Sprungbretttechnik
Sprungbretttechnik (nach Michael Luther 2008) bezeichnet eine Ideenfindungs- und -optimierungstechnik - (im Original: "stepping stone") vergleichbar einem vereinfachten SWOT-Vorgehen mit positivem Fokus -, bei der eine vorliegende Idee, die noch nicht den Zielkriterien genügt, auf ihre Ansatzpunkte für anwendbare Folgeideen hinterfragt wird; Leitfragen sind: "Wohin könnte uns diese Idee führen?", oder auch: "Was könnte man damit noch alles/ anderes tun?" Die Technik kommt insbesondere am Ende einer Ideenfindungsphase zum Einsatz, wenn zuvor gesammelte "wilde" Ideen auf ihren "Tauglichkeitsgrad" hin erforscht werden sollen.
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Technikbeschreibung
Ausführung
- Nach einer vorangegangenen Ideenfindung sucht sich jeder Teilnehmer – bzw. eine Kleingruppe – jeweils eine Idee aus, die für verrückt/undurchführbar/ausgefallen, auf jeden Fall aber für irgendwie interessant gehalten wird.
- Alle Teilnehmer haben nun jeweils zehn Minuten Zeit, drei Vorschläge zu entwickeln, wie sich diese Idee doch sinnvoll nutzen ließe.
- Mögliche Leitfragen sind: "Wohin könnte uns diese Idee führen?", oder auch: "Was könnte man damit noch alles tun?"
- Die Vorschläge werden anschließend in der Großgruppe präsentiert.
Hinweise
Im Sinne der Ideenfindungsphase ist es Aufgabe der Moderation, einen positiven Fokus zu setzen ("Wozu kann die Idee als Sprungbrett dienen?") – und darauf zu achten, dass nicht die negative Entsprechung ("Was ist nicht gut an der Idee") in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt.
Variationen
In der eigenständigen Variation Wildest Idea technique (nach Tudor Rickards 1974), die genau in die andere Richtung geht, wird eine Gruppe aufgefordert, ausgehend von einem vorherigen "gewöhnlichen" Brainstorming eine (bereits) ausgefallene Idee auszuwählen, und diese als Sprungbrett für noch gewagtere Einfälle zu nutzen.
In der eigenständigen Variation EBNE werden bereits vorhandene, gute (!) Ideen weiterentwickelt.
Nutzen
Vorteile
- Gut geeignet, um aus "verrückten" Ideen brauchbare Vorschläge zu entwickeln.
- Hilft, den Fokus für das Machbare weiter zu verschieben.
- Schafft eine konstruktive Grundlage für die nachfolgende Phase der Bewertung.
Nachteile
- Setzt besondere Offenheit und aktive Partizipation voraus.
Literatur
- Michael Luther: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Bonn 2013. ISBN 3941965476
- Tudor Rickards: Problem solving through creative analysis. Essex 1974