Haferflocken
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Haferflocken (auch Breiwörter oder Weichspüler genannt - im Original Porridge words; nach Edward de Bono, 1971) ist eine Ideenfindungstechnik, die scheinbar bedeutungslose, unscharfe, verschwommene Begriffe und Wörter enthält, die es möglich machen, eine Frage ganz bewusst auf unklare Weise zu stellen und damit neue Lösungsebenen "an-zu-fragen". Beispiele für verschwommene Wörter sind:
- Mechanismus, Gegenstand, Vorrichtung, Dingsda
- irgendwas, irgendwo, irgendwie
- etwas, sowas, welche
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Inhaltsverzeichnis |
Technikbeschreibung
Ausführung
- Eine vorformulierte oder in der Formulierung befindliche Fragestellung, die einen tiefergehenden Ideenfindungsprozess einleiten soll, wird mit einem unspezifizierten "Haferflocken-Wort" angereichert bzw. die spezifischen Worte der Fragestellungen werden durch den vagen Begriff ersetzt, z.B. durch:
- - etwas
- - Ding, Dingsbums
- - irgendwo, irgendwas, irgendwie, irgendwohin
- - Gegenstand, Apparat, Mechanismus, Vorrichtung, Anordnung
- Beispiele:
- - Wie komme ich irgendwo hin, wo die Sonne scheint?
- - Wie können wir ein Dingsbums entwickeln, um unsere Kunden zufriedenzustellen?
- - Mit was für einer Vorrichtung werden wir zum Marktführer?
- Dann werden Ideen zu der veränderten Fragestellung gesammelt, wobei die Fragen bewusst mehrfach verändert gestellt werden sollten.
- Bei Bedarf können die gesamelten Antworten und Ideen nachfolgend mit einer Präzisierungstechnik (wie z.B. der Progressiven Abstraktion oder der Sprungbretttechnik) aus dem "vagen Zustand" herausgeholt und in greifbare Lösungsansätze umgewandelt werden.
Hinweise
- Breiwörter bedienen sich bewusst der "Milton-Sprache" und "weichen eine Frage auf" durch den Einbau unspezifischer, vager, unscharfer oder unklarer Wörter. Werden Sie verschärft eingesetzt, können sie auch zum Repertoire der Mentalen Provokation gezählt werden.
- Die Technik eignet sich vor allem für Gruppen, die ihren eigenen Fokus zu frühzeitig einengen (wie z.B. Fachgruppen).
- Die Technik ist insbesondere für rational denkende Menschen stark gewöhnungsbedürftig.
Nutzen
- Fragen werden angereichert und Frageperspektiven erweitert – und damit auch der Lösungsraum.
Literatur
- Edward de Bono: Practical Thinking. London 1971. ISBN 0-14-013783-1
- deutsch: Die 4 richtigen und die 5 falschen Denkmethoden. Reinbek 1972. ISBN 3498004379
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476