Modellieren
Modellieren (im englischen: Modeling) ist ein Persönlichkeitsformat, bei dem die Eigenschaften oder herausragenden Fähigkeiten, Strategien oder Verhaltensweisen einer Person (Modell), die etwas Bestimmtes besonders gut kann (i.S.v. Vorbild), genau identifiziert und anschließend auf den Modellierenden individuell übertragen werden; es baut auf dem Konzept des Modelllernens des Lern- und Verhaltensforschers Albert Bandura auf. Dem Modellieren liegt die Vorannahme zugrunde, dass, "wenn ein Mensch etwas kann, diese Fähigkeit im Grunde auch allen anderen zur Verfügung steht und von ihnen gelernt werden kann". Im Fokus steht dabei die Frage: Wie macht eine Person etwas, was sie macht.
Zum Modellieren gibt es viele verschiedene "Schulen", die unterschiedliche Vorgehensweisen und Formate bevorzugen. Im wesentlichen unterschieden werden dabei zwei Richtungen:
- Explizites Modellieren: Bewusstes, systematisches Befragen des Modells mit Hilfe eines Interviewleitfadens und nachfolgendes Herausfinden (elizitieren) der exakten Vorgehensweise; hierbei kann der Fokus auf verschiedenen Merkmalen liegen (wie z.B. Neurologische Ebenen, Strategien, Submodalitäten)
- Implizites Modellieren: Eher unbewusstes Übernehmen (vermuteter) Eigenheiten, wie z.B. Körperhaltung, Verhaltensweisen, Werte, ...; diese Art ist z.B. im Leistungssport weit verbreitet, wo sich Sportler gewisse Erfolgsmerkmale anderer Athleten "abschauen" und sie übernehmen.
Das schrittweise Übertragen der Eigenschaften erfolgt anschließend durch eigene Formate, wie z.B. den New Behaviour Generator. Dabei kommt auch der Unterschied zwischen "Kopieren" (1:1-Übernahme) und "Modellieren" (stimmiges Übertragen exzellenter Fähigkeit durch individuelles Anpassen auf die eigene Person (z.B. auf das eigene Wertesystem oder auf eigene Körperverhältnisse)) deutlich zum Ausdruck.
Das Modellieren ist Bestandteil des Persönlichkeitsmodells des NLP, geht aber insofern auch darüber hinaus, als es, historisch betrachtet, bei der Entstehung des NLP zum Einsatz kam, indem die berühmte Personen, die auf ihrem jeweiligen Gebiet herausragende Leistungen erbrachten (Milton Erickson: Hypnotherapie; Virginia Satir: Familientherapie; Fritz Perls: Gestalttherapie), modelliert wurden und ihre Strategien zur Entstehung des NLP beitrugen.
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Differenzierung
Unterschieden werden einerseits
- Das explizite Modellieren: Bewusstes, systematisches Befragen des Modells mit Hilfe eines Interviewleitfadens und nachfolgendes Herausfinden (elizitieren) der exakten Vorgehensweise; hierbei kann der Fokus auf verschiedenen Merkmalen liegen (wie z.B. Neurologische Ebenen, Strategien, Submodalitäten)
- Das implizite Modellieren: Eher unbewusstes Übernehmen (vermuteter) Eigenheiten, wie z.B. Körperhaltung, Verhaltensweisen, Werte, ...; diese Art ist z.B. im Leistungssport weit verbreitet, wo sich Sportler gewisse Erfolgsmerkmale anderer Athleten "abschauen" und sie übernehmen.
und andererseits:
- das unbewusste Modellieren: Intuitives Übernehmen von Verhaltsensweisen, Strategien, Glaubenssätzen, Denkweisen u.dgl.m.; wird oft auch bezeichnet als "Lernen wie Kinder".
- das bewusste Modellieren: Absichtliches Vorgehen zum Übernehmen von erwünschten Eigenschaften o.Ä..
Weiterhin wird auch noch separat angeführt:
- Selbstmodling: Modellieren eigener Verhaltensweisen, um sie aus einem (meist engeren) Kontext in einen anderen (oder in das generelle Verhaltensrepertoire) zu übertragen.
Modeling-Prozess
Vorgehensweise
Folgende Standardschritte beinhaltet ein Modelingprozess:
- Festlegen der erwünschten Eigenschaft
- Elizitieren: Herausarbeiten der Strategie des Modells
- Utilisieren: Anpassen der Strategie auf Thema und Person
- Installieren: Lernen/ Übernehmen der utilisierten Strategie
- Testen der erwünschten Eigenschaft in verschiedenen Kontexten (und unter erleichterten, normalen und erschwerten Bedingungen)
Elemente
Folgende Kernelemente gehören zu einem Modeling-Prozess normalerweise dazu:
Literatur
- Robert B. Dilts: Modeling mit NLP. Paderborn 1999. ISBN 3-87387-412-1