Zukunftskonferenz
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2021, 02:02 Uhr
Auf 1 Blick
Die Zukunftskonferenz (Marvin Weisbord/ Sandra Janoff, 1995) ist, vergleichbar der Zukunftswerkstatt, ein Instrument der Bürgerbeteiligung; sie ist ein Dialog-, Lern-, Planungs- und Mobilisierungsinstrument, das neue Perspektiven und interessante Lösungen auf unkonventionellen Wegen entwickeln kann. Die Basis dieses, in der Grundform dreitägigen, Verfahrens ist die Methode der Großgruppenkonferenz; die wesentlichen Eckpunkte des Ablaufs sind:
- Rückblick in die Vergangenheit (der Blick zurück)
- Analyse externer Trends (der Blick ins jetzt)
- Bewertung der gegenwärtigen Situation (der Blick ins jetzt)
- Entwicklung gewünschter Visionen und Erfinden der Zukunft (der Blick in die Zukunft)
- Herausarbeiten essentieller Gemeinsamkeiten und des Grundes (Vereinbarung von Zielen)
- Planung konkreter Maßnahmen (Zukunft im Hier und Jetzt umsetzen)
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Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Technikbeschreibung
Prinzipien und Leitlinien: Wesentliche Grundprinzipien der Zukunftskonferenz sind:
- Das ganze System in einen Raum holen
- Global denken, lokal handeln
- Fokus auf die Zukunft (Vision) statt auf Probleme
- Gemeinsamkeiten finden statt Konflikte bearbeiten
- In selbststeuernden Gruppen arbeiten
- Maßnahmen erst planen, wenn Konsens über die gewünschte Zukunft erzielt ist
[Bearbeiten] Ausführung
Die wesentlichen Eckpunkte des Ablaufs sind:
- Rückblick in die Vergangenheit (der Blick zurück)
- einzeln in der Gruppe: Bestandsaufnahme der aktuellen Situation
- Analyse externer Trends – positiver wie negativer (der Blick ins jetzt)
- homogene Kleingruppen: wichtige Trends und ihre Auswirkungen auf die Organisation betrachten
- Bewertung der gegenwärtigen Situation (ein zweiter Blick ins jetzt)
- homogene Kleingruppen: Stärken- und Schwächenanalyse gegenwärtiger Zustände
- Entwicklung gewünschter Visionen und Erfinden der Zukunft (der Blick in die Zukunft)
- heterogene Gruppen: Ganzheitliches Ausarbeiten einer gewünschten Zukunft
- Herausarbeiten essentieller Gemeinsamkeiten und des Grundes (Vereinbarung von Zielen)
- Zusammenlegen von jeweils 2 Kleingruppen: Vorschlagen von und einigen auf gemeinsame Visionen, Ziele, Strategien und Projekte
- Planung konkreter Maßnahmen (Zukunft im Hier und Jetzt umsetzen)
- Kleingruppenbildung nach präferierten Projekten: Auswahl von zu bearbeitenden Projekten, Festlegen von "Projektkümmerern" und Schaffen einer Klarheit für die weitere Vorgehensweise
[Bearbeiten] Hinweise
- Die empfohlene Mindest-Größe einer Gruppe für die Zukunftskonferenz liegt bei mehr als 50 Teilnehmern.
- Die Teilnehmer sollen sich bevorzugt heterogen zusammensetzen, dh., aus unterschiedlichen Bereichen kommen.
- Wie auch die, früher entwickelte, Zukunftswerkstatt stellt sich die Zukunftskonferenz als ein wesentliches Instrument der Bürgerbeteiligung dar.
[Bearbeiten] Nutzen
- Zusammenbringen einer großen Anzahl von Personen aus unterschiedlichen Themenfeldern und Spezialgebieten, um konzentriert an einer komplexen Aufgabenstellung zu arbeiten, die für alle, aus unterschiedlichen Perspektiven heraus, eine hohe Relevanz besitzt.
[Bearbeiten] Vorteile
- Konsensorientierung: es geht darum, in jeder Phase einen Konsens zu erzielen, bevor weitergearbeitet wird.
- Geht umfassend und gründlich vor.
- Sehr stark durchorganisierter Zeitplan.
[Bearbeiten] Nachteile
- Die Konsensorientierung kann viel Zeit kosten und den Prozessfortgang behindern.
- Hoher Zeitbedarf (in der Grundform 3 Tage).
- Hoher Logistik-Aufwand.
- Hoher Raum- und Materialbedarf.
[Bearbeiten] Literatur
- Marvin Weisbord, Sandra Janoff: Future Search. San Francisco 1995. ISBN 1-57675-081-7
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476