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− | '''Kreativitäts-Glossar: ''' | + | '''[[:Kategorie:GLOSSAR|Kreativitäts-Glossar:]] ''' |
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− | '''Abladephase | + | '''[[Abladephase]]''': Typische Anfangsphase einer ''Brainstorming''- oder ''Ideenfindungs''-Sitzung, in der schnell viele ''Ideen'' zustande kommen, die sich aber in der Regel als "normal/ gewöhnlich" erweisen; der Begriff rührt her von "Das abladen, was in den Köpfen vorhanden ist". Hieran schließt sich oft erst die ''Generierung'' wirklich neuartiger Ideen in der folgenden ''[[Stretching-Prinzip|Stretching-Phase]]'' an. |
− | '''Abolitionistische Kritik | + | '''Ablehnungsfehler''': In ''[[Ideenmanagement]]''/ ''[[Innovation]]'': Gute ''Idee'', die (von einem Unternehmen) abgelehnt wird. |
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+ | '''Abnormal''' (Adjekt.): Unnormal, von der Norm abweichend (wertungsfrei). | ||
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+ | '''Abolitionistische Kritik''': ''Kritik'', die eine Abschaffung oder ein Abwenden von einem Gegenstand oder einer bestimmten Praxis fordert. | ||
'''Ab ovo''' (lateinisch): Von Anfang an. | '''Ab ovo''' (lateinisch): Von Anfang an. | ||
− | '''Absichtliche Kreativität | + | '''[[Absichtliche Kreativität]]''': Übergreifender Gattungsbegriff (englisch: deliberate creativity) für die Form von ''Kreativität'', die bewusst initiiert, gesteuert und genutzt wird; findet sich in vielen Bereichen und Anwendungsfeldern wieder, wie z.B. ''Innovation'', ''Problemlösung'', ''Erfindung'', Alltag, u.W.m.. Auch als angewandte Kreativität (englisch: applied creativity), ernsthafte Kreativität (englisch: serious creativity), operationale Kreativität oder Business-Kreativität bezeichnet. |
− | ''' | + | '''Absolut''' (Adjekt.): Uneingeschränkt; auch: Losgelöst. |
− | ''' | + | '''Absorption''': Vollständige (Stoff-) Aufnahme. |
− | ''' | + | '''Absorptionszone''': In der Kreativität: Zeit oder Ort, wo Menschen sich völlig in die jeweilige Aufgabe vertiefen und wo ein Grad der Aufgabenkonzentration erreicht wird, der sonst nicht erreichbar wäre. |
− | ''' | + | '''Abstract''' (englisch): Gekürzte präzise Darstellung des Inhalts eines Dokuments oder Konzepts. |
− | ''' | + | '''[[Abstraktionsprinzip|Abstraktion]]: '''Verallgemeinerung; aus einer Reihe gleichartiger Elemente gemeinsame Grundzüge herausstellen. [[:Kategorie:Kreativitätsprinzipien|Kreatives Prinzip]]: Das Heraussondern bestimmter gleichbleibender und wesentlicher Merkmale verschiedener Sachen oder Vorgänge, kann zur Verbesserung der Übersicht und des Erkennens beitragen; konkret: Wenn die Frage nach den Hintergründen, Strukturen oder Relationen von Problemstellungen ("worauf kommt es eigentlich an") verschiedene Lösungs- und Maßnahmenebenen zur Zielerreichung aufzeigt. Beispielhafte [[Kreativitätstechniken|Kreativitätstechnik]]: [[Progressive Abstraktion]]. |
− | ''' | + | '''Abwehrmechanismus''': Oft unbewusste psychophysische Reaktion der Abwehr auf äußere, subjektiv unangenehme oder unerwartete Reize. |
− | ''' | + | '''Abweichung''': Unterschied von der ''Norm''. |
− | ''' | + | '''Abyss''': Abgrund. |
− | ''' | + | '''Acetylcholin''': Wichtiger ''Neurotransmitter''. |
− | ''' | + | '''Adaptation''': ''S. Adaption.'' |
− | ''' | + | '''Adaption''': Anpassung. |
− | ''' | + | '''Adaptiv''' (Adjekt.): Sich anpassend, anpassungsfähig; Gegenteil von ''maladaptiv''. |
− | ''' | + | '''[[Adaptives Denken|Adaptive Prozesse]]''': Funktionale Prozesse, i.S.v. permanenter/ kontinuierlicher Zustand des Lernens und Weiterentwickelns, im Unterschied zu Ad-hoc-/ dynamischen Prozessen; Gegenteil von ''maladaptiven'' Prozessen. Als Gedanken-Prozesse häufig einhergehend mit lösungsorientierten Gedanken u./o. "Wie-Fragen". |
− | ''' | + | '''Adaptogen''': Alternativmedizinische Begrifflichkeit für bestimmte Nahrungsmittel/ Nahrungsergänzungsmittel bzw. biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, mit ''Stress'' umzugehen und sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen; beschrieben werden idR. Pflanzen, die die Eigenschaften besitzen, Körperfunktionen in Stresssituationen zu normalisieren und die Stressresistenz des Körpers zu stabilisieren u./o. zu erhöhen. |
− | ''' | + | '''Adäquater Reiz''': In der Sinnesphysiologie ein ''Reiz'', für den ein ''Rezeptor'' die größte Empfindlichkeit besitzt (z.B. Licht für die Photorezeptoren im Auge, Temperatur für Thermorezeptoren der Haut); vgl ''inadäquater Reiz''. |
− | ''' | + | '''Adaptor''': Person (nach [[Michael Kirton|Kirton]]), die einen adaptiven, anpassenden, ''Kreativitätsstil'' bevorzugt; im Gegensatz zu ''Innovator''. |
− | ''' | + | '''Adbusters''': Personen/ Gruppierungen die Werbung im öffentlichen Raum verfremden, überkleben oder auf andere Weise kreativ umgestalten (''Adbusting''), um so deren ursprünglichen Sinn umzudrehen oder lächerlich zu machen. |
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+ | '''Adbusting''' (englisch): Eine, dem ''Guerilla-Marketing'' verwandte, Werbeaktion im öffentlichen Raum (auch '''wildes Werben''' oder auch '''Protestkunst''' genannt), die sich meist in sozialen Medien fortsetzt und dort größere Sichtbarkeit erlangt; wird von sog. ''"Adbusters"'' durchgeführt; auch: Aktionsformen, die Werbeplakate durch satirische Botschaften ersetzen. | ||
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+ | '''Adept''': Schüler, Lernender, in eine Wissenschaft Eingeweihter. | ||
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+ | '''Adhärent''' (Adjekt.): Aneinanderhaftend. | ||
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+ | '''[[ADS/ADHS|ADHS ("Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung/ -Syndrom)]]'''; im angloamerikanischen Sprachraum ''ADHD'' für ''"Attention Deficite Hyperactivity Disorder"'': ''Psychische'' Erkrankung die meist im Kindesalter beginnt und Personen/Kinder bezeichnet, die besonders unaufmerksam (leicht ablenkbar, nur schwer in der Lage, sich zu konzentrieren), impulsiv oder "hyperaktiv" sind; s. auch ''ADS''. | ||
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+ | '''Adoleszenz''': Endphase des Jugendalters (unterteilt in: * Mittlere Adoleszenz * Späte Adoleszenz). | ||
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+ | '''[[ADS/ADHS|ADS ("Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom")]]'''; im angloamerikanischen Sprachraum ''ADD'' für ''Attention Deficite Disorder'': Bezeichnung für eine, meist im Kindesalter beginnende psychische Störung, die Probleme mit der Aufmerksamkeit und ''Konzentration'' beinhaltet (Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsschwäche); auch: Bezeichnung für Menschen, die unaufmerksam bzw. leicht ablenkbar sind und sich nur schwer konzentrieren können, dabei aber im Gegensatz zu ADHS (s. dort) nicht hyperaktiv sind. Wird oft als "verträumter Subtyp" von ''ADHS'' verstanden, und bezeichnet eher den Verträumten/ Schusseligen, im Gegensatz zum "hyperaktiven Klassenclown" (ADHS). | ||
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+ | '''Adjustieren''': Genau einrichten/ ausrichten/ zurichten, eichen/kalibrieren, einstellen; auch: Anpassen, berichtigen, korrigieren, etwas an einen neuen Zustand/neue Umstände anpassen. | ||
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+ | '''[[Neurogenese|Adulte Neurogenese]]''': Vermutete Neubildung von Gehirnzellen auch im Erwachsenenalter (was der früheren Lehrmeinung in der [[Neurowissenschaft]] entgegensteht); s. auch ''Neurogenese'' und ''Neuro-Plastizität''. | ||
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+ | '''Affekt''': Gemütserregung. | ||
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+ | '''Affekthandlung''': Im ''Affekt'' begangene Handlung; bestimmte reaktive (meist impulsive u./o. unbesonnene) Verhaltensarten/ Handlungen (auch als '''Kurzschlusshandlung'''/ '''Kurzschlussreaktion''' oder auch ''bedingter Reflex'' bezeichnet), die durch intensiv empfundene und meist relativ kurz andauernde (starke) Gemütserregungen auf einen äußeren ''Reiz'' hin ''motiviert'' sind und bei denen der Ausführende seine auf den Reiz hin folgenden Handlungen nicht (mehr) willentlich beherrschen und kontrollieren kann. Konkretes Beispiel im ''Kreativitätsmanagement'': Ein eigentlich harmloses Feedback wird als Angriff empfunden und unmittelbar mit einem (oft heftig vorgetragenen u./o. überzogenen) Gegenangriff gekontert. | ||
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+ | '''Affektiv''' (Adjekt.): Gefühlsbezogen; ''Verhalten'', das überwiegend von Gemütserregungen und weniger von ''kognitiven''/ rationalen Prozessen bestimmt wird. | ||
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+ | '''Affektregulation''': Individuelle ''Fähigkeit'' zur Selbstregulation des ''emotionalen'' ''Verhalten''s; zahlreiche [[:Kategorie:Schattenseiten der Kreativität|psychische Störungen]] sind durch Störungen der Affektregulation charakterisiert | ||
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+ | '''Affektverflachung''': Mangelnde Bandbreite von Emotionen in Wahrnehmung, Erleben und Ausdruck. | ||
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+ | '''Afferenz''': In der [[Neurophysiologie]] und [[Neuroanatomie]]: Gesamtheit aller, von der Peripherie zum ''Zentralnervensystem'' hinlaufenden ''Nervenfasern''; s. auch ''Efferenz''. | ||
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+ | '''Afferenzsynthese''': Selektive Auswahl von ''Reizen'' und ihre Verarbeitung im ''Gehirn''. | ||
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+ | '''affin''' (Adjekt.): Mit etwas wesensverwandt sein, etwas/jmd. mögen bzw. eingehendes Interesse an etwas/jmd. haben/ davon fasziniert sein (z.B. ''ideenaffin'', ''zahlenaffin''), auch: auf ''Affinität'' beruhend; vgl. ''unaffin''. | ||
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+ | '''Affinität''': "Zu jemandem/etwas eine Affinität haben"; Wesensverwandtschaft, Ähnlichkeit und dadurch eine gewisse Anziehung fühlen. | ||
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+ | '''Affirmation''': Formelhafte Vorsatzbildung. | ||
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+ | '''Agenda''': Liste von Gesprächs-, Verhandlungspunkten; auch oft gebraucht i.S.v. "Tagesordnung". | ||
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+ | '''Aggregation''': In der Wirtschaftstheorie die Zusammenfassung mehrerer als homogen definierter Einzelgrößen zu einer Gesamtgröße, um einen Gesamtüberblick zu gewinnen. | ||
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+ | '''Aggregieren''': Anhäufen. | ||
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+ | '''Ägide''': Schutz- und Obhutsverhältnis, in dem sich eine untergeordnete Instanz/ Institution/ Person einer höheren, schutzgebenden gegenüber auf Zeit befindet. | ||
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+ | '''Agil''' (Adjekt.): Beweglich, regsam, wendig. | ||
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+ | '''Agnosie''': Unwissen; auch: Unfähigkeit, Dinge wahrzunehmen oder zu benennen. | ||
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+ | '''Agonie''': Niedergang, Untergang, Zerfall. | ||
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+ | '''Agonist''': Haupthandelnder, Tätiger; s. auch ''Antagonist''. | ||
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+ | '''Agonistisch''' (Adjekt.): Gleichgerichtet, i.S.v. zusammenspielend; vgl. ''antagonistisch''. | ||
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+ | '''Agonistisches Verhalten''': In der [[Verhaltensbiologie]]: Die Gesamtheit aller ''Verhaltensweisen'', die im Zusammenhang mit einem ''Konflikt'' stehen; auch ''Übersprungshandlungen'' können hierzu zählen. | ||
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+ | '''[[Aha-Phase|Aha]]''': Synonym für den Moment der ''Illumination'' oder auch ''Heureka-Moment'', wo sich eine neue ''Idee'' oder Erkenntnis einstellt. | ||
'''A jour''' (französisch): Auf dem Laufenden. | '''A jour''' (französisch): Auf dem Laufenden. | ||
− | '''Akklamation | + | '''Akklamation''': Zustimmung durch Zuruf. |
− | '''Akklimatisation | + | '''Akklimatisation''': Anpassung, Gewöhnung. |
− | '''Akkomodation | + | '''Akkomodation''': Anpassung der inneren Welt durch Schaffen eines neuen Wahrnehmungsschemas; Begriff aus der [[Lernpsychologie]]. |
− | '''Akkumulation | + | '''Akkumulation''': Anhäufung, Vermehrung. |
− | ''' | + | '''Akrostichon''': Gesamtheit der Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter z.B. eines Wortes (in der Ursprungsform eines Gedichts; zu deutsch Leistengedicht/ Leistenvers), die jeweils selbst ein Wort oder einen Satz ergeben; Grundlage auch z.B. der Kreativitätstechnik [[KAWA]] von [[Vera F Birkenbihl|Vera F. Birkenbihl]]. |
− | ''' | + | '''Akteur''': Urheber einer Handlung bzw. einer Aktion. |
− | ''' | + | '''Aktionismus''': Betriebsames, unreflektiertes oder zielloses Handeln, meist ohne Konzept. |
− | ''' | + | '''[[Aktionismusreflex]]''': Spezieller [[:Kategorie:Kreativreflexe|kreativer ''Reflex'']], in jeder Situation sofort, und meist ohne vorhergehende Ideensammlung oder -auswahl, mit einer Aktion um der Aktion willen loslegen zu müssen; in besonders schweren Fällen auch als "blinder Aktionismus" bezeichnet. |
− | ''' | + | '''Aktionsmuster''': S. ''Verhaltensmuster''. |
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+ | '''Aktionspotenzial''': Vorübergehende, charakteristische Abweichung des Membranpotenzials einer biologischen Zelle von ihrem Ruhemembranpotenzial; dienen der schnellen Signalübertragung durch spezialisierte Zellen und spielen im Bereich der ''Synapsen'' im Gehirn eine entscheidende Rolle. | ||
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+ | '''[[Aktives Denken]]''': Begrifflichkeit nach ''Ellen Langer'' (1989), die für offenes und perspektivisches Denken steht - und damit eng angelehnt ist an das "[[Kreatives Denken|kreative Denken]]''". | ||
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+ | '''Aktivierung''': Übung mit dem Ziel, das eigene Energiepotenzial oder das einer Gruppe anzuheben (vgl. ''Regulierung''); auch Aktivation genannt. | ||
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+ | '''Akzeleration''': Beschleunigung. | ||
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+ | '''Akzeptanz''': Annahme, Bejahung, Zustimmung. | ||
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+ | '''Akzidenz''': Das Nicht Wesentliche, sich Verändernde, Zufällige; im Gegenteil zur ''Substanz''. | ||
'''Aleatorik''' (lateinisch): (von "alea": der Würfel) Das Hervorbringen von Strukturen und Erscheinungsformen mittels improvisatorischer oder kombinatorischer Zufallsoperationen. | '''Aleatorik''' (lateinisch): (von "alea": der Würfel) Das Hervorbringen von Strukturen und Erscheinungsformen mittels improvisatorischer oder kombinatorischer Zufallsoperationen. | ||
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'''Aleatorisch''' (lateinisch): Vom Zufall abhängend; auch: Kleine, merkliche Schwankungen innerhalb eines festgelegten Rahmens. | '''Aleatorisch''' (lateinisch): Vom Zufall abhängend; auch: Kleine, merkliche Schwankungen innerhalb eines festgelegten Rahmens. | ||
− | '''Algorithmus | + | '''Algorithmus''': Satz von Regeln oder Vorgehensweisen um eine bestimmte Art oder Klasse von Problem zu lösen. |
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+ | '''Allegation''': Behauptung (ohne Beweis). | ||
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+ | '''Allegorie''': Eine Form der indirekten Aussage, bei der etwas als Zeichen/ Platzhalter für etwas anderes eingesetzt wird (z.B. ''Metapher''); auch: Sinnbildliche Darstellung, Gleichnis. | ||
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+ | '''Alpha-Gehirnwellen''': Auch Alphawellen genannt; Gehirnwellen, die dann auftreten, wenn man entspannt ist, z.B. beim Tagträumen oder ''Visualisieren''. | ||
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+ | '''Als ob''': ''S. as if. '' | ||
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+ | '''Alter ego''' (aus dem Lateinischen): Person, mit der jemand eng verbunden/ häufig zusammen ist bzw. sich gut ergänzt; auch: "das andere Selbst" (i.S.v.: das eigene 2. Gesicht). | ||
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+ | '''Alternative''': Auswahlmöglichkeit, Option, Wahlmöglichkeit; Ausweichlösung. | ||
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+ | '''[[Lügen#Alternative Fakten|Alternative Fakten]]''': Eher abschätzend gemeinte Begrifflichkeit (in Deutschland zum "Unwort des Jahres" 2017 gewählt) für eine Aussage/ Behauptung, die objektiv falsch ist und widerlegt werden kann, nichtsdestotrotz aber (wider besseren Wissens) vehement und nachhaltig als Wahrheit vorgetragen wird und so die Aussage rechtfertigen soll; ein anderer, direkterer Ausdruck dafür ist: Lügen. | ||
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+ | '''Ambiente''': Das direkte räumlich erlebbare Umfeld, wie z.B. das Büro, in dem eine Kreativsitzung stattfindet; Bestandteil des ''Panoramas''. | ||
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+ | '''Ambiguität''' (seltener auch '''Amphibolie'''): Zweideutigkeit, Doppelsinn; Begriff zur Kennzeichnung mehrdeutiger Reizgegebenheiten. Auf deutsch: Wenn ein und dieselbe Information (z.B. Begriff oder auch Bild) unterschiedliche Interpretationen zulässt oder herausfordert. In der ''Kreativität'' eine wesentliche Fähigkeit, um ''Probleme'' von verschiedenen ''Perspektiven'' zu betrachten und unterschiedliche Lösungsansätze zu entwickeln (vgl. auch ''Ambiguitätstoleranz''). | ||
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+ | '''[[Ambiguitätstoleranz]]''': Die Fähigkeit, ''Ambiguitäten'' (Mehrdeutigkeiten) oder auch Widersprüchlichkeiten auszuhalten. | ||
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+ | '''Ambition''': Ehrgeiz, Wetteifer, Zielstrebigkeit; Adjekt.: '''ambitioniert''': ehrgeizig, anspruchsvoll. | ||
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+ | '''Ambivalent''' (Adjekt.): Zwiespältig; auch: in sich widersprüchlich. | ||
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+ | '''Amnesie''': Gedächtnisstörung; auch: Gedächtnisverlust. | ||
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+ | '''Amorph''' (Adjekt.): Gestalt-/ formlos. | ||
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+ | '''amphibolisch''' (Adjekt.): Doppelsinnig, zweideutig. | ||
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+ | '''Amygdala''': Kerngebiet des Gehirns (auch Mandelkern genannt) im medialen Teil des Temporallappens, das paarweise auftritt; Teil des ''limbischen Systems'', das allgemein eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Wiedererkennung von Situationen besitzt und damit auch wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt ist. | ||
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+ | '''Anachronistisch''' (Adjekt.): Unzeitgemäß, überholt (Werturteil); auch: Nicht in einen bestimmten Zeitabschnitt gehörend (in rein chrologischem Sinn). | ||
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+ | '''Anagramm''': Satz oder Wort, bei dem sich durch die Umstellung der Buchstaben ein neuer Sinn ergibt; gilt als eine Form des Buchstabenspiels und Rätsels. Eine spezielle Form ist das ''Palindrom''. | ||
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+ | '''Analog''' (Adjekt.): Ähnlich, gleichartig, vergleichbar; oft im Gegensatz zu ''digital'' stehend. | ||
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+ | '''Analoge Markierung''': Ausdruck aus dem [[NLP]], der bezogen auf ein Gespräch oder einen Vortrag bedeutet, das ausgewählte Inhalte (z.B. bestimmte Wörter, Anweisungen, u.W.m.) durch den Einsatz von ''paralinguistischen'' Merkmalen (wie z.B. Sprechtempo/ -rhythmus, u.W.m.), averbalen Stilmitteln (wie z.B. Tonalität/Betonung, Lautstärke, Gesten, u.W.m.) oder Körpersprache (wie z.B. Bewegungen, Signale, Berührungen, u.W.m.) ''bewusst'' oder ''unbewusst'' in ihrer Bedeutung hervorgehoben und betont werden. | ||
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+ | '''[[Analogieprinzip|Analogie]]''': Ähnlichkeit, Entsprechung. [[:Kategorie:Kreativitätsprinzipien|Kreatives Prinzip]]: Wenn der Vergleich von Merkmalen und Eigenschaften unterschiedlicher Elemente bzw. Elemente aus unterschiedlichen Feldern Ähnlichkeiten, Gleichheiten oder Gemeinsamkeiten aufzeigt, die zu einer neuen Lösung in einem dieser Felder führen; mit ihrer Hilfe werden Lösungen aus "problemfremden" Bereichen - wie etwa der Natur - auf neue Aufgabenstellungen übertragen; Denken in Vergleichen. | ||
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+ | '''Analyse''': Zerlegen eines Ganzen in seine Teile; im weiteren Sinne Untersuchung eines Sachverhalts unter Berücksichtigung seiner Teilaspekte. | ||
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+ | '''[[Andragogik]]''': Wissenschaft von der Erwachsenenbildung. | ||
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+ | '''Angst''': Menschliches Grundgefühl, welches sich in bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und Erregung äußert; kann zu ''Blockaden'' führen. | ||
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+ | '''Animation''': Anregung. | ||
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+ | '''Animus''' (umgangssprachlich): "einen Animus haben": Eine Ahnung (die einer Aussage oder Entscheidung zugrunde gelegen hat und die oft im Nachhinein durch die Tatsachen bestätigt und als eine Art innerer Eingebung angesehen wird); abgeleitet von 2 der wichtigsten Archetypen aus der ''Analytischen Psychologie'' nach [[CG Jung]]. | ||
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+ | '''[[Ankern]]''': Die bewusste Verbindung eines beliebigen, wiederholbaren Reizes mit einer bestimmten Reaktion; es gibt "natürliche Anker" - wenn z.B. der Geruch von Zimt und Orangen an Weihnachten erinnert - oder "künstliche Anker" - wenn z.B. das Gefühl von Selbstvertrauen an einen Satz wie "Ich kann es" geankert wird, der in einer bestimmten Tonlage ausgesprochen wird. | ||
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+ | '''Annäherungssystem''' (englisch: '''Behavioral-Approach/Activation-System (BAS)'''): | ||
+ | ''Neurologisches'' "System" im ''präfrontalen'' ''Cortex'', das auf Belohnung und positive Emotionen abzielt mit der Intention, Menschen schnell und angemessen auf Umweltreize reagieren zu lassen (dsgl. auch gegenteilig: ''Vermeidungssystem''); je nach dem wie ein ''Reiz'' bewertet wird, wird das Annäherungssystem oder Vermeidungssystem aktiviert. | ||
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+ | '''Annahmefehler''': In ''[[Ideenmanagement]]''/ ''[[Innovation]]'': Weiterführung von ''Ideen''/Vorschlägen, die eigentlich keinen Erfolg versprechen in Erwartung desselben. | ||
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+ | '''Annualisiert''' (Adjekt.): Auf das Jahr hochgerechnet. | ||
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+ | '''Anomalie''': Die Wahrnehmung eines Ereignisses, das wiederholbar ist aber die aktuelle Theorie oder Lehrmeinung herausfordert, indem es aus dem gültigen Erklärungsrahmen herausfällt. | ||
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+ | '''Anschluss-Absonderung-Polarität''': Konzept, dass Menschen zum Überleben den Anschluss an andere Mitglieder der menschlichen Gesellschaft brauchen und gleichzeitig auch die Trennung zum Erhalt der Individualität. | ||
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+ | '''Antagonismus''': Gegensatz, Widerspruch, Ungleichheit. | ||
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+ | '''Antagonist''': Gegenspieler, Kontrahent, Widerpart, Widersacher; s. auch ''Agonist''. | ||
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+ | '''Antagonistisch''' (Adjekt.): Gegensätzlich. | ||
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+ | '''Anthropomorphismus''': Dinge vermenschlichen, Zuschreiben menschlicher Eigenschaften zu nichtmenschlichen Dingen; vgl. ''Pareidolie''. | ||
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+ | '''Antipädagogik''': Gegenbewegung zur [[Pädagogik]], nach deren Vorstellung Pädagogik, verstanden als systematische Beeinflussung des Denkens eines Menschen, mit der Menschenwürde nicht vereinbar und überflüssig ist. | ||
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+ | '''Antipathie''': Form der spontanen Abneigung gegen einen anderen Menschen, oft intuitiv begründet; Gegenteil von ''Sympathie''. | ||
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+ | '''Antizipation''' (gelegentlich auch als "Anteperzeption" bezeichnet): Vorwegnahme. Kreative Phase der ''Ziel''-Vorwegnahme, in der das ''Ziel''/ der Zielzustand visualisiert, definiert und mit ''Evidenzkriterien'' versehen wird. | ||
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+ | '''antizyklisch''' (Adjekt.): Einem Zyklus entgegengesetzt; vgl. auch ''zyklisch''. | ||
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+ | '''Antizyklisches Verhalten''': ''Verhalten'' entgegen der allgemeinen Erwartung oder entgegen den üblichen Verhaltensmustern; vgl. auch ''zyklisch''. | ||
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+ | '''Antonyme''': Worte mit gegensätzlicher Bedeutung; Gegenteil von ''Synonym''. | ||
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+ | '''Antriebsschwäche''': S. Antriebsstörung. | ||
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+ | '''Antriebsstörung''': Verminderte Fähigkeit und Wille zu zielgerichteter Aktivität. | ||
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+ | '''Aphantasie''': Vorgeschlagene Bezeichnung für das Phänomen eines fehlenden funktionierenden bildlichen oder anderweitigen Vorstellungsvermögens oder sogar anderweitiger Sinneseindrücke, als Gegenteil zu ''[[Phantasie]]'' und ''Hyperphantasie''; erstmals 1880 von [[Francis Galton]] beschrieben, seither jedoch wenig erforscht (neuere Forschungen datieren erst ab 2015). Gelegentlich erfolgt noch eine Unterteilung in ''"totale Aphantasie"'' und ''"willentliche Aphantasie"''. | ||
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+ | '''Aphantasisten''': Menschen, die sich innerlich nichts vorstellen können; s. ''Aphantasie''. | ||
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+ | '''Aphorismus''': Kurzer rhetorischer Sinnspruch oder knapp formulierter ''philosophischer'' Gedanke. | ||
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+ | '''Apodiktisch''' (Adjekt.): Unwiderleglich, unumstößlich, unbedingt sicher; auch: keinen Widerspruch duldend. Vgl. auch ''apodiktische Aussage'', bzw. ''assertorisch''. | ||
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+ | '''Apodiktische Aussage''': nach [[Aristoteles]] eine Aussage, deren Wahrheitswert unstrittig ist; Gegenteil: ''assertorische Aussage''. | ||
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+ | '''Apologet''': Jemand, der mit seiner ganzen Überzeugung hinter einer Auffassung, Idee oder Lehre steht und diese mit Nachdruck nach außen vertritt. | ||
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+ | '''Apologetisch''' (Adjekt.): Eine Ansicht, Lehre o.Ä. verteidigend, rechtfertigend. | ||
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+ | '''Apologie''': Verteidigung, Rechtfertigung (einer Lehre, Position o.Ä.); auch: Verteidigungsrede/ -schrift. | ||
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+ | '''Apperzeption''': ''Bewusster'' Teil der ''Wahrnehmung''; s. auch ''Tendenziöse Apperzeption''. | ||
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+ | '''Applikation''': Anwendung, Einsatz, Verwendung. | ||
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+ | '''Approximation''': Sukzessive Annäherung an einen Gegenstand, eine Aufgabenstellung oder eine Thematik, um subtilere Details zu erfassen. | ||
− | ''' | + | '''Äquidistanz''' (in der [[Psychologie]]): Die Abstufung einer Antwortskala, die in einem Test verwendet wird, ist so gestaltet, dass die Distanz zwischen jeweils zwei Abstufungen (nahezu) gleich ist (die Benennungen 'nie, selten, gelegentlich, oft, immer', für die numerischen Abstufungen von 1 bis 5, erfüllen z.B. diese Bedingung). |
− | ''' | + | '''Äquivok''' (Adjekt.; Substantiv: '''Äquivozität'''): Mehrdeutig, mehrere Bedeutungen besitzend, in verschiedener Weise deutbar (Bsp.: "Bank"); auch: doppelsinnig. S. auch ''univok''. |
− | ''' | + | '''Arbeitsgedächtnis''': Der Teil des menschlichen Erinnerungsvermögens, der als Teil des ''Kurzzeitgedächtnisses'' für die vorübergehende Speicherung von Inhalten und die Erstellung ''mentaler'' Repräsentationen der Umwelt zuständig ist; verfügt nur über eine geringe Kapazität. |
− | ''' | + | '''Arbeitstechnik''': ''S. Kreativitätstechnik.'' |
− | ''' | + | '''Archetypen''': Ursprüngliche grundlegende Muster oder Repräsentationen, die einem bestimmten Denk- oder Verhaltenstypus zugrunde liegen; auch: nicht sichtbare bewusste oder unbewusste Vorstellungen oder Repräsentationen bestimmter, auch in der Kultur verankerter Typen. |
− | ''' | + | '''Arousal''' (englisch): Begriff aus der [[Psychologie]], der den allgemeinen Grad der Aktivierung des ''zentralen Nervensystems'' bezeichnet. |
− | ''' | + | '''Arrangement''': Anordnung. |
− | ''' | + | '''Ars iudicandi''' (aus dem Lateinischen): Verfahren zur Entscheidung über die Wahrheit eines Satzes; vgl. auch ''ars inveniendi''. |
− | ''' | + | '''Ars inveniendi''' (aus dem Lateinischen): Von [[Gottfried Wilhelm Leibniz]] geprägte Erfindungslehre, i.S.v. einem Verfahren zur Auffindung neuer Wahrheiten; vgl. auch ''ars judicandi''. |
− | ''' | + | '''Artefakt''': (unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Kontexten, hier:) Künstlich hergestellter (Gebrauchs-)Gegenstand für einen bestimmten Zweck; im geschichtlichen Kontext: Von Menschen hergestellter Gegenstand. |
− | ''' | + | '''Art thinking''': Gelegentlich gebrauchter Ausdruck für 'die Denkweise von Künstlern'. |
− | ''' | + | '''[[As if]]''' (englisch): [[:Kategorie:Kreativitätsprinzipien|Kreatives Prinzip]]: Wenn durch das gedankliche Außerkraftsetzen von Bedingungen, Vorannahmen und Regeln, die die Problemfrage entscheidend bestimmen, sich (Denk-)Grenzen öffnen und neue Alternativen entstehen. Ein innovativer ''Denkrahmen'', in dem so getan wird, "als ob", als ob eine Sache wahr oder eine Vorbedingung gegeben wäre. Beispielsweise: Wie würde eine Aufgabe gelöst werden, wen man so tut, "als ob" dafür unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stünden; weckt verborgene Gedankengänge. |
− | ''' | + | '''Aspekt''': ''Submodalität'' von Komponente, Detail eines übergeordneten Punktes; Bestandteil der ''Taxonomie'' der Kreativität. |
− | ''' | + | '''Aspiration''': Streben/Bestreben, etwas zu erreichen. |
− | ''' | + | '''Assertorisch''' (Adjekt.): Behauptend, versichernd, feststellend, s. auch ''assertorische Aussage'' (also eher i.S.v. einer (unbewiesenen) Behauptung). Vgl. auch ''apodiktisch''. |
− | ''' | + | '''Assertorische Aussage''': Bestimmte Behauptung, Versicherung, Feststellung; vgl. auch ''apodiktische Aussage''. |
− | ''' | + | '''Assimilation''': Vollständige Übernahme und Absorption; Verb: '''Assimilieren''': (sich angleichen, (sich) anpassen. |
− | ''' | + | '''[[Assoziationsprinzip|Assoziation]]''': Gedankliche Verbindung oder Verknüpfungen. [[:Kategorie:Kreativitätsprinzipien|Kreatives Prinzip]]: Wenn zu einer Problem-/ Fragestellung möglichst viele Aspekte gesucht werden und durch Anknüpfungen und Überlagerung von Denkmustern neue Zuordnungen entstehen; Denken in Verknüpfungen. |
− | ''' | + | '''Assoziationismus''': Das Theorem, das der menschliche Geist vollständig aus Ideen (Worte, Bilder, Formeln, etc.) besteht, von denen jede mit anderen assoziiert (vernetzt) ist; Denken ist demnach nur ein Prozess des Bewegens von einer Idee zu einer anderen mittels einer Kette oder eines Netzes von Ideen. |
− | ''' | + | '''Assoziationsfähigkeit''': Fähigkeit des Anknüpfens an andere Ideen, Gedankengänge oder Vorschläge; nach Guilford eine konstituierende Fähigkeit und ein verantwortlicher Faktor für ''Kreativität''. |
− | ''' | + | '''Assoziationsflüssigkeit''': Fähigkeit, ohne Pause möglichst viele Synonyme zu einer Idee/ einem Begriff zu entwickeln; als ein Faktor des [[Divergentes Denken|divergenten Denkens]] verstanden. |
− | ''' | + | '''Assoziationsketten''': Abfolge von aufeinander aufbauenden oder miteinander verknüpften Ideen. |
− | ''' | + | '''Assoziative Lockerung''' (nach ''Bleuler'' 1911): Einschränkung/Störung des ''assoziativen Denkens'' und Lernens, und der sinnvollen Verknüpfung von Denkinhalten; dabei stehen in früheren Erfahrungen erworbene Denkregeln, -strukturen und -programme in einer aktuellen Situation nicht ausreichend zur Verfügung. Die assoziative Lockerung wird als "formale Denkstörung" eingestuft, und wirkt sich im Denken, Handeln und Fühlen aus; verwandt, aber nicht mit ihr identisch sind Formen des ''freien Assoziierens'', wie sie etwa im ''[[Brainstorming]]'' vorkommen. |
− | ''' | + | '''Assoziiert sein''': Ganz und gar in einem Erlebnis oder einer Erinnerung sein mit allen Sinnen beteiligt; eine Situation aus der eigenen Person heraus erleben. Günstig bei positiven Erlebnissen (vgl. ''dissoziiert''), um die eigenen Gefühle voll wahrzunehmen. |
− | ''' | + | '''Asynchronie''': Ungleichzeitigkeit, Gegenläufigkeit; z.B. das Auftreten hoher ''[[Intelligenz]]'' im frühen Jugendalter bei gleichzeitig bescheidenen schulischen Leistungen. |
− | ''' | + | '''Ästhetik''': Die Wissenschaft des Schönen; Studium von Geist und Gefühlen im Bezug zu einem Sinn für Schönheit. |
− | ''' | + | '''[[Informationsverarbeitung|Attentive Verarbeitung]]''': ''Bewusste'' und ''gezielte'' Aufnahme und Verarbeitung von ''Sinnesreizen''; s. auch ''präattentive Wahrnehmung''. |
− | ''' | + | '''Attitüde''': Innere Haltung, Einstellung oder Ansichten gegenüber bestimmten Dingen, Personen oder Situationen; auch: Art des Auftretens. |
− | ''' | + | '''Attraktor''': Ursprünglich ein Begriff aus der Theorie dynamischer Systeme; in der Alltagssprache bezeichnet das Wort eine Person, einen Gegenstand oder einen Umstand, der anziehend wirkt und von dem eine starke Anziehungskraft ausgeht bzw. auf den etwas oder jemand zustrebt. |
− | ''' | + | '''Attribuierung''': Alltäglicher Vorgang der Ursachenzuschreibung des eigenen oder fremden ''Verhaltens''; auch ''Kausalattribuierung'' genannt. |
− | ''' | + | '''Attribution''': S. ''Attribuierung''. |
− | ''' | + | '''Attributionstheorie''': Theorie die besagt, dass Menschen ''kausale'' Zuschreibungen zu Ereignissen und Veränderungen vornehmen, die sie beobachten. |
− | ''' | + | '''Atypisch''' (Adjekt.): Untypisch, nicht typisch. |
− | ''' | + | '''Auditiv''' (Adjekt.): Einer der 5 Hauptsinne des Menschen (vgl. ''VAKOG''). Auf den Hörsinn bezogen; Sinnesorgan: Ohr. |
− | ''' | + | '''Aufgabe''': Verpflichtung, eine vorgegebene Handlung durchzuführen (nach ''Frese''); in der ''Kreativität'' häufig synonym gebraucht für ''Problem'', i.S.v. zu lösende Situation. |
− | ''' | + | '''[[Aufgeschobene Bewertung]]''': [[Kreativitätsprinzipien|Kreatives Prinzip]], das in der Phase der Ideenfindung zum Einsatz kommt. |
− | ''' | + | '''Aufmerksamkeit''': Wachheit des Bewusstseins. |
− | ''' | + | '''Aufmerksamkeitsjunkie'''<!--ul-->: Person (oft mit Alpha-Mentalität), die anhaltend Aufmerksamkeit haben möchte/ braucht/ nach Aufmerksamkeit sucht. |
− | ''' | + | '''Aufmerksamkeitsradar''': Imaginärer, vermuteter Grenzwert, ab dem jemand/ eine Gruppe/ ein Thema erst bewusst wahrgenommen wird - bzw. davor/darunter eben keine Beachtung erfährt. |
− | ''' | + | '''Aufoktroieren''': Von einer Obrigkeit kommende Verordnungen, Gesetze, Regeln oder Maßnahmen, die als aufgezwungen empfunden werden; früher auch "aufoktroyieren" geschrieben. |
− | ''' | + | '''Augur''' (sing.; plur.: '''Auguren'''): Ursprünglich ein römischer Beamter, der zu ergründen hatte, ob ein geplantes Unternehmen den Göttern genehm sei; heute oft gebraucht i.S.v. jemand, der die Zukunft (spekulativ) voraussagt. |
− | ''' | + | '''Auslöser''': Ereignis (Information, ''Reiz'', Input, Aktion) (englisch speziell: ''Trigger''), das ein anderes Ereignis oder eine Ereigniskette oder mehrere Ereignisse gleichzeitig in Gang setzt. |
− | ''' | + | '''Ausstellungspriorität''': Ein Begriff aus dem Erfinderbereich: Inanspruchnahme einer Schutzwirkung für eine neue Erfindung vom Tage der nachgewiesenen und beurkundeten Ausstellung auf einer Ausstellung oder Messe. |
− | ''' | + | '''Austerität''': Disziplin, Entbehrung; auch: Sparsamkeit. |
− | ''' | + | '''Autark''' (Adjekt.): Selbständig, eigenständig, eigenverantwortlich, unabhängig, für sich stehend. |
− | ''' | + | '''Authentisch''' (Adjekt.): Echt. |
− | ''' | + | '''Autodidakt''': Jemand, der eine Sache im Selbststudium lernt. |
− | ''' | + | '''Autogen''' (Adjekt.): Selbstwirkend. |
− | ''' | + | '''[[Autogenes Training]]''': Entspannung durch Selbsthypnose. |
− | ''' | + | '''Automatismus''': In der [[Verhaltensbiologie]]: Alle Aktivitäten, die ohne erkennbare willentliche oder äußere Steuerung und Kontrolle vollzogen werden (im Gegensatz von Reflexen, die durch äußere Faktoren beeinflussbar sind). |
− | ''' | + | '''Autonomes Nervensystem''': ''S. Vegetatives Nervensystem''. |
− | ''' | + | '''Autonom geschützte Reserve''': Natürliche Leistungsgrenze; Grenze der psycho-physischen Leistungsfähigkeit, die eine gewisse "Notfallreserve" zurückbehält. Sie ist nur unter Einsatz externer Hilfsmittel (Alkohol, Drogen) oder in lebensbedrohlichen Situationen (Schutzreflex) zugänglich. |
− | ''' | + | '''Autonomie''': Unabhängigkeit von Anderen, Eigenständigkeit. |
− | ''' | + | '''[[Autopoiesis]]''': Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems (nach [[Humberto Maturana|Maturana]]). |
− | ''' | + | '''Autoschediastisch''' (Adjekt.): Komplexe Anforderungen ohne Training u./o. Vorbereitung, aus dem Stegreif und aus innerem Antrieb heraus, bewältigen bzw. durchführen. |
− | ''' | + | '''Autosuggestion''': Einflussnehmender Prozess auf das eigene Bewusstsein, mit dem Ziel, einen Gedanken zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses werden zu lassen. |
− | ''' | + | '''Autotelisch''' (Adjekt.): Etwas um seiner selbst Willen tun (i.S.v. [[Motivation|intrinsischer Motivation]]); s. auch ''exotelisch''. Bekannt geworden ua. duch [[Mihaly Csikszentmihalyi|Csikszentmihalyi]]. |
− | ''' | + | '''Average Case-Scenario''' (englisch): Durchschnittlicher Fall, im Gegensatz zum ''Best Case-Szenarium'' oder ''Worst Case-Szenarium''. |
− | ''' | + | '''Aversion''': Negative Reaktion auf Reize, Objekte, Menschen, Handlungen, Situationen, Einstellungen, Erinnerungen; auch Abneigung, Ablehnung. |
− | ''' | + | '''Avis''': Bekanntmachung, Ankündigung, Nachricht, Mitteilung. |
− | ''' | + | '''Avisieren''' (Verb): Das Bevorstehen von etwas, die Ankunft, das Eintreffen von jemandem oder etwas schriftlich o.ä. ankündigen. |
− | '''Axial | + | '''Axial''' (Adjekt.): Auf eine Achse bezogen, in Achsenrichtung. |
− | '''Axiom | + | '''Axiom''': Ein als richtig angenommenes, unbeweisbares Gesetz oder gemeinsamer Ansatz. |
− | '''Axon | + | '''Axon''': Nervenfaser, Zellfortsatz des ''Neurons'', einige Mikrometer bis mehrere Meter lang; leitet die Nervenerregung weiter. |
− | [[Kategorie:GLOSSAR]] | + | [[Kategorie:GLOSSAR]] [[Kategorie:VAI]] |
Aktuelle Version vom 12. Juli 2024, 05:02 Uhr
Abladephase: Typische Anfangsphase einer Brainstorming- oder Ideenfindungs-Sitzung, in der schnell viele Ideen zustande kommen, die sich aber in der Regel als "normal/ gewöhnlich" erweisen; der Begriff rührt her von "Das abladen, was in den Köpfen vorhanden ist". Hieran schließt sich oft erst die Generierung wirklich neuartiger Ideen in der folgenden Stretching-Phase an.
Ablehnungsfehler: In Ideenmanagement/ Innovation: Gute Idee, die (von einem Unternehmen) abgelehnt wird.
Abnormal (Adjekt.): Unnormal, von der Norm abweichend (wertungsfrei).
Abolitionistische Kritik: Kritik, die eine Abschaffung oder ein Abwenden von einem Gegenstand oder einer bestimmten Praxis fordert.
Ab ovo (lateinisch): Von Anfang an.
Absichtliche Kreativität: Übergreifender Gattungsbegriff (englisch: deliberate creativity) für die Form von Kreativität, die bewusst initiiert, gesteuert und genutzt wird; findet sich in vielen Bereichen und Anwendungsfeldern wieder, wie z.B. Innovation, Problemlösung, Erfindung, Alltag, u.W.m.. Auch als angewandte Kreativität (englisch: applied creativity), ernsthafte Kreativität (englisch: serious creativity), operationale Kreativität oder Business-Kreativität bezeichnet.
Absolut (Adjekt.): Uneingeschränkt; auch: Losgelöst.
Absorption: Vollständige (Stoff-) Aufnahme.
Absorptionszone: In der Kreativität: Zeit oder Ort, wo Menschen sich völlig in die jeweilige Aufgabe vertiefen und wo ein Grad der Aufgabenkonzentration erreicht wird, der sonst nicht erreichbar wäre.
Abstract (englisch): Gekürzte präzise Darstellung des Inhalts eines Dokuments oder Konzepts.
Abstraktion: Verallgemeinerung; aus einer Reihe gleichartiger Elemente gemeinsame Grundzüge herausstellen. Kreatives Prinzip: Das Heraussondern bestimmter gleichbleibender und wesentlicher Merkmale verschiedener Sachen oder Vorgänge, kann zur Verbesserung der Übersicht und des Erkennens beitragen; konkret: Wenn die Frage nach den Hintergründen, Strukturen oder Relationen von Problemstellungen ("worauf kommt es eigentlich an") verschiedene Lösungs- und Maßnahmenebenen zur Zielerreichung aufzeigt. Beispielhafte Kreativitätstechnik: Progressive Abstraktion.
Abwehrmechanismus: Oft unbewusste psychophysische Reaktion der Abwehr auf äußere, subjektiv unangenehme oder unerwartete Reize.
Abweichung: Unterschied von der Norm.
Abyss: Abgrund.
Acetylcholin: Wichtiger Neurotransmitter.
Adaptation: S. Adaption.
Adaption: Anpassung.
Adaptiv (Adjekt.): Sich anpassend, anpassungsfähig; Gegenteil von maladaptiv.
Adaptive Prozesse: Funktionale Prozesse, i.S.v. permanenter/ kontinuierlicher Zustand des Lernens und Weiterentwickelns, im Unterschied zu Ad-hoc-/ dynamischen Prozessen; Gegenteil von maladaptiven Prozessen. Als Gedanken-Prozesse häufig einhergehend mit lösungsorientierten Gedanken u./o. "Wie-Fragen".
Adaptogen: Alternativmedizinische Begrifflichkeit für bestimmte Nahrungsmittel/ Nahrungsergänzungsmittel bzw. biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, mit Stress umzugehen und sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen; beschrieben werden idR. Pflanzen, die die Eigenschaften besitzen, Körperfunktionen in Stresssituationen zu normalisieren und die Stressresistenz des Körpers zu stabilisieren u./o. zu erhöhen.
Adäquater Reiz: In der Sinnesphysiologie ein Reiz, für den ein Rezeptor die größte Empfindlichkeit besitzt (z.B. Licht für die Photorezeptoren im Auge, Temperatur für Thermorezeptoren der Haut); vgl inadäquater Reiz.
Adaptor: Person (nach Kirton), die einen adaptiven, anpassenden, Kreativitätsstil bevorzugt; im Gegensatz zu Innovator.
Adbusters: Personen/ Gruppierungen die Werbung im öffentlichen Raum verfremden, überkleben oder auf andere Weise kreativ umgestalten (Adbusting), um so deren ursprünglichen Sinn umzudrehen oder lächerlich zu machen.
Adbusting (englisch): Eine, dem Guerilla-Marketing verwandte, Werbeaktion im öffentlichen Raum (auch wildes Werben oder auch Protestkunst genannt), die sich meist in sozialen Medien fortsetzt und dort größere Sichtbarkeit erlangt; wird von sog. "Adbusters" durchgeführt; auch: Aktionsformen, die Werbeplakate durch satirische Botschaften ersetzen.
Adept: Schüler, Lernender, in eine Wissenschaft Eingeweihter.
Adhärent (Adjekt.): Aneinanderhaftend.
ADHS ("Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung/ -Syndrom); im angloamerikanischen Sprachraum ADHD für "Attention Deficite Hyperactivity Disorder": Psychische Erkrankung die meist im Kindesalter beginnt und Personen/Kinder bezeichnet, die besonders unaufmerksam (leicht ablenkbar, nur schwer in der Lage, sich zu konzentrieren), impulsiv oder "hyperaktiv" sind; s. auch ADS.
Adoleszenz: Endphase des Jugendalters (unterteilt in: * Mittlere Adoleszenz * Späte Adoleszenz).
ADS ("Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom"); im angloamerikanischen Sprachraum ADD für Attention Deficite Disorder: Bezeichnung für eine, meist im Kindesalter beginnende psychische Störung, die Probleme mit der Aufmerksamkeit und Konzentration beinhaltet (Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsschwäche); auch: Bezeichnung für Menschen, die unaufmerksam bzw. leicht ablenkbar sind und sich nur schwer konzentrieren können, dabei aber im Gegensatz zu ADHS (s. dort) nicht hyperaktiv sind. Wird oft als "verträumter Subtyp" von ADHS verstanden, und bezeichnet eher den Verträumten/ Schusseligen, im Gegensatz zum "hyperaktiven Klassenclown" (ADHS).
Adjustieren: Genau einrichten/ ausrichten/ zurichten, eichen/kalibrieren, einstellen; auch: Anpassen, berichtigen, korrigieren, etwas an einen neuen Zustand/neue Umstände anpassen.
Adulte Neurogenese: Vermutete Neubildung von Gehirnzellen auch im Erwachsenenalter (was der früheren Lehrmeinung in der Neurowissenschaft entgegensteht); s. auch Neurogenese und Neuro-Plastizität.
Affekt: Gemütserregung.
Affekthandlung: Im Affekt begangene Handlung; bestimmte reaktive (meist impulsive u./o. unbesonnene) Verhaltensarten/ Handlungen (auch als Kurzschlusshandlung/ Kurzschlussreaktion oder auch bedingter Reflex bezeichnet), die durch intensiv empfundene und meist relativ kurz andauernde (starke) Gemütserregungen auf einen äußeren Reiz hin motiviert sind und bei denen der Ausführende seine auf den Reiz hin folgenden Handlungen nicht (mehr) willentlich beherrschen und kontrollieren kann. Konkretes Beispiel im Kreativitätsmanagement: Ein eigentlich harmloses Feedback wird als Angriff empfunden und unmittelbar mit einem (oft heftig vorgetragenen u./o. überzogenen) Gegenangriff gekontert.
Affektiv (Adjekt.): Gefühlsbezogen; Verhalten, das überwiegend von Gemütserregungen und weniger von kognitiven/ rationalen Prozessen bestimmt wird.
Affektregulation: Individuelle Fähigkeit zur Selbstregulation des emotionalen Verhaltens; zahlreiche psychische Störungen sind durch Störungen der Affektregulation charakterisiert
Affektverflachung: Mangelnde Bandbreite von Emotionen in Wahrnehmung, Erleben und Ausdruck.
Afferenz: In der Neurophysiologie und Neuroanatomie: Gesamtheit aller, von der Peripherie zum Zentralnervensystem hinlaufenden Nervenfasern; s. auch Efferenz.
Afferenzsynthese: Selektive Auswahl von Reizen und ihre Verarbeitung im Gehirn.
affin (Adjekt.): Mit etwas wesensverwandt sein, etwas/jmd. mögen bzw. eingehendes Interesse an etwas/jmd. haben/ davon fasziniert sein (z.B. ideenaffin, zahlenaffin), auch: auf Affinität beruhend; vgl. unaffin.
Affinität: "Zu jemandem/etwas eine Affinität haben"; Wesensverwandtschaft, Ähnlichkeit und dadurch eine gewisse Anziehung fühlen.
Affirmation: Formelhafte Vorsatzbildung.
Agenda: Liste von Gesprächs-, Verhandlungspunkten; auch oft gebraucht i.S.v. "Tagesordnung".
Aggregation: In der Wirtschaftstheorie die Zusammenfassung mehrerer als homogen definierter Einzelgrößen zu einer Gesamtgröße, um einen Gesamtüberblick zu gewinnen.
Aggregieren: Anhäufen.
Ägide: Schutz- und Obhutsverhältnis, in dem sich eine untergeordnete Instanz/ Institution/ Person einer höheren, schutzgebenden gegenüber auf Zeit befindet.
Agil (Adjekt.): Beweglich, regsam, wendig.
Agnosie: Unwissen; auch: Unfähigkeit, Dinge wahrzunehmen oder zu benennen.
Agonie: Niedergang, Untergang, Zerfall.
Agonist: Haupthandelnder, Tätiger; s. auch Antagonist.
Agonistisch (Adjekt.): Gleichgerichtet, i.S.v. zusammenspielend; vgl. antagonistisch.
Agonistisches Verhalten: In der Verhaltensbiologie: Die Gesamtheit aller Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit einem Konflikt stehen; auch Übersprungshandlungen können hierzu zählen.
Aha: Synonym für den Moment der Illumination oder auch Heureka-Moment, wo sich eine neue Idee oder Erkenntnis einstellt.
A jour (französisch): Auf dem Laufenden.
Akklamation: Zustimmung durch Zuruf.
Akklimatisation: Anpassung, Gewöhnung.
Akkomodation: Anpassung der inneren Welt durch Schaffen eines neuen Wahrnehmungsschemas; Begriff aus der Lernpsychologie.
Akkumulation: Anhäufung, Vermehrung.
Akrostichon: Gesamtheit der Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter z.B. eines Wortes (in der Ursprungsform eines Gedichts; zu deutsch Leistengedicht/ Leistenvers), die jeweils selbst ein Wort oder einen Satz ergeben; Grundlage auch z.B. der Kreativitätstechnik KAWA von Vera F. Birkenbihl.
Akteur: Urheber einer Handlung bzw. einer Aktion.
Aktionismus: Betriebsames, unreflektiertes oder zielloses Handeln, meist ohne Konzept.
Aktionismusreflex: Spezieller kreativer Reflex, in jeder Situation sofort, und meist ohne vorhergehende Ideensammlung oder -auswahl, mit einer Aktion um der Aktion willen loslegen zu müssen; in besonders schweren Fällen auch als "blinder Aktionismus" bezeichnet.
Aktionsmuster: S. Verhaltensmuster.
Aktionspotenzial: Vorübergehende, charakteristische Abweichung des Membranpotenzials einer biologischen Zelle von ihrem Ruhemembranpotenzial; dienen der schnellen Signalübertragung durch spezialisierte Zellen und spielen im Bereich der Synapsen im Gehirn eine entscheidende Rolle.
Aktives Denken: Begrifflichkeit nach Ellen Langer (1989), die für offenes und perspektivisches Denken steht - und damit eng angelehnt ist an das "kreative Denken".
Aktivierung: Übung mit dem Ziel, das eigene Energiepotenzial oder das einer Gruppe anzuheben (vgl. Regulierung); auch Aktivation genannt.
Akzeleration: Beschleunigung.
Akzeptanz: Annahme, Bejahung, Zustimmung.
Akzidenz: Das Nicht Wesentliche, sich Verändernde, Zufällige; im Gegenteil zur Substanz.
Aleatorik (lateinisch): (von "alea": der Würfel) Das Hervorbringen von Strukturen und Erscheinungsformen mittels improvisatorischer oder kombinatorischer Zufallsoperationen.
Aleatorisch (lateinisch): Vom Zufall abhängend; auch: Kleine, merkliche Schwankungen innerhalb eines festgelegten Rahmens.
Algorithmus: Satz von Regeln oder Vorgehensweisen um eine bestimmte Art oder Klasse von Problem zu lösen.
Allegation: Behauptung (ohne Beweis).
Allegorie: Eine Form der indirekten Aussage, bei der etwas als Zeichen/ Platzhalter für etwas anderes eingesetzt wird (z.B. Metapher); auch: Sinnbildliche Darstellung, Gleichnis.
Alpha-Gehirnwellen: Auch Alphawellen genannt; Gehirnwellen, die dann auftreten, wenn man entspannt ist, z.B. beim Tagträumen oder Visualisieren.
Als ob: S. as if.
Alter ego (aus dem Lateinischen): Person, mit der jemand eng verbunden/ häufig zusammen ist bzw. sich gut ergänzt; auch: "das andere Selbst" (i.S.v.: das eigene 2. Gesicht).
Alternative: Auswahlmöglichkeit, Option, Wahlmöglichkeit; Ausweichlösung.
Alternative Fakten: Eher abschätzend gemeinte Begrifflichkeit (in Deutschland zum "Unwort des Jahres" 2017 gewählt) für eine Aussage/ Behauptung, die objektiv falsch ist und widerlegt werden kann, nichtsdestotrotz aber (wider besseren Wissens) vehement und nachhaltig als Wahrheit vorgetragen wird und so die Aussage rechtfertigen soll; ein anderer, direkterer Ausdruck dafür ist: Lügen.
Ambiente: Das direkte räumlich erlebbare Umfeld, wie z.B. das Büro, in dem eine Kreativsitzung stattfindet; Bestandteil des Panoramas.
Ambiguität (seltener auch Amphibolie): Zweideutigkeit, Doppelsinn; Begriff zur Kennzeichnung mehrdeutiger Reizgegebenheiten. Auf deutsch: Wenn ein und dieselbe Information (z.B. Begriff oder auch Bild) unterschiedliche Interpretationen zulässt oder herausfordert. In der Kreativität eine wesentliche Fähigkeit, um Probleme von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und unterschiedliche Lösungsansätze zu entwickeln (vgl. auch Ambiguitätstoleranz).
Ambiguitätstoleranz: Die Fähigkeit, Ambiguitäten (Mehrdeutigkeiten) oder auch Widersprüchlichkeiten auszuhalten.
Ambition: Ehrgeiz, Wetteifer, Zielstrebigkeit; Adjekt.: ambitioniert: ehrgeizig, anspruchsvoll.
Ambivalent (Adjekt.): Zwiespältig; auch: in sich widersprüchlich.
Amnesie: Gedächtnisstörung; auch: Gedächtnisverlust.
Amorph (Adjekt.): Gestalt-/ formlos.
amphibolisch (Adjekt.): Doppelsinnig, zweideutig.
Amygdala: Kerngebiet des Gehirns (auch Mandelkern genannt) im medialen Teil des Temporallappens, das paarweise auftritt; Teil des limbischen Systems, das allgemein eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Wiedererkennung von Situationen besitzt und damit auch wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt ist.
Anachronistisch (Adjekt.): Unzeitgemäß, überholt (Werturteil); auch: Nicht in einen bestimmten Zeitabschnitt gehörend (in rein chrologischem Sinn).
Anagramm: Satz oder Wort, bei dem sich durch die Umstellung der Buchstaben ein neuer Sinn ergibt; gilt als eine Form des Buchstabenspiels und Rätsels. Eine spezielle Form ist das Palindrom.
Analog (Adjekt.): Ähnlich, gleichartig, vergleichbar; oft im Gegensatz zu digital stehend.
Analoge Markierung: Ausdruck aus dem NLP, der bezogen auf ein Gespräch oder einen Vortrag bedeutet, das ausgewählte Inhalte (z.B. bestimmte Wörter, Anweisungen, u.W.m.) durch den Einsatz von paralinguistischen Merkmalen (wie z.B. Sprechtempo/ -rhythmus, u.W.m.), averbalen Stilmitteln (wie z.B. Tonalität/Betonung, Lautstärke, Gesten, u.W.m.) oder Körpersprache (wie z.B. Bewegungen, Signale, Berührungen, u.W.m.) bewusst oder unbewusst in ihrer Bedeutung hervorgehoben und betont werden.
Analogie: Ähnlichkeit, Entsprechung. Kreatives Prinzip: Wenn der Vergleich von Merkmalen und Eigenschaften unterschiedlicher Elemente bzw. Elemente aus unterschiedlichen Feldern Ähnlichkeiten, Gleichheiten oder Gemeinsamkeiten aufzeigt, die zu einer neuen Lösung in einem dieser Felder führen; mit ihrer Hilfe werden Lösungen aus "problemfremden" Bereichen - wie etwa der Natur - auf neue Aufgabenstellungen übertragen; Denken in Vergleichen.
Analyse: Zerlegen eines Ganzen in seine Teile; im weiteren Sinne Untersuchung eines Sachverhalts unter Berücksichtigung seiner Teilaspekte.
Andragogik: Wissenschaft von der Erwachsenenbildung.
Angst: Menschliches Grundgefühl, welches sich in bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und Erregung äußert; kann zu Blockaden führen.
Animation: Anregung.
Animus (umgangssprachlich): "einen Animus haben": Eine Ahnung (die einer Aussage oder Entscheidung zugrunde gelegen hat und die oft im Nachhinein durch die Tatsachen bestätigt und als eine Art innerer Eingebung angesehen wird); abgeleitet von 2 der wichtigsten Archetypen aus der Analytischen Psychologie nach CG Jung.
Ankern: Die bewusste Verbindung eines beliebigen, wiederholbaren Reizes mit einer bestimmten Reaktion; es gibt "natürliche Anker" - wenn z.B. der Geruch von Zimt und Orangen an Weihnachten erinnert - oder "künstliche Anker" - wenn z.B. das Gefühl von Selbstvertrauen an einen Satz wie "Ich kann es" geankert wird, der in einer bestimmten Tonlage ausgesprochen wird.
Annäherungssystem (englisch: Behavioral-Approach/Activation-System (BAS)): Neurologisches "System" im präfrontalen Cortex, das auf Belohnung und positive Emotionen abzielt mit der Intention, Menschen schnell und angemessen auf Umweltreize reagieren zu lassen (dsgl. auch gegenteilig: Vermeidungssystem); je nach dem wie ein Reiz bewertet wird, wird das Annäherungssystem oder Vermeidungssystem aktiviert.
Annahmefehler: In Ideenmanagement/ Innovation: Weiterführung von Ideen/Vorschlägen, die eigentlich keinen Erfolg versprechen in Erwartung desselben.
Annualisiert (Adjekt.): Auf das Jahr hochgerechnet.
Anomalie: Die Wahrnehmung eines Ereignisses, das wiederholbar ist aber die aktuelle Theorie oder Lehrmeinung herausfordert, indem es aus dem gültigen Erklärungsrahmen herausfällt.
Anschluss-Absonderung-Polarität: Konzept, dass Menschen zum Überleben den Anschluss an andere Mitglieder der menschlichen Gesellschaft brauchen und gleichzeitig auch die Trennung zum Erhalt der Individualität.
Antagonismus: Gegensatz, Widerspruch, Ungleichheit.
Antagonist: Gegenspieler, Kontrahent, Widerpart, Widersacher; s. auch Agonist.
Antagonistisch (Adjekt.): Gegensätzlich.
Anthropomorphismus: Dinge vermenschlichen, Zuschreiben menschlicher Eigenschaften zu nichtmenschlichen Dingen; vgl. Pareidolie.
Antipädagogik: Gegenbewegung zur Pädagogik, nach deren Vorstellung Pädagogik, verstanden als systematische Beeinflussung des Denkens eines Menschen, mit der Menschenwürde nicht vereinbar und überflüssig ist.
Antipathie: Form der spontanen Abneigung gegen einen anderen Menschen, oft intuitiv begründet; Gegenteil von Sympathie.
Antizipation (gelegentlich auch als "Anteperzeption" bezeichnet): Vorwegnahme. Kreative Phase der Ziel-Vorwegnahme, in der das Ziel/ der Zielzustand visualisiert, definiert und mit Evidenzkriterien versehen wird.
antizyklisch (Adjekt.): Einem Zyklus entgegengesetzt; vgl. auch zyklisch.
Antizyklisches Verhalten: Verhalten entgegen der allgemeinen Erwartung oder entgegen den üblichen Verhaltensmustern; vgl. auch zyklisch.
Antonyme: Worte mit gegensätzlicher Bedeutung; Gegenteil von Synonym.
Antriebsschwäche: S. Antriebsstörung.
Antriebsstörung: Verminderte Fähigkeit und Wille zu zielgerichteter Aktivität.
Aphantasie: Vorgeschlagene Bezeichnung für das Phänomen eines fehlenden funktionierenden bildlichen oder anderweitigen Vorstellungsvermögens oder sogar anderweitiger Sinneseindrücke, als Gegenteil zu Phantasie und Hyperphantasie; erstmals 1880 von Francis Galton beschrieben, seither jedoch wenig erforscht (neuere Forschungen datieren erst ab 2015). Gelegentlich erfolgt noch eine Unterteilung in "totale Aphantasie" und "willentliche Aphantasie".
Aphantasisten: Menschen, die sich innerlich nichts vorstellen können; s. Aphantasie.
Aphorismus: Kurzer rhetorischer Sinnspruch oder knapp formulierter philosophischer Gedanke.
Apodiktisch (Adjekt.): Unwiderleglich, unumstößlich, unbedingt sicher; auch: keinen Widerspruch duldend. Vgl. auch apodiktische Aussage, bzw. assertorisch.
Apodiktische Aussage: nach Aristoteles eine Aussage, deren Wahrheitswert unstrittig ist; Gegenteil: assertorische Aussage.
Apologet: Jemand, der mit seiner ganzen Überzeugung hinter einer Auffassung, Idee oder Lehre steht und diese mit Nachdruck nach außen vertritt.
Apologetisch (Adjekt.): Eine Ansicht, Lehre o.Ä. verteidigend, rechtfertigend.
Apologie: Verteidigung, Rechtfertigung (einer Lehre, Position o.Ä.); auch: Verteidigungsrede/ -schrift.
Apperzeption: Bewusster Teil der Wahrnehmung; s. auch Tendenziöse Apperzeption.
Applikation: Anwendung, Einsatz, Verwendung.
Approximation: Sukzessive Annäherung an einen Gegenstand, eine Aufgabenstellung oder eine Thematik, um subtilere Details zu erfassen.
Äquidistanz (in der Psychologie): Die Abstufung einer Antwortskala, die in einem Test verwendet wird, ist so gestaltet, dass die Distanz zwischen jeweils zwei Abstufungen (nahezu) gleich ist (die Benennungen 'nie, selten, gelegentlich, oft, immer', für die numerischen Abstufungen von 1 bis 5, erfüllen z.B. diese Bedingung).
Äquivok (Adjekt.; Substantiv: Äquivozität): Mehrdeutig, mehrere Bedeutungen besitzend, in verschiedener Weise deutbar (Bsp.: "Bank"); auch: doppelsinnig. S. auch univok.
Arbeitsgedächtnis: Der Teil des menschlichen Erinnerungsvermögens, der als Teil des Kurzzeitgedächtnisses für die vorübergehende Speicherung von Inhalten und die Erstellung mentaler Repräsentationen der Umwelt zuständig ist; verfügt nur über eine geringe Kapazität.
Arbeitstechnik: S. Kreativitätstechnik.
Archetypen: Ursprüngliche grundlegende Muster oder Repräsentationen, die einem bestimmten Denk- oder Verhaltenstypus zugrunde liegen; auch: nicht sichtbare bewusste oder unbewusste Vorstellungen oder Repräsentationen bestimmter, auch in der Kultur verankerter Typen.
Arousal (englisch): Begriff aus der Psychologie, der den allgemeinen Grad der Aktivierung des zentralen Nervensystems bezeichnet.
Arrangement: Anordnung.
Ars iudicandi (aus dem Lateinischen): Verfahren zur Entscheidung über die Wahrheit eines Satzes; vgl. auch ars inveniendi.
Ars inveniendi (aus dem Lateinischen): Von Gottfried Wilhelm Leibniz geprägte Erfindungslehre, i.S.v. einem Verfahren zur Auffindung neuer Wahrheiten; vgl. auch ars judicandi.
Artefakt: (unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Kontexten, hier:) Künstlich hergestellter (Gebrauchs-)Gegenstand für einen bestimmten Zweck; im geschichtlichen Kontext: Von Menschen hergestellter Gegenstand.
Art thinking: Gelegentlich gebrauchter Ausdruck für 'die Denkweise von Künstlern'.
As if (englisch): Kreatives Prinzip: Wenn durch das gedankliche Außerkraftsetzen von Bedingungen, Vorannahmen und Regeln, die die Problemfrage entscheidend bestimmen, sich (Denk-)Grenzen öffnen und neue Alternativen entstehen. Ein innovativer Denkrahmen, in dem so getan wird, "als ob", als ob eine Sache wahr oder eine Vorbedingung gegeben wäre. Beispielsweise: Wie würde eine Aufgabe gelöst werden, wen man so tut, "als ob" dafür unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stünden; weckt verborgene Gedankengänge.
Aspekt: Submodalität von Komponente, Detail eines übergeordneten Punktes; Bestandteil der Taxonomie der Kreativität.
Aspiration: Streben/Bestreben, etwas zu erreichen.
Assertorisch (Adjekt.): Behauptend, versichernd, feststellend, s. auch assertorische Aussage (also eher i.S.v. einer (unbewiesenen) Behauptung). Vgl. auch apodiktisch.
Assertorische Aussage: Bestimmte Behauptung, Versicherung, Feststellung; vgl. auch apodiktische Aussage.
Assimilation: Vollständige Übernahme und Absorption; Verb: Assimilieren: (sich angleichen, (sich) anpassen.
Assoziation: Gedankliche Verbindung oder Verknüpfungen. Kreatives Prinzip: Wenn zu einer Problem-/ Fragestellung möglichst viele Aspekte gesucht werden und durch Anknüpfungen und Überlagerung von Denkmustern neue Zuordnungen entstehen; Denken in Verknüpfungen.
Assoziationismus: Das Theorem, das der menschliche Geist vollständig aus Ideen (Worte, Bilder, Formeln, etc.) besteht, von denen jede mit anderen assoziiert (vernetzt) ist; Denken ist demnach nur ein Prozess des Bewegens von einer Idee zu einer anderen mittels einer Kette oder eines Netzes von Ideen.
Assoziationsfähigkeit: Fähigkeit des Anknüpfens an andere Ideen, Gedankengänge oder Vorschläge; nach Guilford eine konstituierende Fähigkeit und ein verantwortlicher Faktor für Kreativität.
Assoziationsflüssigkeit: Fähigkeit, ohne Pause möglichst viele Synonyme zu einer Idee/ einem Begriff zu entwickeln; als ein Faktor des divergenten Denkens verstanden.
Assoziationsketten: Abfolge von aufeinander aufbauenden oder miteinander verknüpften Ideen.
Assoziative Lockerung (nach Bleuler 1911): Einschränkung/Störung des assoziativen Denkens und Lernens, und der sinnvollen Verknüpfung von Denkinhalten; dabei stehen in früheren Erfahrungen erworbene Denkregeln, -strukturen und -programme in einer aktuellen Situation nicht ausreichend zur Verfügung. Die assoziative Lockerung wird als "formale Denkstörung" eingestuft, und wirkt sich im Denken, Handeln und Fühlen aus; verwandt, aber nicht mit ihr identisch sind Formen des freien Assoziierens, wie sie etwa im Brainstorming vorkommen.
Assoziiert sein: Ganz und gar in einem Erlebnis oder einer Erinnerung sein mit allen Sinnen beteiligt; eine Situation aus der eigenen Person heraus erleben. Günstig bei positiven Erlebnissen (vgl. dissoziiert), um die eigenen Gefühle voll wahrzunehmen.
Asynchronie: Ungleichzeitigkeit, Gegenläufigkeit; z.B. das Auftreten hoher Intelligenz im frühen Jugendalter bei gleichzeitig bescheidenen schulischen Leistungen.
Ästhetik: Die Wissenschaft des Schönen; Studium von Geist und Gefühlen im Bezug zu einem Sinn für Schönheit.
Attentive Verarbeitung: Bewusste und gezielte Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen; s. auch präattentive Wahrnehmung.
Attitüde: Innere Haltung, Einstellung oder Ansichten gegenüber bestimmten Dingen, Personen oder Situationen; auch: Art des Auftretens.
Attraktor: Ursprünglich ein Begriff aus der Theorie dynamischer Systeme; in der Alltagssprache bezeichnet das Wort eine Person, einen Gegenstand oder einen Umstand, der anziehend wirkt und von dem eine starke Anziehungskraft ausgeht bzw. auf den etwas oder jemand zustrebt.
Attribuierung: Alltäglicher Vorgang der Ursachenzuschreibung des eigenen oder fremden Verhaltens; auch Kausalattribuierung genannt.
Attribution: S. Attribuierung.
Attributionstheorie: Theorie die besagt, dass Menschen kausale Zuschreibungen zu Ereignissen und Veränderungen vornehmen, die sie beobachten.
Atypisch (Adjekt.): Untypisch, nicht typisch.
Auditiv (Adjekt.): Einer der 5 Hauptsinne des Menschen (vgl. VAKOG). Auf den Hörsinn bezogen; Sinnesorgan: Ohr.
Aufgabe: Verpflichtung, eine vorgegebene Handlung durchzuführen (nach Frese); in der Kreativität häufig synonym gebraucht für Problem, i.S.v. zu lösende Situation.
Aufgeschobene Bewertung: Kreatives Prinzip, das in der Phase der Ideenfindung zum Einsatz kommt.
Aufmerksamkeit: Wachheit des Bewusstseins.
Aufmerksamkeitsjunkie: Person (oft mit Alpha-Mentalität), die anhaltend Aufmerksamkeit haben möchte/ braucht/ nach Aufmerksamkeit sucht.
Aufmerksamkeitsradar: Imaginärer, vermuteter Grenzwert, ab dem jemand/ eine Gruppe/ ein Thema erst bewusst wahrgenommen wird - bzw. davor/darunter eben keine Beachtung erfährt.
Aufoktroieren: Von einer Obrigkeit kommende Verordnungen, Gesetze, Regeln oder Maßnahmen, die als aufgezwungen empfunden werden; früher auch "aufoktroyieren" geschrieben.
Augur (sing.; plur.: Auguren): Ursprünglich ein römischer Beamter, der zu ergründen hatte, ob ein geplantes Unternehmen den Göttern genehm sei; heute oft gebraucht i.S.v. jemand, der die Zukunft (spekulativ) voraussagt.
Auslöser: Ereignis (Information, Reiz, Input, Aktion) (englisch speziell: Trigger), das ein anderes Ereignis oder eine Ereigniskette oder mehrere Ereignisse gleichzeitig in Gang setzt.
Ausstellungspriorität: Ein Begriff aus dem Erfinderbereich: Inanspruchnahme einer Schutzwirkung für eine neue Erfindung vom Tage der nachgewiesenen und beurkundeten Ausstellung auf einer Ausstellung oder Messe.
Austerität: Disziplin, Entbehrung; auch: Sparsamkeit.
Autark (Adjekt.): Selbständig, eigenständig, eigenverantwortlich, unabhängig, für sich stehend.
Authentisch (Adjekt.): Echt.
Autodidakt: Jemand, der eine Sache im Selbststudium lernt.
Autogen (Adjekt.): Selbstwirkend.
Autogenes Training: Entspannung durch Selbsthypnose.
Automatismus: In der Verhaltensbiologie: Alle Aktivitäten, die ohne erkennbare willentliche oder äußere Steuerung und Kontrolle vollzogen werden (im Gegensatz von Reflexen, die durch äußere Faktoren beeinflussbar sind).
Autonomes Nervensystem: S. Vegetatives Nervensystem.
Autonom geschützte Reserve: Natürliche Leistungsgrenze; Grenze der psycho-physischen Leistungsfähigkeit, die eine gewisse "Notfallreserve" zurückbehält. Sie ist nur unter Einsatz externer Hilfsmittel (Alkohol, Drogen) oder in lebensbedrohlichen Situationen (Schutzreflex) zugänglich.
Autonomie: Unabhängigkeit von Anderen, Eigenständigkeit.
Autopoiesis: Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems (nach Maturana).
Autoschediastisch (Adjekt.): Komplexe Anforderungen ohne Training u./o. Vorbereitung, aus dem Stegreif und aus innerem Antrieb heraus, bewältigen bzw. durchführen.
Autosuggestion: Einflussnehmender Prozess auf das eigene Bewusstsein, mit dem Ziel, einen Gedanken zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses werden zu lassen.
Autotelisch (Adjekt.): Etwas um seiner selbst Willen tun (i.S.v. intrinsischer Motivation); s. auch exotelisch. Bekannt geworden ua. duch Csikszentmihalyi.
Average Case-Scenario (englisch): Durchschnittlicher Fall, im Gegensatz zum Best Case-Szenarium oder Worst Case-Szenarium.
Aversion: Negative Reaktion auf Reize, Objekte, Menschen, Handlungen, Situationen, Einstellungen, Erinnerungen; auch Abneigung, Ablehnung.
Avis: Bekanntmachung, Ankündigung, Nachricht, Mitteilung.
Avisieren (Verb): Das Bevorstehen von etwas, die Ankunft, das Eintreffen von jemandem oder etwas schriftlich o.ä. ankündigen.
Axial (Adjekt.): Auf eine Achse bezogen, in Achsenrichtung.
Axiom: Ein als richtig angenommenes, unbeweisbares Gesetz oder gemeinsamer Ansatz.
Axon: Nervenfaser, Zellfortsatz des Neurons, einige Mikrometer bis mehrere Meter lang; leitet die Nervenerregung weiter.