TILMAG

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TILMAG (Transformation Idealer Lösungselemente in Matrizen zur Bildung von Assoziationen und Gemeinsamkeiten; Helmut Schlicksupp 1977) bezeichnet eine Kreativitätstechnik, die sich, wie die Synektik, einer Verfremdung bedient; dabei geht sie jedoch durch den Einsatz von Reizwörtern statt Analogien deutlich rationaler vor. Zunächst werden alle Elemente ermittelt, die die Lösung eines gegebenen Problems im Idealfall enthalten soll; anschließend werden die Merkmale und Ausprägungen problementfernter Begriffe in den zwei Schritten "Assoziationsmatrix" (Abbildung optimaler Lösungsfaktoren) und "Gemeinsamkeitsmatrix" (Gegenüberstellung aller Assoziationen und Gemeinsamkeitsermittlung) auf das formulierte Problem übertragen; die Frage der schöpferischen Konfrontation (was haben diese gefundenen Gemeinsamkeiten mit unserem Problem zu tun?) dient dann als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Lösungsansätzen.

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Inhaltsverzeichnis

Technikbeschreibung

Ausführung

  1. Zuerst definieren alle Beteiligten die Aufgabenstellung.
    Beispiel: "Wie verbessern wir die Motivation von Mitarbeitern?"
  2. Anschließend findet eine Aufzählung von idealtypischen Funktionen und wünschenswerten Elementen statt. Also Faktoren, die in der idealtypischen Lösung enthalten sein sollen.
    Beispiel für idealtypische Lösungselemente: "Die Mitarbeiter sollen a) flexibel sein, b) eigene Ideen einbringen, c) Fachwissen mit allgemeinen Fähigkeiten verbinden und d) Zugehörigkeitsgefühl entwickeln."
  3. Die Funktionen und Elemente werden nach sinnvollen Kriterien geordnet und gruppiert. Für jede Gruppierung wird ein Schlüsselbegriff gesucht.
    Beispiel: "Flexibilität"; "Innovationslust"; "Generalisten"; "Team"
  4. Nun entsteht eine "Assoziationsmatrix" optimaler Lösungsfaktoren. Sie setzt sich aus den gefundenen Schlüsselbegriffen zusammen, die einmal in die waagerechte Kopfzeile und einmal in die senkrechte Kopfspalte eingetragen werden. So kann jeder Schlüsselbegriff mit jedem kombiniert werden. Zu den Begriffspaaren werden spontane Assoziationen gesammelt und notiert. Die Felder, in denen entweder zweimal das gleiche Wort kombiniert wird, oder die eine schon bestehende Kombination wiederholen, sind grau markiert.
  5. Diese gefundenen Assoziationen verkörpern nun Wunschfunktionen. Zum Beispiel stecken in der Assoziation "Weltenbummler" die Wunschelemente "Flexibilität" und "Innovationslust". Sie werden in Reizwörter für die Lösungsfindung verwandelt. Das heißt, von den assoziierten Begriffen ausgehend, werden spontane Ideen zur Aufgabenstellung gesammelt. Beispiele:
    Weltenbummler: "Einmal monatlich Berichte von externen Fortbildungen einbringen."
    Alleskleber: "Jeder arbeitet in wenigstens einer fachfremden Gruppe mit."
    Reportage: "Jeden Monat gibt es einen Zeitraum ‚Chefs dürfen interviewt werden’."
    Spannbrücke: "Das Brett ‚Innovation des Monats’ überbrückt Abteilungen."
  6. Dann wird eine Matrix der Reizwörter erstellt, die einmal waagerecht, einmal senkrecht in Kopfspalte und Kopfzeile aufgelistet werden. Sich wiederholende Kombinationen sind abermals grau markiert. Zu den Reizwortpaarungen werden nun systematisch Gemeinsamkeiten gesammelt und als Stichwort in die „Gemeinsamkeitsmatrix“ eingetragen:
  7. Die gefundenen strukturellen Gemeinsamkeiten werden nun auf die ursprüngliche Aufgabenstellung übertragen, mit der Frage „Was haben diese gefundenen Gemeinsamkeiten mit unserer Aufgabenstellung zu tun?“ Sie dienen als Ideenpool für weitere Lösungen. Beispiele:
    NEUGIERIG: "Einmal pro Halbjahr gibt es eine Ideenbörse mit Prämierungen."
    VERBINDEN MENSCHEN: "Abteilungsübergreifende Aktivitäten fördern."
    ALLZWECKEINSATZ: "Ein Schaubild aller MitarbeiterInnen wird ausgehängt, auf dem jeder die eigenen Fähigkeiten eintragen kann, die anderen nutzen könnten."
    ZUSAMMENSSCHWEIßEN: "Eine Outdoor-Teamentwicklungsmaßnahme wird durchgeführt."
    HELFER IN DER NOT: "Es gibt ein Bonussystem für abteilungsübergreifende Hilfe."
    GEWUSST WIE: "Einmal wöchentlich ein runder Tisch ‚Gewusst wie’."

Das Beispiel wurde entnommen aus dem Buch: Luther, Gründonner: Königsweg Kreativität. Paderborn 1998. ISBN 3-87387-379-6


Hinweise

  • Bei ähnlicher Komplexität wie der Synektik geht die Technik rationaler vor, was sie für strukturiert orientierte Menschen vertrauter erscheinen lässt.
  • Die Technik braucht eine erfahrene Moderation, die sich mit dem Format auskennt und viel Zeit.


Nutzen

  • Es werden vergleichbare Ergebnisse wie bei der Synektik erzielt, aber rationalere Vorgehensweisen dazu genutzt.


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