PICL
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PICL ist ein Akronym für "Product Improvement Checklist" (deutsch: Checkliste zur Produktverbesserung; Arthur B. VanGundy 1985) und bezeichnet eine Kreativitätstechnik, die in der Generierungs- wie auch in der Optimierungsphase zum Einsatz kommen kann; die Liste enthält insgesamt 526 Wörter in unterschiedlichen Kategorien (z.B.: * Versuche ... * Mache ... * Denk an ... * Ergänze ...), die als Sprungbrett zur Optimierung dienen können. Die Technik weist Ähnlichkeiten zu SCAMPER und SCAMMPERR, sowie zur Osborn-Checkliste und zu einigen Tools aus der TRIZ-Systematik auf.
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Inhaltsverzeichnis |
Technikbeschreibung
Ausführung
- Eine zuvor gesammelte Idee oder eine vorhandene, zu verbessernde Aufgabe wird vor-ausgewählt und als Ausgangspunkt für eine erweiterte Ideensammlung visualisiert.
- Beispielsaufgabe: Wie verdoppeln wir unseren Umsatz?
- Jede der vier Hauptkategorien enthält eine umfangreiche Liste verschiedener Begriffe, aus denen die Beteiligten "ihre" Reizbegriffe auswählen.
- Die Gruppe entscheidet gemeinsam, aus welcher Kategorie sie einen beliebigen Begriff auswählt. Der Begriff wird dann in Beziehung zur Ausgangsaufgabe gesetzt, um als Stimulus für Ideen zu dienen.
- Beispiel: Aus der Kategorie "Versuche es zu ..." wird der Begriff "straffen" gewählt.
- Beispielsideen: "Angebotspalette straffen, Ausgaben straffen, Aufwand zur Produkterstellung straffen, Wege zum Kunden straffen ..."
- Entscheidet die Gruppe, dass sich ein Begriff "erschöpft" hat, wird ein neuer gewählt. Das ergibt eine unerschöpfliche Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten, weil mit jedem willkürlichen Begriff das Ausgangsproblem mit einem völlig neuen Denkansatz konfrontiert wird.
- Variation1: Aus den beiden Kategorien a) (Versuche es zu ...) und b) (Mache es ...) wird jeweils ein Begriff ausgewählt. Beide Begriffe werden zueinander und dann gemeinsam in Beziehung zu der Aufgabenstellung gesetzt.
- Beispiel: "Pulverisieren" aus der Kategorie "Versuche zu ..." wird verbunden mit "laut" aus der Kategorie "Mache es ...".
- Beispielsideen: „Bisherige Marketingstrategie pulverisieren und das Produkt laut in einer Fußgängerzone bewerben ...."
- Variation 2: Aus fünf W-Fragen (Wer, was, wo, wann und warum), die von der Begriffsliste unabhängig sind, werden eine oder mehrere durch die Gruppe gemeinsam ausgewählt. Die gewählten W-Fragen werden dann auf das Ausgangsproblem angewandt, um weitere neue Impulse zu erhalten.
- Beispielsfrage: "Wer ärgert sich darüber?" (Über unser Produkt).
- Beispielsideen: "Konkurrenz, Zwischenhändler (wegen zu geringer Margen), Kunden (wenn das Produkt noch nicht alle Wünsche erfüllt) oder der Großhandel (wenn er zu viel abnehmen muss)".
Hinweise
- PICL liegt im Original nur als Poster vor und aktuell auch nur in der englischen Originalfassung.
- Nicht immer passen alle Kategorien auf die individuelle Aufgabenstellung, die Liste ist mehr als Stimulationsinstrument zu verstehen, das Angebote macht.
- Die PICL-Liste kann mit etwas Aufwand auch selbst angefertigt werden, sie besteht im Original aus 4 Doppelspalten mit jeweils 72 Begriffen (Quelle: Arthur B. VanGundy).
Variationen und ähnliche Techniken
Die Technik weist in Teilen Ähnlichkeiten auf mit:
- der Osborncheckliste
- den 40 TRIZ-Prinzipien
Nutzen
- Die Aufgabenstellung wird detailliert hinterfragt und bisherige Lösungsansätze und Ideen werden systematisch weiterentwickelt.
Literatur
- Arthur B. VanGundy: Techniques of structured problem solving. New York 1988. ISBN 0-442-21223-2
- Arthur B. VanGundy: Idea power. New York 1992. ISBN 0-8144-5045-8
- James M. Higgins; Gerold G. Wiese: Innovationsmanagement. Heidelberg 1996. ISBN 354060572X
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476