Konzeptfächer
Der Konzeptfächer (nach Edward de Bono) ist eine zielspezifische Ideenfindungstechnik, die, vergleichbar der Progressiven Abstraktion, nicht nur Ideen entwickelt, sondern sowohl die ursprüngliche Aufgabenstellung wie auch eine bereits vorliegende Idee als Fixpunkte (reference point) nimmt und auf die eigentlichen Absichten, die dahinterliegenden Konzepte, hinterfragt; jedes Konzept wird mit Hilfe der Frage "Wie bin ich an diesen Punkt gelangt?" dann im nächsten Schritt selbst der Ausgangspunkt für eine neue Ideensammlung oder eine vertiefende "Konzeptschicht". Wie die Kaskaden eines Springbrunnens formt sich so in kurzer Zeit ein Konzeptfächer, der bezogen auf das Ausgangsziel, eine Vielzahl alternativer Konzepte (= Denkrichtungen) und Ideen anbietet; der Hauptakzent liegt hierbei nicht auf einer verzweigten Analyse, sondern allein auf der handlungsorientierten Frage: "Wie gelange ich ans Ziel?".
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Technikbeschreibung
Ausführung
- Eine Ausgangsfrage wird daraufhin untersucht, welche Lösungen sie anbietet.
- Oft stellt man dabei fest, dass keine, der auf dem aktuellen Frage-Level gefundenen Lösungen zufrieden stellend. In diesem Fall wird weiter abstrahiert und die Betrachtungsebene gewechselt; das bedeutet oft, dass die Ausgangsfrage grundsätzlicher formuliert werden muss, man also auf eine „höhere Ebene“ geht; auf diese Weise nähert man sich schrittweise dem (oft tiefer liegenden) Kern des Problems. so kann jede der gefundenen Lösungen, wie auch der ursprünglichen Problemen-Details als Ausgangspunkt für vertiefende Betrachtungen oder Lösungen dienen.
- Hierdurch ergibt sich eine fächerartige Struktur, denn je weiter man „nach oben“ geht und abstrahiert, umso mehr Optionen ergeben sich auf den untergeordneten Ebenen, die sich jeweils ableiten lassen
- Ggf. können einzelne Abstraktionsebenen später an Kleingruppen zur Bearbeitung vergeben werden.
Hinweise
- Die Moderation achtet darauf, dass die Fragerichtung "stimmt".
Nutzen
Die hinter einem Problem liegenden Konzepte erkennen und als Sprungbrett für alternative Denkrichtungen, Ideen und Lösungsansätze nutzen.
Vorteile
- Schult das systematische abstrahierende Denken – und damit die Lösung von einer einzigen Lösungsart.
- Fördert ökonomisches Lösungsdenken.
Nachteile
- Braucht eine Gewöhnungszeit – und erfordert Disziplin im Abstrahieren.
Literatur
- Edward de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476