Kopfstand
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==Literatur== | ==Literatur== |
Version vom 29. Mai 2013, 16:05 Uhr
Auf 1 Blick
Kopfstand* (auf Edward de Bono zurückgehend) bezeichnet eine klassische Umkehrtechnik zur Ideenfindung, die auf der menschlichen Eigenschaft aufbaut, auf ins Negative zielende Fragen schneller eine Antwort parat zu haben. Dabei wird in einem 1. Schritt die Fragestellung ins Negative umgekehrt (z.B.: "Wie können wir Kunden erfolgreich vergraulen?") und als Ausgangspunkt für ein Brainstorming genutzt; in einem 2. Schritt schließt sich dann ein Brainstorming mit der eigentlichen (positiv formulierten) Fragestellung an (z.B.: "Wie können wir erfolgreich Kunden gewinnen?"). In einem 3. (möglichen) Schritt können zusätzlich alle Antworten zu 1. ins Positive gewandelt werden, um noch mehr Ideen zu generieren. |
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Technikbeschreibung
Ausführung
Vorbereitung
- die Aufgabenstellung wird sichtbar ausgehängt (Bsp.: Wie gewinnen wir neue Kunden?)
- genügend Material bereitstellen, um alle Ideen zu visualisieren
Einstieg durch Umkehrung
- 1. Schritt: Die eigentliche Zielfrage (Aufgabenstellung) wird auf den Kopf gestellt (Bsp.: Wie schrecken wir wirkungsvoll und nachhaltig neue Kunden? ab) und für alle sichtbar visualisiert
- Dazu werden Ideen im "Brainstormingmodus" gesammelt
Hauptteil
- 2. Schritt: Die originäre (positive) Fragestellung (s.o.) wird für alle sichtbar visualisiert
- Dazu werden Ideen im "Brainstormingmodus" gesammelt
- 3. Schritt (Optional, aber empfohlen): Zu jeder gefundenen Idee in Schritt 1 (Umkehrfrage) wird zur Verbreiterung der Daten-/ Ideenbasis zusätzlich eine positive Entsprechung im Brainstormingverfahren gesucht
- Erweiterung für Fortgeschrittene: Jede einzelne Antwort auf die Umkehrfrage (Schritt 1) wird als Sprungbrett für ein eigenes Brainstorming genutzt; dieser ergänzende Schritt ist sehr zeitintensiv, führt aber im Sinne des Postulats "Quantität vor Qualität" zu einer sehr großen Menge an verwertbaren Ideen.
Anmerkungen
- Die Kopfstandtechnik bzw. das dahinterstehende Umkehrprinzip lässt sich mit vielen klassischen Kreativitätstechniken kombinieren (z.B. mit der Semantischen Intuition) und bringt experimentelle, perspektiverweiternde bis handfeste Ergebnisse.
- Vereinzelt ist die Kopfstandtechnik bzw. das Umkehrprinzip auch fester Bestandteil einer Methodik (wie z.B. der Zukunftswerkstatt).
- Anmerkung: Der auch gebräuchliche Name "Kopfstand-Methodik" ist älteren Ursprungs und weist nach der neueren Taxonomie der Kreativität auf eine, nicht vorhandene, phasenübergreifende Wirkung hin (s. auch Kreativitätsmethoden).
* Namensalternativen bekannt
Die Technik ist auch unter vielen anderen Namen zu finden, wie z.B. Flip Flop (Chic Thompson 2007), Umkehrtechnik / Umkehrungen / Umkehr-Rückkehr, Heyoka, Problem Reversal, Brainstorming paradox / paradoxes Brainstorming, Invertiertes Brainstorming oder Brainstorming invers / inverses Brainstorming.
Literatur
- Edward de Bono: Serious Creativity. Stuttgart 1996
- Michael Luther, Jutta Gründonner: Königsweg Kreativität. Paderborn 1998. ISBN 3-87387-379-6
- Arthur B. VanGundy: Idea Power. New York 1992. ISBN 0-8144-5045-8