Die finale Lösungsversion wird in einen Aktionsplan "übersetzt", der beinhaltet:
- To do-Liste
- Zeitlinie und Meilensteinplan
- Liste der zu involvierenden Personen
- Liste von Themen, die (in diesem Zusammenhang) weiter bearbeitet oder auch ergänzt werden müssen
[Bearbeiten] Hinweise
- Das Modell versteht sich als eine Weiterentwicklung der US-amerikanische CPS-Methodik, auf deren grundlegenden Phaseneinteilung sie aufbaut.
[Bearbeiten] Nutzen
- Komplette Abdeckung des kreativen Prozesses.
[Bearbeiten] Vorteile
- Sehr ausführliche Methode, um Probleme intensiv zu beleuchten und zu lösen.
- Starke Problemfokussierung und hoher Problemlösungsanteil (von 6 Arbeitsschritten fokussieren 3 auf das Problem), der anfangs bewusst mit einer "von weg-Motivation" startet (vergleichbar der Zukunftswerkstatt).
- Ist von Einzelpersonen und Gruppen gleichermaßen nutzbar.
- Basiert auf einer dynamischen Balance von divergentem (viele Ideen entwickeln, Möglichkeitsfokus) und konvergentem (Ideen kritisch auswählen, analysieren und verfeinern, Korrektheitsfokus) Denken.
- Kann nahtlos die meisten der bekannten Kreativitätstechniken phasen- bzw. arbeitsschrittbezogen integrieren.
- Durch eine anfängliche starke von weg-Motivation besonders geeignet für Prozesse, wo bestehende schlechte oder als schlecht bzw. noch nicht optimal empfundene Zustände verbessert werden sollen.
[Bearbeiten] Nachteile
- Hochkomplexe Methode, die zumindest anfangs unbedingt eine erfahrene Moderation braucht.
- Braucht viel Übung und ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig.
[Bearbeiten] Literatur
- Tim Hurson: Think Better - An Innovator's Guide to Productive Thinking. New York 2008. ISBN 0071494936
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476