Multiple Perspektiven
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Auf 1 Blick
Multiple Perspektiven (nach Jiri Scherer, 2006) ist eine Fragetechnik in der Orientierungsphase, die einen imaginären Rollenwechsel vornimmt, um eine interessierende Frage aus den unterschiedlichsten (möglichen und unmöglichen) Perspektiven heraus zu stellen und damit Anregungen für die eigentliche Fragestellung zu gewinnen.
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Inhaltsverzeichnis |
Technikbeschreibung
Ausführung
- Die Aufgabenstellung wird in Form einer Frage visualisiert – zweckmäßigerweise bereits als "Wie-Frage" formuliert (Beispiel: "Mit welchem Geschenk oder "Goodie" überraschen wir unsere Kunden?"
- Dann wird eine Liste von Persönlichkeiten aufgestellt – das können berühmte Charaktere (wie Cäsar), Wissenschaftler (wie Albert Einstein), Politiker (wie George Washington), Schauspieler (wie Humphrey Bogart), Berufe (wie Schornsteinfeger), Sonstige (wie Clowns), Volksgruppe (wie Nomade), Phantasiewesen (wie ET), ... sein – wobei der Phantasie an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt sind.
- Dann wird eine Person ausgewählt, ein imaginärer Rollentausch vorgenommen und die Frage aus der Perspektive dieser Person angedacht und nachfolgend auf die eigene Perspektive umformuliert; Beispiel:
- Cäsar: Mit welchem Geschenk könnte wir unsere Kunden und das gesamte EU-Imperium überraschen?
- Clown: Mit welchem Geschenk könnten wir unsere Kunden zum Lachen bringen?
- Nomade: Welches Geschenk ist klein, leicht und würde das Leben vereinfachen?
- ET: Mit welchem Geschenk könnten wir den Dialog mit unseren (Alt-) Kunden wieder aufnehmen?
- Ein mehrfacher Rollen- und Perspektivwechsel (empfohlen: Mindestens 3) hilft, verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
- Abschließend werden die unterschiedlichen Frageformulierungen zusammengeführt und auf ihren potenziellen Einfluss auf die Veränderung der Ausgangsfrage hin untersucht.
Hinweise
- Die investierte Zeit für die Liste zahlt sich mehrfach aus:
- Sie haben ein breite Basis zum Auswählen.
- Sie können die Liste jederzeit später wieder hervorholen und erneut einsetzen.
- Sie können die gleiche Liste in einem späteren Schritt des kreativen Prozeses (z.B. bei der Technik "Creative Hero") wieder einsetzen.
Nutzen
- Durch Perspektivenwechsel unorthodoxe Anregungen für die Formulierung "der richtigen Frage" gewinnen.
- Imaginäre Aspekte können bereits in der frühen Problemklärungsphase in den Prozess miteinfließen.