Tandmythos

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Tandmythos bezeichnet einen Kreativitätsmythos, nach dem Kreativität eigentlich nicht zum Kanon der "seriösen", messbaren Wissenschaften oder Anwendungsfelder gerechnet werden könne und eher eine undefinierbare und rein subjektive Erescheinung sei.

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Inhaltsverzeichnis

Gegenstand

Wie alle Mythen ist auch der Tandmythos ein generalisierender Glaubenssatz, d.h. eine unbewiesene Vorannahme bzw. eine verallgemeinerndere subjektive Erfahrung.

Die zugrundeliegende ältere Behauptung ist: Kreativität ist eine eher nutzlose Spielerei; sie besitzt weder ernsthaften Nutzen, noch eine richtige Struktur.

Basis

Der Tandmythos hat sich u.a. dadurch verselbständigt, dass es weder der Kreativitätsforschung noch dem Kreativitätsmanagement bis heute (Stand 2015) gelungen ist, sich auf eine einheitliche Rahmendefinition bzw. ein einheitliches Begreifen des Konstrukts Kreativität zu verständigen.

Konkrete Auswirkung

Die Auswirkungen sind, dass Kreativität bislang nur in auserwählten Feldern (wie z.B. Kunst, Werbung, Design und Erfindung) durchgängig anerkannt ist, wohingegen sie in anderen Bereichen, wo sie erforderlich wäre (wie z.B. Business, Lehre, Projekt- und Veränderungsmanagement) deutlich weniger Reputation genießt.


Aktueller Erkenntnisstand

Der aktuelle Erkenntnisstand der Kreativitätsforschung ist:

  • Kreativität ist eine wertvolle Kompetenz bzw. Ressource in allen Bereichen, in denen gezielte Veränderung bzw. Entwicklung eine Rolle spielen.
  • Kreativität, zumindest die angewandte Form davon, besitzt einen hohen Nutzwert in allen Bereichen, in denen gezielte Veränderung bzw. Entwicklung eine Rolle spielen.
  • Kreativität, zumindest die angewandte Form davon, weist eine eindeutige Struktur auf.

Beweisführung

Der Glaubenssatz lässt sich sowohl selbst widerlegen durch zahllose Best Practice-Praxisbeispiele, die wertschöpfende kreative Leistungen dokumentieren, wie auch viele Forschungsergebnisse (angefangen mit den 1950er-Jahren) die Ernsthaftigkeit belegen.


Allgemeiner Hintergrund

Prägung

Glaubenssätze sind generalisierende Vorannahmen über einen bestimmten Sachverhalt. Sie entstehen häufig durch:

  • ein einmaliges Erlebnis/ eine einmalige Erfahrung, die nachfolgend verallgemeinert wird;
  • Aussagen oder interpretierte Aussagen realer oder vermeintlicher Autoritäten;
  • Wiederholung;
  • in Prägungssituationen (Signifikanten Emotionalen Ereignissen).

Sie sind als solches oft nicht logisch herleitbar, sondern basieren auf der Verallgemeinerung subjektiver Erfahrungen, die zu einer bestimmten Zeit einmal als wahr angenommen wurde und sich nachfolgend herausgebildet hat. Im Alltag oder in einem bestimmten Fachgebiet helfen Glaubenssätze oft dabei, sich in der Welt zu orientieren.

In Summe: Oft werden sie vehement vorgetragen, basieren auf vermeintlichen Expertenaussagen (Autoritäten), eigenen früheren Erfahrungen, einem allgemeinen Hörensagen oder individuellen Theorien, warum etwas so und nicht anders ist. Durch Wiederholungen im Denken, Reden und Handeln festigen sie sich oft im Sinne einer "selffulfilling prophecy" (einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung"). Durch keine der genannten Handlungen allerdings gewinnt ein Glaubenssatz an realer und bewiesener Glaubwürdigkeit und Aussagekraft, sondern bleibt ein Mythos.

Prinzip

Glaubenssätze haben die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten. Solange die Hauptaussage erhalten bleibt, sind sie sehr anpassungsfähig und oft logisch nicht widerlegbar.

Orientierung

Glaubenssätze lassen sich in dem Modell der Neurologischen Ebenen der Persönlichkeit/Veränderung auf der 4. Ebene (Glauben/ Werte) lokalisieren.

Veränderung

Um Glaubenssätze, wenn gewünscht zu verändern, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie z.B.: Glaubenssatzveränderung, Musterunterbrechung, Reframing, Satir-Beliefänderung, Submodalitätenarbeit, Swish, Walking belief change u.A.m..

Hinweis: Zu allen Veränderungsmöglichkeiten sei darauf hingewiesen, dass es sich i.d.R. um einen tieferen Eingriff in die Persönlichkeit (und ihr individuelles "Bild von der Welt") handelt, der nur auf der Basis eines autonomen, selbstinitiierten Wollens vorgenommen werden sollte; eine Glaubenssatzveränderung sollte immer im Vorfeld mit einem Zielsatz und einem Ökologie-Check individuell vorbereitet werden.

Literatur

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